7 Bacardi & Vodka
Kurz vor 5 klingelte es an der Tür.
Juli stand vor mir und strahlte mich mit ihrem typischen Südstaatenlächeln an. Sie trug nichts Besonderes.
Eine kurze, enganliegende Jeanshort, welche ihre perfekten Beine betonte. Ihre gebräunten Füße steckten in cremefarbenen Boots. Als Oberteil trug sie eine cremefarbene Bluse. Sie war verziert mit kleinen aufgestickten Blumen und mustern. Eben ganz Julis Geschmack- Woodstock. Es war nichts großartiges, wenn man es im Einzelnen trug. Aber Juli besaß ein unglaublich gutes Modegefühl und an ihr sah meistens alles perfekt aus. Ihre roten Haare hatte sie leicht gelockt.
Sie sah aus als ob die direkt vom Strand kommt.
„Magst du mich endlich rein beten oder soll ich hier vergammeln?“
„Eh ja sorry…komm rein“, ich ließ sie rein und schloss hinter ihr die Tür.
„Du hast dich ja schon unglaublich in Schale geworfen meine Liebe“, meinte sie mit einer hochgezogenen Augenbraue.
„ Du kennst mich doch. Ich weiß nicht was ich anziehn soll. Es ist so warm aber ich will kein Kleid anziehen. Das geht einfach nie gut mit Alkohol.
Also... ??“
„ Jetzt gehen wir mal hoch und ich such dir etwas aus ja? Und keine Wiederworte wenn ich dir etwas zum anziehn raus lege verstanden?“, sagte sie und ließ kein Wiederwort zu.
In solchen Sachen war sie einfach ein Sturkopf. Kleinbei geben war hier die beste Lösung.
Also gingen wir nach oben und sie widmete sich meinem Kleiderschrank. Sie kannte ihn schon auswendig, da Juli meistens bei solchen Sachen meine Kleider raus suchte. Ich war nicht so begabt darin die passenden Partyoutfits heraus zu suchen.
Sie entschied sich für etwas, das ihrem Kleidungsstil ziemlich ähnlich kam.
Auf meinem Bett lag nach nur knapp 20 Minuten also eine kurze Short im Ethnolook. Dazu hatte sie irgendwoher eine etwas weitere Spitzenbluse rausgelegt.
Also Schuhe empfahl sie mir meine hellbraunen kurzen Cowboyboots.
Ich wirkte anscheinend nicht wirklich überzeugt da sie mir einen bösen Blick zu warf und meinte ich solle doch erst mal das anziehen bevor ich wieder rummeckern würde.
Also wie der Chef befohlen, zog ich meine Jogginghose und mein Shirt aus und schlupfte in die kurze Short und warf die Bluse mir über. Wenn ich ehrlich sein sollte, hatte es mir gefallen. Ich liebte die Bluse auf den ersten Blick, aber das Juli zu sagen wäre nur wieder ein Zeichen dafür gewesen , dass sie mal wieder recht hatte. Ich betrachtete mich im Spiegelte und lächelte. Bis auf meine Haare und mein Make-up sah ich tatsächlich ganz passabel aus.
„ Seh ich da etwa ein Lächeln auf deinem Gesicht??...Tja du kannst ruhig sagen das ich die Größte bin! Ich mach dir deine Haare und dein Make-up“.
Nach einer halben Stunde waren wir endlich soweit und ich schaute mich das erste Mal wieder in die Augen.
Mein Gegenüber lächelte und bewegte sich genau wie ich, nur dass es nicht im Geringsten so aussah wie ich.
Juli hatte meine Haare locker hochgesteckt, ließ aber einige Strähnen locker rausfallen. Sie flochtete einige Strähnen und steckte diese ebenfalls in den hochgesteckten Zopf. Das Make-up war dezent, unterstrich aber meine grünen Augen. Durch den Kajal und den Mascara wirkten meine Augen größer, ja fast freundlicher.
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Ein Strom aus Licht und Schatten
RomansWas geschieht mit einem wenn man sich entschließt die Welt zu verlassen. Bestraft das Universum einen oder hat es Mitleid? Heaven entschließt sich das Risiko einzugehen und verabschiedet sich von der Welt. Doch was passiert wenn man tot ist?