Kapitel 28

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"Also sehr sicher!" kichert er und ich brumme auf seinem Kopf. Seine Haare sind überraschend weich und irgend wie flauschig! Und ICH soll die Katze sein? So fluffig! Zufrieden lächelnd schließe ich meine Augen und bin einfach nur glücklich. Warm, fluffig, flauschig und sicher. Was gibt's besseres? Ich muss zugeben, dass ich ein wenig enttäuscht bin als wir an meinem Zimmer ankommen. Er öffnet -wie auch immer!- die Türe und trägt mich rein. Wie macht er das wenn er die Hände nicht frei hatte? Sofort geht er zum Bett und legt mich vorsichtig darauf ab. Dann dreht er sich zu mir um und sieht mich streng an. "Und jetzt bleibst du liegen klar?!" Ich verdrehe die Augen, rutsche aber in die mitte des Bettes. Zufrieden nickt er. "Sehr gut. Ich werde dir jetzt die Wadenwickel holen und einen Kamillentee machen. Ich bin gleich wieder da!" Ich lasse ihn einen Augenblick aus den Augen, da ich mir die Decke hoch ziehe. Als ich wieder zu ihm sehen will ist er weg! "Dafuq...?!" murmle ich überrascht und ich schüttle den Kopf. "Wieso wundere ich mich überhaupt noch... Der Kerl is n Teufel!" füge ich leise hinzu und lasse mich dann in das Kissen sinken. Wegen der müdigkeit und der daraus resultierenden Erkenntnis, dass mein Körper gerade versucht die eindringlinge raus zu schmeissen, schließen sich langsam meine Lider und ich schlafe ohne irgend etwas ein.

Wieder wache ich schweißgebadet auf und richte mich vor schreck und mit weit aufgerissenen Augen auf! Mein verschnellerter atem und mein rasendes Herz lassen sich nicht so schnell beruhigen und ich starre erst einmal den gegenüber liegenden Kamin an. Es ist schon hell und so kann ich erkennen, dass der Sessel nicht mehr da steht, wo er eigentlich sein sollte! Stirnrunzelnd sehe ich mich um und entdecke einen schlafenden Sebastian in besagtem Sessel neben meinem Bett sitzen. Sein Kopf ist auf seiner hand gestützt und sein Mund ist leicht geöffnet. Ich lege meinen Kopf schief. "Wer hat nochmal gemeint dass er keinen schlaf braucht?!" murmle ich leise und plötzlich macht er seine Augen auf und fixiert mich. "Ich habe nicht geschlafen! Ich habe mich nur gefragt wie es ist so ein paar stunden da zu sitzen, da ich es bei vielen anderen Menschen schon gesehen habe!" sagt er und setzt sich dann normal hin. "Es ist übrigends sehr unangenehm und man bekommt schnell Rückenschmerzen!" meint er, steht auf und richtet sich seinen Anzug. Ich gähne und nicke dann. "Is klar... das merken wir Menschen aber erst wenn wir aufwachen. Im schlaf sind die meisten Funktionen abgeschaltet. Wir Menschen können im Schlaf nichts riechen aber dafür von einem geringen Geräuschpegel geweckt werden... Wir sind schon eine ziemlich faszinierende spezies was?" frage ich und bekomme ein lächeln von ihm. "Du bist aus einem Fiebertraum hochgeschreckt und kannst schon so kompliziert denken?" Ich zucke mit den schultern und lasse mich wieder zurück fallen. Dann drehe ich meinen Kopf um ihn an zu sehen. "Ich hab dir gestern gesagt dass ich teilweise völlig zusammenhangslos denke. Darunter fällt auch so etwas 'Kompliziertes denken' wie du es nennst!" sage ich und drehe mich dann komplett auf die Seite. Beim umdrehen spüre ich etwas komisches an meinen Beinen und ich schlage die Decke auf die Seite. Ich staune nicht schlecht als ich die Wadenwickel sehe! "Wann hast du die denn gemacht?" frage ich und sehe ihn an. Ein lächeln erscheint auf seinem Gesicht. "Bevor ich den Raum verlassen habe, habe ich doch gesagt dass ich dir welche bringen werde. Als ich wieder gekommen bin hast du geschlafen aber immer noch ziemliches Fieber gehabt! Also habe ich es mir herausgenommen dir die wickel um zu legen ohne dass du aufwachst, was an sich nicht so leicht war wie ich dachte weil du einen ziemlich unruhigen Schlaf hattest!" meint er und ich decke mich wieder zu. "Danke..." murmle ich und lächle ihn an. "Danke für das alles!" füge ich hinzu und lächle ihn leicht an. Sebastian beugt sich zu mir hinunter und streicht mir sanft über meinen Kopf. "Kein problem mein Kätzchen!" flüstert er und ich sehe ihn einfach nur lächelnd an. Seine schwarzen Haare streichen mir schon über mein Gesicht so nah ist er. "Zu mir sagen ich bin das Kätzchen und selbst Haare haben die an das Fell der kleinen Raubtiere erinnern..." murmle ich und seine Hand hört auf über meinen Kopf streichen. Ich runzle die stirn und bin über das plötzliche stutzen seinerseits verwundert. "Was ist los?" frage ich leise. Sebastian lächelt kurz und richtet sich dann auf. "Alles in ordnung..." sagt er und tritt einen schritt zurück. "Ich werde dir jetzt einen Kamillentee und etwas zu essen bringen. Dein Körper braucht Energie nach dieser Nacht." seine Stimme ist monoton und er verschwindet schnell aus dem Zimmer. Verwundert richte ich mich auf und sehe auf die nun wieder geschlossene Tür. "Was ist den JETZT schon wieder mit ihm los?" Kopfschüttelnd rutsche ich an den Rand des Bettes und stehe vorsichtig auf. Langsam ziehe ich mich um und sehe dann auf das eigentlich schon fast triefende Nachthemd. "Du musst dann wohl in die Wäsche..." Mein Blick fällt dann auf das Bett, auf dem ein feuchter fleck prangt und dessen Kopfkissen ebenfalls nass ist. "Ich glaub ich muss das gesamte Bett abziehen!" fällt mir auf und ich seufze. Das Nachthemd schmeisse ich auf den Boden und ich gehe zu meinem Schlafplatz. Zuerst nehme ich die Decke und ziehe von dort den Bezug ab. Diesen werfe ich auch einfach achtlos auf das Nachthemd und gehe dann über zum Kissen. Dessen Bezug werde ich ebenfalls auf den immer größer werdenden Stapel. Dann beuge ich mich nach vorne um das Leinentuch ab zu ziehen, als ich eine bekannte und nicht all zu erfreute Stimme höre. "Sollte man sich als kranke nicht ausruhen? Du hast die beste medizinische ausbildung von uns und trotzdem hörst du nicht mal auf deinen eigenen Rat?" Langsam drehe ich meinen Kopf und sehe Sebastian, der mit einer Kanne Tee und einem Teller mit Sandwichen das auf einem Tablett steht, auf mich zu kommt. Verlegen lächelnd richte ich mich auf und sehe ihn an. "Du weißt dass ich nicht gut im befolgen von anweisungen bin... Darunter fällt auch mein eigener Rat!"

Well... SHIT!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt