Kapitel 22

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Jenny pov.

,,Herzlichen Glückwunsch Süße, du wirst bestimmt eine tolle Mutter."

Die Tränen liefen über mein Gesicht. Die letzten Tage hatten Spuren hinterlassen. Ich war völlig am Ende.

,,Was wenn ich keine gute Mutter bin? Ich habe keine Ahnung, wie man eine gute Mutter ist. Meine war ja fast nie da. Papa ich habe Angst." M:,, Du musst keine Angst haben. Du wirst eine fantastische Mutter Jenny. Auch wenn ich dir es nur aus der Sicht eines Vaters sagen kann, kannst du die Tipps bestimmt gebrauchen. Hör einfach auf dein Bauchgefühl, es wird dir sagen was du richtig machst und was nicht. Und du hast Paul, der meiner Meinung nach ein toller Vater wird."

J:,, Aber Paul liegt im Koma. Ich bin alleine. Alleine und Schwanger. Ich habe niemanden." M:,, Das ist nicht Richtig. Du hast deine Schwester, Pauls Eltern, deine Kollegen und Freunde und du hast mich. Wie du siehst bist du nicht alleine. Ich bin immer erreichbar, wenn was ist. Hör auf dir Sorgen zu machen. Alles wird wieder gut Jenny. Ihr drei werdet eine tolle Familie." J:,, Danke Papa."

Nach einer kurzen Nacht war ich auf dem Weg ins Krankenhaus zu Paul. Die ganze Zeit über hatte ich seine Jacke an. Mit ihr fühlte ich mich Sicher.

Ich setzte mich auf einen Stuhl, der an seinem Bett stand. Er sah so friedlich aus. So kannte ich ihn nicht. Selten war Paul so still. Ein Tag ohne Action ging bei ihm nicht. Noch nie hatte ich ihn ohne Energie erlebt. Das ganze hier würde ihm so garnicht passen.

Die Tür ging auf und meine Schwiegereltern kam rein. Semir musste sie angerufen haben und dafür war ich ihm unendlich dankbar.

Auf Pauls Bettdecke lag das Ultraschallbild. C:,, Ist das euers?" Ich nickte. Corny kam zu mir und umarmte mich. Sie sagte nichts, sondern drückte mich nur und fuhr mit kreisenden Handbewegungen über meinen Rücken. Auch Klaus nahm mich in den Arm.

Und dann saßen wir da. Keiner sagte was. In bestimmten Abständen waren nur die Geräte zu hören.

Irgendwann hielt ich die Stille nicht mehr aus. Ich ging.

Als ich in der PAST angekommen war, fiel mein Blick sofort in das Büro von Paul und Semir. Semir saß da mit traurigem Gesicht.

Susanne kam zu mir. Su:,, Das wird schon. Du wirst sehen, bald wacht Paul auf und ihr werdet diese perfekte Familie aus dem Fernsehn." J:,, Woher weißt du?" Su:,, Du warst in letzter Zeit anders drauf und die Hand auf deinem Bauch hat dich verraten." J:,, Alles klar." Su:,, Wenn du Hilfe brauchst, helfe ich dir. Ich weiß wie blöd es alleine, es mit Baby ist." J:,, Danke Susanne."

Ohne einen weiteren Blick in das Büro der Jungs, ging ich in das von Ben und mir."

J:,, Guten Morgen." B:,, Morgen." J:,, Was haben die Schweine gesagt?" B:,, Paul hat sie beim Dealen gesehen. Daraufhin musste er weg. Also haben sie Semir und Paul auf der Autobahn verfolgt, einen Unfall gebaut und dann Paul als Boxsack in den Keller gehangen. Er ist mit Semir nämlich nicht auf Streife sondern zum Haus. Auf dem Rückweg ist das ganze dann passiert." J:,, Das ist heftig." B:,, Da hast du Recht."

Der restliche Tag verlief wie immer nur, dass ich versuchte nicht auf den leeren Stuhl von Paul zusehen. Sonst sah ich dort ganz gerne hin. Er sah immer so gut aus, wenn er seine Berichte schrieb. Oder wenn er einfach nur da saß und Papierbälle in den Mülleimer warf, mit seinem Baseball spielte, oder etwas anderes machte.

Jetzt war der Stuhl leer. Mein Leben hatte sich gleich zweimal innerhalb von Sekunden geändert. Es war nicht mehr das Leben, was ich so gemocht hatte und mir so vertraut war.

Panny - I can't life without you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt