Kapitel 22

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"Privileg?" seine Stime klingt ernsthaft verwirrt und ich nicke kauender weise. Eine Pause entsteht bevor er sich wieder äußert. "Also hast du mich am anfang überhaupt nicht gemocht?" Ich schlucke den letzten Bissen hinunter und sehe ihn ernst an. "Aber sowas von gar nicht. Allein im Manga warst du mir suspekt. Ein unterwürfiger Teufel der Menschen auf Befehl tötet... Auch wenn ich deinen Hintergrund und die damit zusammenhängende intention kannte, mochte ich dich nicht. Du siehst zwar gut aus aber Charakterlich fand ich dich jetzt nicht wirklich..." Ich schnippe und such nach einem Wort. "begehrenswert!" fällt mir dann ein und nicke mir selbst zu. Dann zucke ich mit den Schultern. "Aber das gleiche würdest du über mich sagen wenn DU in der situation wärst und mich nur über Bücher kennen würdest." Ich seufze, lasse mich dann auf das Bett sinken, überkreuze die Arme hinter meinem Kopf und sehe an die Decke. "Ich bin oberflächlich und Schwach. Ich nutze andere aus um mir selbst einen Vorteil zu verschaffen und ich bin das größte Naivchen dass man finden kann!" Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Sebastian seine Arme verschränkt und eine Augenbraue hochzieht. "Naiv sein ist nicht immer schlimm!" meint er dann und ich drehe meinen Kopf zu ihm. "Ich hab Claude getraut als er meinte er hilft mir raus... Reicht das als Beweis?" Er will zu einer gegenargumentation ansetzen und macht schon den Mund auf. Doch dann schließt er ihn wieder als er bemerkt dass ich in der hinsicht recht habe. "Siehst du?" Ich drehe meinen Kopf wieder so, dass ich an die Decke sehe. "Ich bin ein kleines hilfloses Schaf im Wolfsrudel dass irgendwie versucht zu überleben. Aber wegen einen muss ich dem gelbäugigen Danken... Er hat mir aufgezeigt wie Vertrauensseelig ich eigentlich bin und dass ich mir meine Freunde nahe halte, meine Feinde aber noch näher!" Ein amüsiertes schnauben ertönt und ich sehe wieder zu Sebastian der mich lächelnd mustert. "Na dann hatte dein kleines 'Abenteuer' ja doch seine guten Seiten!" Ich richte mich wieder auf und halte mir meine Decke bis über die Brüste. "Dein Optimismus is ja nich zu übertreffen..." sage ich kalt und sehe ihn an. "Tja. Irgendwas braucht man um all die Jahre zu überleben!" erwiedert er lächelnd und ich muss anfangen zu kichern. "Och menno! Dabei wollte ich doch ernst bleiben!" maule ich und grinse. Ich spüre plötzlich seine Hand an meinem Kinn und er hebt es hoch, sodass ich ihn komplett ansehen muss. "Du solltest nicht immer so ernst sein. Das macht doch alles in deinem kurzen Menschenleben kaputt." flüstert er und ich runzle die stirn. Dann entspanne ich mich und lasse meinen gesamten Kopf nur noch von seiner Hand halten. "Wenn das nur so einfach ginge wie du meinst..." murmle ich und fühle, wie er mit seinem Daumen vorsichtig über die Backe streicht! Überrascht reisse ich die Augen auf, lasse es aber zu. Irgendwie... Is das ziemlich angenehm...! Langsam schließe ich sie und genieße die monotone Berührung seiner warmen Hand. "Wenn du jetzt noch das schnurren anfängst werde ich dich wohl oder über in einen Teufel verwandeln und als Haustier behalten müssen!" sagt er nachdenklich und ich öffne grinsend meine Augen. Aus spaß lasse ich das 'R' so rollen, dass es sich wirklich ein bischen anhört als würde ich schnurren! Sebastian beugt sich zu mir hinunter und lächelt mich schelmisch an. "Damit ist dein schicksal als mein Haustier besiegelt Sera Torn!" flüstert er und ich grinse nur zurück. "Da gibt es einen Spruch in meiner Welt... 'Hunde haben Besitzer. Katzen haben Personal! Also freue ich mich schon auf mein zukünftiges Personal!" Ich zwinkere ihm zu und bekomme ein dunkles lachen als antwort. "Da wirst du dich gedulden müssen bis er bei mir fertig ist!" höre ich Ciel's stimme und ich sehe ihn nur mit halb offenen Augen an. "Kein ding... Ich hab zeit..." murmle ich. "Schön dass du Zeit hast... Aber ich werde dir nun meinen Butler entführen müssen!" meint der Earl und Sebastian hört sofort auf. Entäuscht brumme ich und der schwarzhaarige Butler sieht mich noch kurz amüsiert an und dreht sich aber dann um. "Sehr wohl junger Herr!" Ciel nickte. "Wir sind heute Abend wieder da. Bis dahin wirst du liegen bleiben und dich ausruhen verstanden?!" "Jajajajaja..." erwiedere ich und bekomme einen strengen Blick von ihm. "Nachmeckern ist nicht höflich!" "Das ist mir gerade sowas von egal!" grinse ich und sehe, wie Ciel sich ein grinsen verkneifen muss. Dann hebe ich meine linke Hand. "Bis heute Abend!" sage ich und beide gehen aus dem Zimmer. Das Tablett mit den Sandwichen stelle ich einfach neben das Bett auf den Boden und schlafe den restlichen Tag einfach durch. Die erschöpfung lässt mich tief und traumlos schlafen.

Der erholsame schlaf wird erst gestört, als irgend jemand die Tür aufmacht und dabei irgend etwas fallen lässt! Blinzelnd wache ich auf und strecke meinen Kopf unter der Decke hervor. "Entschuldige Sera! Hab ich dich aufgeweckt?" fragt Ciel und ich nicke leicht. Verschlafen richte ich mich auf und gähne. Dann stutze ich. "Was ist los?" frage ich misstrauisch und bin plötzlich hellwach. Der Earl zuckt zusammen und sieht mich groß an. "Wie meinst du das?" seine stimme ist nervös und er leckt sich über die Lippen. Ich rutsche samt Bettdecke an die Kante und lasse meine Beine hinunter baumeln. "Normalerweise klopft ihr an!" sage ich leise und beobachte ihn. "Aber dass muss ich doch gar nicht! Das hier ist mein Anwesen!" versucht er sich zu verteidigen und hält etwas hinter seinem Rücken. Ausserdem geht er einen Schritt zurück. "Ihr habt sogar geklopft als ich noch ohnmächtig war! Auch ist das zwar euer anwesen, nichtsdestotrotz habt ihr so viel anstand nicht ohne an zu klopfen in das Zimmer einer Frau zu gehen!" Ich lege meinen Kopf schief und blicke ihn aus meinen braunen Augen an. Erst zögert er noch, doch dann seufzt er und sieht auf die Seite. "Also am anfang konnte man dich besser übers ohr hauen und man konnte sich auch besser hin und wieder wegschleichen..." murrt er und ich nicke. "Am anfang wurde ich ja auch nicht von Alois und seinem Teufel festgehalten und psychisch und physisch gefoltert...!" entgegne ich und er zuckt wieder zusammen. Ich bemerke wie ihn das beschäftigt. Kurzerhand umwickle ich mich mit der Decke und stehe auf. Dann gehe ich auf ihn zu und nehme ihn einfach in den Arm. "Is ja alles gut... War ja meine schuld dass ich nicht auf euch gehört habe..." flüstere ich beruhigend und streiche ihm über den Kopf.

Well... SHIT!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt