Kapitel 24

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Okay... irgendwas is komisch hier! Seit wann is er denn so drauf?! Meine Gedanken rasen, genau so wie mein Herz. Aber meine Gedanken versuchen gerade eine Lösung oder eine Ursache für sein Verhalten zu finden! "Was bist du denn so schreckhaft Kätzchen?" fragt er schmunzelnd und steht plötzlich wieder vor mir. Seine rechte Hand packt mein Kinn und mit der linken schiebt er mich zu sich heran. Ich komme wieder zur besinnung und starre in seine nun rot leuchtenden Augen. "Erstens bin ich kein Kätzchen und zweitens lass deine Finger von mir!" zische ich und versuche mich mit aller Kraft von seinem Körper weg zu schieben. Doch egal wie sehr man es dreht und wendet... Ein Teufel bleibt ein Teufel und ist so leider stärker als ich! Durch seine Hand muss ich ihn ansehen und bekomme langsam wirklich Angst! Er sieht mich an wie ein Raubtier seine Beute ansieht! Ich schlucke und höre auf mich zu wehren. Stattdessen lege ich meine Hand vorsichtig auf seine an meinem Kinn. "Bitte Sebastian... lass los... Du tust mir langsam weh..." meine stimme ist nicht mehr als ein flüstern und ich sehe ihn nicht mehr mit Angst an, sondern mit einer sanftheit, die ich an mir selbst noch nie entdeckt habe! Zögerlich und vor allem langsam lässt der Druck an meinem Kinn nach und er streicht meinen Hals entlang, bis er seine Hand komplett sinken lässt. Sein Gesichtsausdruck wandelt sich von dämonisch zu besorgt und dann zu etwas, dass man am besten mit 'Reue' vergleichen könnte. Auch seine Hand auf meinem Rücken lässt er sinken und er steht einfach nur da. Vorsichtig lege ich meine leicht zitternde Hand auf seine Brust und sehe ihn leicht lächelnd an. "Egal was jetzt passiert ist... Geht's wieder?" frage ich leise und er nickt. "Ich habe dir weh getan..." flüstert er und ich sehe ihn neckisch grinsend an. "Das war ja nichts!" zur bestätigung strecke ich ihm die Zunge raus und zwinkere ihn an. Doch es zeigt sich keine Regung auf seinem Gesicht. Ich werde wieder ernst und atme tief durch. Dann nehme ich sein Gesicht in meine Hände und er lässt sich zu mir hinunter ziehen. "Es ist alles in ordnung okay? Ich bin nicht verletzt und den Dachschaden hatte ich schon vorher!" Verwirrt sieht er mich an. "Was meinst du mit 'Dachschaden'? Ist mit dem Dach alles in ordnung?" Ich muss über seine unwissenheit kichern und schüttle dann den Kopf. "Einen Dachschaden zu haben bedeutet, nicht mehr ganz richtig im Kopf zu sein! Wenn du es plump ausdrücken willst: Verrückt sein!" Lächelnd sehe ich ihn an und sein Gesichtsausdruck wird wieder sanft, bevor er anfängt leicht zu lachen. Ich lasse sein Gesicht los als er sich wieder aufrichtet und mich amüsiert ansieht. "Wie schaffst du das nur...?" fragt er leise und ich lege meinen Kopf schief. "Was soll ich schaffen? Verrückt zu werden? Och... das ist ganz einfach!" grinse ich und er schüttelt den Kopf. "Ich war vorhin in einem Stadium aus dem man mich sonst nicht so ohne weiteres heraus bekommt! Und trotzdem hast du es geschafft!" Mit zuckenden schultern drehe ich mich um und gehe auf die Tür zu. "Keine Ahnung! Aber das ist jetz auch egal..." Ich drehe mich an der Tür um und sehe Sebastian erwartungsvoll an. "Kommst du? Ohne dich darf ich nicht raus und ich will unbedingt mal wieder an die frische Luft! Die letzten Tage waren etwas... kompliziert in der hinsicht!" Er nickt und setzt sich sofort in bewegung. "Aber zuerst werden wir dem jungen Herrn bescheid sagen!" meint er und geht an mir vorbei. Augenverdrehend folge ich ihm und er dreht seinen Kopf. "Das habe ich übrigens gesehen!" sagt er tadelnd und ich strecke ihm grinsend die Zunge raus. Der schwarzhaarige Butler seufzt dramatisch und er schüttelt dann den Kopf. "Ohje... da dürfen wir noch an deinem Benehmen arbeiten!" Ein weiteres Augenverdrehen meinerseits. "Muss das sein? Ich kann mich doch in Anwesenheit anderer zusammen reissen. Das schaff ich sogar OHNE dass du mir Benimmunterricht gibst!" maule ich und Sebastian lässt sich zu mir zurück fallen. "Oh Kätzchen... Du hast hier noch viel zu lernen in dieser Welt!" Ich rempele ihn leicht während des gehens an und grinse breit. "So unwissend bin ich auch wieder nicht!" Doch mehr als einen amüsierten Blick von ihm bekomme ich nicht. Kurz danach stehen wir vor Ciel's Büro und Sebastian klopft an. Ein dumpfes: "Herein!" ertönt von der anderen Seite und der schwarzhaarige öffnet die Tür. "Was gibt es denn Sera?" fragt er als er mich bemerkt. "Ich würde gern rausgehn und Sebastian meinte dass wir euch noch bescheid sagen sollten!" sage ich lächelnd und der Earl mustert mich kurz, bevor er nickt. "Dann geht mal raus! Aber versuch bitte dieses mal NICHT entführt zu werden Sera! Klar?" Ich hebe meine rechte Hand und lege sie auf mein Gesicht. "Das wird mir jetz ewig nachhängen oder?" stöhne ich genervt und schüttle leicht den Kopf. "Das wird dir ALLERDINGS eine weile 'nachhängen' wie du es nennst! Schließlich bist DU es gewesen die entführt wurde und wir haben uns alle VERDAMMT NOCH MAL sorgen gemacht!" sagt er und ich sehe auf. Langsam lasse ich meine Hand sinken und sehe dann bedrückt auf den Boden. "Und schon wieder habe ich jemandem sorgen bereitet... Ich schaffs aber auch immer wieder..." murmle ich und spüre dann eine Hand auf meiner Schulter. "Es ist normal dass wir uns sorgen machen Kätzchen...!" meint Sebastian sanft und ich blicke ihn überrascht an. Er spricht VOR Ciel? UND nennt mich Kätzchen? "Ich hab gesagt dass ich kein Kätzchen bin!" maule ich genervt und bekomme dafür ein Lachen von dem Earl. "Kätzchen? Wie niedlich!" ruft er und beruhigt sich dann wieder. "Und jetzt geh! Es ist zwar schon Abend aber wenn Sebastian dabei ist sollte nichts passieren!" Ich verschränke meine Arme vor der Brust. "Jajajajaja..." murre ich und werde dann durch Handwedeln seinerseits aus dem Zimmer geschickt. Wortlos gehen wir raus und der Butler schließt die Tür. Etwas genervt sehe ich den schwarzhaarigen an. "Na danke... Wegen dir hab ich jetz den doofen spitznamen...!" brumme ich und wieder legt Sebastian seine Hand an mein Kinn. Diesmal jedoch um einiges sanfter. "Mein Kätzchen hat keinen 'doofen' spitznamen!" knurrt er leise und er lässt mich wieder los. Dann dreht sich Sebastian um und grummelnd folge ich ihm.

Well... SHIT!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt