4. An den Docks

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„Er kommt nicht, Lois" flüsterte Jimmy mir zu. Jimmy war der Mann der Fotos von der Geldübergabe machen sollte. Er war blond und dürre, auch war er nicht sonderlich groß. So dass er kein Problem hatte sich mit mir hinter einer der Laderampen zu verstecken. Aber Jimmy war auch ein Faulpelz und nicht gerade zielstrebig und zu allem Überfluss auch ein ziemlicher Schisser. Die meisten Tipps die er bekam ging er nicht nach, weil er schlicht weg zu faul war sich darum zu kümmern oder Zuviel Angst davor hatte. Mich machte so ein Verhalten immer ganz fuchsig.
„Gib unserem korrupten Stadtrat noch 10min." Er verdrehte die Augen. „Okay aber mehr auch nicht. Um wie viel wetten wir, dass du falsch liegst?" Jetzt war es an meiner Stelle die Augen zu verdrehen. „Gar nicht. Denn ich liege nicht falsch. Liege ich nie." „Ne ist klar. Würde ich für jeden falschen Tipp dem du nach gehst eine Stunde schlaf bekommen, wäre ich der der ausgeschlafenste Mensch den es gibt." So schlimm war ich nun auch wieder nicht. Aber wenn Jimmy eines konnte dann war es übertreiben. Ich wollte gerade etwas erwiderten, als sich auf den Docks etwas regte. „Mach die Kamera fertig. Da tut sich endlich was." Jemand mit hochgezogenem Kragen und runtergekrempelten Hut ging zu einem der Pfeiler hinüber. Sie trug einen langen Mantel, welcher fast bis auf den Boden reichte. Jimmys Linse war genau auf das Geschehen gerichtet, um keinen Moment zu verpassen. Auch ich verfolgte das Geschehen mit meinen Augen so gebannt, dass ich nicht merkte, wie jemand sich hinter uns anschlich. Plötzlich ein Knall. Und dann Blut. Überall Blut und etwas anderes, rosafarbenes krümliges. Ich wollte schreien, doch kam kein Laut aus meinem Mund. Jimmy war Tod. Er kippte vorne über und krachte auf den Boden. Es konnte keine Sekunde gewesen sein, doch sein Sturz fühlte sich, als würde er eine Ewigkeit andauern.
„HaHaHaHaHaHaHa" ein irres Lachen drang an mein Ohr. Joker. Nein es waren 2 Gelächter. Eines jedoch weiter vorne. Bei einem Pfeiler. Genau dem Pfeiler, bei dem der Geldaustausch hatte stattfinden sollen. Harley Quinn. Mir wurde das gerade noch klar. Als ich spürte, wie mir etwas Hartes über den Kopf gezogen wurde. Wahrscheinlich seine Pistole, war mein letzter Gedanke, bevor alles schwarz wurde und mein Gesicht auf Jimmys ehemaliges Gehirn und damit den Boden knallte.

Clark II

Der Schuss kam von den Docks. Verdammt Lois. Lois. Sie wollte doch zu den Docks. Verzweifelt versuchte ich mich auf mein Gehör zu konzentrieren. Ich müsste doch irgendwo ihre zwei Herzschläge hören. Doch alles was ich hörte war das Blut, das durch meine Ohren rauschte. Und ich kann nur noch einen Gedanken fassen. Bitte lass es ihr gut gehen.

Schneller als eine Pistolenkugel. Doch trotzdem zu langsam. Denn als ich ankam war von Lois keine Spur mehr zu erkennen. Die Docks scheinen lehr. Komplett verlassen. Als währen die letzten Menschen die hier gewesen sind, die Arbeiter, die am späten Nachmittag ihre letzte Schicht hier hatten.  Aber sie wollte doch hier jemanden überwachen. Hier stank etwas gewaltig, mal vom strengen Fischgeruch abgesehen. In der geringen Hoffnung, Lois und ihren Fotographen Jimmy hinter einem der Laderampen zu erblicken und von ihr angemault zu werden ich habe ihr den Artikel versaut, spähte ich um die erste Ecke. Mein Herzschlag beschleunigt sich augenblicklich, bei dem Gedanken daran, was mich dahinter erwarten würde. Vielleicht eine Lage Blut oder eine Leiche. Oder eine verletzte Lois? Und was ich sah war genau das, was ich tief in meinem innersten schon gewusst hätte. Es war ein Riesen Haufen: Nichts. Genauso schnell wie er in der Höhe geschossen war berühigte sich mein Herzschlag wieder.

Kein großer Zufall, da es hier mehr als nur eine Anlagestelle mit Laderampe gab. Von oben könnte man sicher besser sehen. Kaum hatte ich diesen Gedanken gefasst stieß ich mich schon vom Boden ab und flog die Docks entlang. Erst dachte ich es wäre alles wie immer. Als mir dann schlagartig die Hoffnung darauf entrissen wird. Zwischen der 3 und 4 Laderampe lag ein Körper.

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