Der Hüter Des Lichts

19 1 0
                                    

Sicht von Unbekanter
Ruckartig schreckte ich hoch. Der Schweiß lief mir über die Stirn und mein Körper zitterte. Keuchend und geschockt sah ich mich um. Das Lagerfeuer war erloschen und qualmte noch ein wenig. Der Himmel wurde langsam heller, dies beteuerte das es früh am Morgen sein musste.
,,Zweihundert Jahre sind nun vergangen. Und dennoch lässt ihr mich nicht in Ruhe..."
Jede Nacht wenn ich träumte kämmen die alten Erinnerungen zurück. An sie. An ihn. An das was ich mal besessen habe. Das Turnier war eine Möglichkeit mich abzulenken und meine Wut raus zu lassen. Doch ich misstraute der Einladung des Königs. Natürlich hatte keiner im diesem Land gewusst wer ich war. Sie hielten mich für einen Ritter aus einem weit entferntem Land. Der von dem König ohne Namen geschickt wurde.
Ein König zu sein, heißt viel Verantwortung zu tragen. Man musste sein Land vertreten, schwierige Entscheidungen fällen und ein gewisses Risiko auf einen nehmen. In soetwas wurde man hinein geboren. Nicht wie ich. Meine Verantwortungen liegen etwas anderem. Meine Aufgabe ist es die Geheimnisse zu bewahren. Mich und mein Volk so viel wie nur möglich zu verstecken. Als der Hüter des Lichts war ich dafür zuständig des großteil der magischen Wesen vor den Menschen zu beschützen. Aber auch die Menschen mussten vor uns geschützt werden. Viel zu oft tanzen meine Artgenossen aus der Reihe. Mein eigenes Volk zweifelt an mir und an sich selbst. Sie wollen nur Rache. An die, die sie vergessen haben, die die sie vernichtet haben. Die Menschen.
Die meisten der Königreiche dulden Magie aber befürworten diese nicht. Doch andere Nutzen sie. Menschen sich machtgieriger als Zwerge, sturer als Elben und hinterhältiger als Hexen. Viele Jahre wurden wir vergöttert doch dann rieten wir langsam in Vergessenheit. Immer weniger wussten von unseren Taten. Wie auch. Wir exestierten nicht mehr. Nachdem Diabolus uns im Stich lassen wollte und mein Verrat Noctis den letzten Schuss verpasste. Blieb uns nichts anderes als den steinigen und qualvollen Weg durch das Leben was nie endet zu gehen.

Ich stützte mich auf den Knien ab um aufzustehen, schlafen bräuchte ich nicht mehr zu versuchen. Langsam Schritt ich in Richtung der aufgehenden Sonne in den Wald hinein. Der See den wir vergangenen Abend besucht hatten konnte nicht weit weg sein.
Die dichten Büsche und der große Farn machten mir den Weg um einiges schwerer. Es schien als hätte es eine Menge Tau gegeben. Das Wasser tropfte von den riesigen, giftgrünen Blättern auf den dunklen Waldboden.
Mit einem letzten stolpern hatte ich den Wald durchkämpft.
Der große See lang vor dem hohen Vorsprung auf dem ich stand. Gerade ging die Sonne über den Baumgipfel auf. Das orang, rote Licht kroch über das dunkelblaue Wasser und tauchte es in ein helles Rot. Als es mich traf wirbelte eine starke Windböe auf. Sie wirbelte meine hellblonden Haare wild um meinen Kopf. Als ich meine hellen Augen auf die Sonne richtete entspannte sich mein ganzer Körper, ich fühlte mich leicht, wie als wäre ich da angekommen wo ich hingehöre. Eine einzelne Träne lief meine Wange hinunter und ich atmete tief in meine Lunge ein. Frische warme Luft. Sie war das was mir gefehlt hatte.
Ich sah in die strahlend aufgehende Sonne die mir mein Gesicht wärmte:
,,Es tut mir leid alte Freundin aber das mit uns hätte niemals funktioniert." mein amüsierter Ton lies eine weitere Windbriese aufwirbeln. ,,Werde jetzt bloß nicht sentimental." ein kurzes Lächeln erschien auf meinen Lippen. Doch schnell verschwand es. Ich drehte mich um und wollte zurück zum Lager. Doch dann spürte ich eine Hand...
...ihre Hand. ,,Du wirst ihnen nicht ewig aus dem Weg gehen können. Du weißt sie sind noch da." ich wargte nicht mich umzudrehen. ,,Sie werden noch solange bleiben bis ich sie endlich vernichtet habe." mein aggressiver Ton ließ sie seufzen. ,,Und selbst wenn du es versuchen würdest was wäre dann? Denk daran alle oder keiner." Mit diesen Worten ließ sie mich zurück. Die sanften Finger auf meiner nackten Schulter verschwanden. Kaum hörbar dran mein wichtigster Vorsatz über meine trockenen Lippen. ,,Lieber sterbe ich als die Welt ihnen zu überlassen."

212 J. nkd1000✝️

Wie findet ihr sie bis jetzt? Ich bin offen für Verbesserungstipps oder Fragen.

Der Himmel der Hoffnung oder das Ende der SeeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt