Kapitel 29

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Er sieht mich Kopfschüttelnd an. "Irgendwann werde ich dich an das Bett fesseln, damit du liegen bleibst und dich ausruhst!" meint er und ich nicke. "Kannst machen. Aber lass mich zuerst alles frisch beziehen. War alles ziemlich nass und ich will nirgendwo schlafen wo es nass ist!" gebe ich zu und beuge mich dann wieder nach vorne, um das Laken ab zu ziehen. Plötzlich spüre ich eine Hand auf meinem Rücken und erschrocken richte ich mich wieder auf! Ich drehe meinen Kopf und sehe Sebastian mit großen Augen an. Er legt mir seine Hand auf die Stirn, nachdem er sich den Handschuh ausgezogen hat. "Sehr gut. Dein Fieber ist gesunken!" sagt er und nickt zufrieden. Ich lächle erleichtert und lehne mich dann mit meinem Körper an ihn. Überrascht zuckt er zusammen und ich lege meine Arme um ihn, während mein Kopf an seiner Brust ruht. "Nur kurz..." murmle ich und schließe meine Augen. Die wärme ist entspannend und der herzschlag seinerseits ist beruhigend und kraftvoll. Ich spüre wie er zögerlich seine Arme hebt und sie auf meinen Rücken legt. "Alles in Ordnung Kätzchen?" fragt er und ich lege meinen Kopf in den Nacken um ihn an zu sehen. "Nur n bischen fertig... Bin wohl noch nich ganz auf'm Damm!" erwiedere ich und er legt eine Hand an meine Wange. "Natürlich bist du noch nicht gesund Kätzchen. Schließlich kannst du nicht über Nacht gesund werden. Das dauert bei euch Menschen leider etwas länger!" Ich lege mein Kinn an seine Brust und sehe ihn so von unten an. "In der hinsicht wäre es echt praktisch ein Dämon zu sein..." brumme ich und er kichert leicht. Dann streicht er eine strähne aus meinem Gesicht und klemmt sie hinter mein Ohr. "Weißt du noch was ich am anfang gesagt hab Kätzchen? Über das wandeln in einen Teufel?" Überrascht sehe ich ihn an. "Das meintest du ernst?" Doch mehr als ein schelmisches Lächeln bekomme ich nicht als antwort. Seufzend lege ich meinen Kopf wieder normal an seine Brust und er nimmt seine Hand von meiner Wange, aber nur, um sie auf meinen Kopf zu legen. Sanft streichen seine behandschuhten Finger durch meine Haare und ich lehne mich nun komplett an ihn. Die warmen berührungen sind einfach nur der wahnsinn und ich entspanne mich immer mehr. Meine Augen schließe ich komplett und ich spüre, wie er mich ein wenig näher zu sich zieht, lasse es aber zu.

Wir stehen einige zeit so da, bis wir ein räuspern hören und ich mit halb offenen Augen in die Richtung des Geräusches sehe. Ciel steht mit verschränkten Armen im Türrahmen und sieht uns mit hoch gezogener Augenbraue an. Ich lege meinen Kopf wieder zurück an seine Brust und sehe dabei den kleinen an. "Ich brauch das jetz..." sage ich nur und ein kleines lächeln erscheint auf dem Gesicht des Earl's. "Ich wollte nur mal nachsehen was mein Butler so lange braucht! Schließlich hatte ich noch kein Frühstück!" Mit gerunzelter Stirn sehe ich zu Sebastian hoch. "Du hast ihm noch nichts gemacht?" Lächelnd sieht er zuerst mich an und wendet dann seinen Blick zu Ciel. "Ich entschuldige mich für die unannehmlichkeiten junger Herr!" Ich lasse den Butler los und sehe dann ebenfalls zu dem kleinen. "Es ist meine schuld Earl... Ich hatte einige Fieberträume in der Nacht und er hat mich beruhigt und hat mir auch Wadenwickel gemacht. Also wenn jemand für das verspätete Frühstück zur rechenschaft gezogen werden sollte, dann bin ich das!" sage ich entschlossen und bekomme ein nicken als antwort. "Dann ist es entschuldigt!" mit einem Blick zu Sebastian fügt er hinzu: "Ich warte im Speisesaal!" und schon ist er wieder weg. Erleichtert seufze ich auf und grinse ein wenig dümmlich. "Na geht doch!" Der schwarzhaarige dreht mich zu sich und sieht mir ernst in die Augen. "Hast du gerade ernsthaft die Schuld auf dich genommen?" Ich nicke. "Es stimmt ja auch. Irgendwie zumindest! Ausserdem: 'Halt deinen Kopf aus einer Schlinge die nicht deine ist!'. Den Spruch hab ich irgendwo mal gelesen und ich finde ihn ziemlich passend gerade!" rechtfertige ich mich und er schüttelt nur den Kopf. "Und jetz husch husch! Bevor es dem Earl noch zu lange dauert!" lächle ich und er nickt. "Ich gebe Maylene bescheid dass sie dir beim Betten beziehen helfen soll! Schließlich werde ich dich davon wohl nicht abhalten können!" Ich schüttle grinsend den Kopf. "Erstens! Sie soll dass Zeug nur vor die Tür legen. Ich weiß nicht wie ansteckemd ich noch bin und möchte nichts riskieren. Zu zweitens: Da hast du recht! Für meine eigenständigkeit..." ich hebe meine Hand und halte sein Kinn in meiner rechten Hand. "würde ich mich sogar gegen den Teufel persönlich stellen!" hauche ich und bemerke ein amüsiertes lächeln auf seinem Gesicht und ebenfalls lächelnd nehme ich meine Hand wieder weg. "Und jetz Hopp! Oder er knüpft mich noch auf weil ich dich so lange aufhalte!" kichere ich und mit einem leicht besorgten Blick dreht er sich um. Als er in der Tür steht sieht er mich noch einmal an. "Ich werde dein Essen essen, den Tee trinken und mich ausruhen wenn ich es brauche...!" sage ich und verdrehe genervt die Augen. Zufrieden nickend geht er endgültig hinaus und schließt die Tür. Seufzend drehe ich mich zum Bett und beginne nun ENDLICH das Laken herunter zu nehmen! Das werfe ich auf den haufen des benutzten Bettzeugs und ich gehe dann zur Fensterfront. Dort öffne ich eines und atme die frische Luft ein. Lächelnd schließe ich kurz die Augen und genieße die momentane stimmung. Da klopft es und ich zucke zusammen. "Ja?" frage ich und es ertönt eine weibliche stimme. "Sera? Ich habe hier das Bettzeug! Könntest du mir das alte herausgeben? Dann kann ich es waschen!" "Klar! Einen moment! Aber sei vorsichtig damit! Du könntest dich selbst darüber anstecken!" rufe ich und gehe zu dem Haufen wäsche. Mit einem Ruck hebe ich es hoch und gehe zur Tür. Ich öffne sie mit meinem Ellenbogen und übergebe Maylene den Haufen. "Ohje... Du bist ziemlich blass! Ich wünsche dir gute besserung Sera!" meint sie und verschwindet mit der Wäsche. "Danke!" rufe ich ihr hinterher und nehme dann den Stapel an frischer Wäsche, dass fein säuberlich neben der Tür gestapelt ist. Schnell schließe ich die Tür wieder und lege es dann auf die Matratze. Etwas erschöpft setze ich mich auf den Sessel, den Sebastian neben mein Bett gestellt hat. Ich greife nach der Kanne, schenke mir eine Tasse voll ein und nehme diese in meine Hand. In die andere nehme ich mir ein Sandwich und beisse hinein. Nachdenklich sehe ich dabei über das Bett hinweg aus dem Fenster.

Well... SHIT!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt