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Es war ein sonniger Tag, warm und mit einer leichten Brise versehen.

Er saß auf der grünen Wiese direkt an der Spree. Insel der Jugend wird dieser Ort genannt.

Seine eigene Jugend war wie eine Achterbahnfahrt gewesen. Viele Krankenhausaufenthalte, etliche Operationen, aber auf der anderen Seite waren auch seine Freunde, die Liebe zu Computerspielen und letztlich auch seine Longboards.

Wenn er jetzt so darüber nachdachte, war es doch eine glückliche Zeit gewesen. Und sie hatte ihm seinen besten Freund hervorgebracht.

Was hätte er nur ohne Max gemacht?

Er hat ihm sein Lachen wiedergebracht, dass er lange verloren geglaubt hatte.

So unlustig wie seine Witze auch waren, er musste immer darüber grinsen.

Er war sein Anker in jeder schweren Zeit.

Nur diesmal konnte er ihm nicht helfen.

Wie sollte er auch. Er hatte keine magischen Kräfte die gegen Aliens, Zombies oder bösen Krankheiten halfen.

Einzig und allein seine Anwesenheit war eine schöne Ablenkung.

Florian hatte Max hierher bestellt. Er wollte ihm sagen, wieso er in letzter Zeit so mies gelaunt war und nichts richtig machen konnte. Auch wenn er Angst davor hatte.

Die Zeit war hier so schnell vergangen, dass es bereits dunkel wurde

Florian schaute auf seine Uhr, zwanzig Minuten hatte Max noch, bis die Tore zur Brücke verschlossen wurden und Florian alleine blieb.

"Flo! ... 'schuldige. Wurde im Büro aufgehalten.", jappste Max, als er endlich vor Flo stand.

Florian lächelte und hielt Max die Hand hin.

Erst schaute er ihn skeptisch an, aber schließlich ergriff er die rechte Hand seines Freundes.

Florian zog stark daran und schaffte es so, dass Max direkt in seinen Armen landete.

Florian umarmte ihn so fest es ging. Er brauchte die Nähe, den Halt und die Wärme, die Max ihm ohne zu zögern gab.

"Flo? Was ist los?", fragte Max irgendwann, weil Florian ihn nicht losließ.

"Es ist schön hier, oder? So ruhig und friedlich.", antwortete Florian ausweichend.

Max löste sich aus der Umarmung und blickte in Flos traurige Augen.

Seine Hand legte sich vorsichtig auf Florians Wange.

"Flo, was ist passiert? Du wolltest doch nicht ohne Grund, dass ich hierher komme."

"Ich hab mir immer gewünscht, ein langes und mit Liebe geprägtes Leben zu führen. Die richtige Person an meiner Seite zu finden und ..."

Max hob die Hand und unterbrach Florian in seinem Redefluss.

"Ich hoffe, dass hier wird kein Abschied.", flüsterte Max.

Florian sagte nichts.

"Hör mir mal zu. Erstens wirst du einen Scheißdreck tun und dich einfach verpissen. Das gibt es nicht. Basta! Und zweitens ist dein Leben mit soviel Liebe gefüllt. Olli, David, die Spacies, unsere Fewjar-Jungs, sie alle haben dich lieb.", versuchte Max auf ihn einzureden.

"Und du?", fragte Florian ganz unverhüllt.

"Ich ... ähm, ich sowieso:"

"Nein, Max. Liebst du mich?"

Max senkte den Blick und dachte einen Moment nach. Sollte er wirklich seine tiefsten Gefühle offenbaren?

Andererseits ging es Flo wirklich schlecht.

"Ja. Ja, ich liebe dich. Aber nicht wie einen Freund oder Bruder. Es ist so viel mehr."

Florian atmete schwer aus. Er hatte gar nicht gemerkt, dass er die Luft angehalten hatte.

"Nein, das darfst du nicht ... bitte tu das nicht. Bitte, Max."

"Wieso? Es entspricht der Wahrheit."

"Aber es ... es würde dich ... zerstören. ... Ich würde dich ... brechen ... das will ich nicht."

Jetzt verstand Max kein Wort mehr.

Florian atmete noch einmal tief durch.

"Ich werde nicht mehr lange hier sein, Max. ... Ich werde in absehbarer Zeit zu einem Pflegefall und dann ... dann ... dann werd ich nicht mehr da sein."

Kleine Tränen rannen Florians Wange hinab und auch bei Max glitzerte es verdächtig in den Augen.

"Flo ... beantworte mir eine einzige Frage. Liebst du mich auch?"

Florian musste nicht nachdenken. Natürlich liebte er Max aus tiefstem Herzen, aber mehr als ein Nicken brachte er nicht zustande.

"Das genügt mir. Und egal wie du geantwortet hättest ... ich würde immer an deiner Seite bleiben. Ich ... wir sind doch ein Team ... die Doktoren ..."

Florian nickte traurig.

"Ich wünschte, das wären wir wirklich.", japste Florian und kuschelte sich an Max.

Sie blieben die ganze Nacht so sitzen. Einfach nur aneinander gekuschelt und der Natur lauschend.

Sie genossen die Zeit, die ihnen noch blieb. Der Stress und die Ruhelosigkeit der Großstadt interessierte sie nicht mehr.

~Ende~

A/N: So ihr Lieben mit diesem kleinen OS verabschiede ich mich mal für zwei Wochen in den Urlaub. Die Drabbels laufen weiter, aber alles andere kommt nur, wenn ich mal Lust und Zeit habe.

Von daher macht's gut und bis dann.

Eure Cassie

Near the end ...Where stories live. Discover now