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Mein Blick gesenkt, die Bücher an die Brust gedrückt, quetschte ich mich durch die Massen von Schülern, welche durch die von Spinden überfüllten Gänge liefen. Nicht darauf achtend ob mir auch Leute entgegen kommen könnten lief ich schnurstracks weiter, bis ich unsanft den Boden begrüßen durfte, also von dürfen ist hier keine Rede, denn ich lag mit einem Schubs unfreiwillig dort. Kurz schnappte ich nach Luft und blickte in Schwärze, als mir auffiel, dass mir meine blonden Haare ins Gesicht gefallen waren und somit meine Sicht versperrten. Am liebsten hätte ich mir jetzt selber die Hand vor den Kopf geschlagen, doch ich ließ es lieber bleiben. Schnell hob ich die Hand und nahm die Strähnen und packte sie hinter meine Ohren. Stechender Schmerz meldete sich sofort zu Wort als ich meinen Kopf schief legte um meinen Umwerfer zu betrachten. Ruckartig fasste ich mir an meinen Hinterkopf unter meine Haare, doch war alles in Ordnung. Ich atmete tief durch um jetzt nicht los zu schreien wie eine Verrückte und bei allen nicht gleich unten durch zu sein.

,,Begrüßt du immer so alle neuen oder wolltest du mal bei mir was neues ausprobieren?"Ein Lachen war zu hören, was mich angefressen seufzen ließ. Ich rutschte auf die Knie um mich aufzurichten. ,,Nein, eigentlich nicht, aber ich hatte Lust auf Veränderung." Der Braunäuge zuckte teilnahmslos mit den Schultern, um nochmal richtig klar zu stellen, dass ihm das hier sowas am Arsch vorbei ging. Zusammen standen wir auf und blickten uns an. Braune Haare, braune Augen und gut gebaut. Was hatte ich denn da für einen Schnuckelchen erwischt? Von mir selbst amüsiert grinste ich schief. ,,Hope", ich hielt ihm meine Hand entgegen, welche er ergriff und kräftig schüttelte. ,,Lex." Ich zog eine Augenbraue in die Höhe, als mir auffiel, dass dieser Name genau seinen Träger beschrieb. Also passender und klischeehafter ging es ja wohl nicht. Eine Gruppe Jungs in unseren Alter tauchte hinter Lex auf und grinste uns breit an, oder sollte ich wohl eher sagen mich? Der eine hübscher als der andere, doch keiner konnte die knuffigen Augen Lex's überbieten, waren sie noch so heiß. 

Mir fiel auf, dass alle die selben grauen Jacken trugen. Wahrscheinlich irgend eine Mannschaft. Na super Hope, du gerätst immer an die richtigen Leute. Lex lächelte kurz:,, Darf ich dir meine Freunde vorstellen: Adrian, Leon, James und Ian." Alle nickten mir kurz zu, auf die oder andere Weise freundlich. Ich räusperte mich kurz peinlich berührt.,,Hope Devide. Schön auch kennen zu lernen." Gerade wollte ich umdrehen, da stand doch wirklich mitten im Weg ein dummer Pfeiler. Wer kommt den bitte auf so eine hirnrissige Idee hier einen scheiß Pfleiler hin zu bauen? Ich reagierte zu langsam, was ja wohl klar war und lief genau dagegen, konnte mich aber noch im letzten Moment dran fest halten und zog mich schnell hoch. Mein Blick glitt über die Schulter und ich lächelte lässig, innerlich wollte ich gerade doch noch Mal eine Bekanntschaft mit dem Boden machen und bitten sich für mich zu öffnen. Mit einer gekonnten Bewegung schmiss ich meine Haare über die Schulter.,,War alles beabsichtigt, wisst ihr doch." Ein zustimmendes Kopfnicken meinerseits und weg war ich um die nächste Ecke verschwunden, auch wenn ich nicht wusste wo sich das Sekretariat befand. Ich atmete kurz durch und kicherte los wie eine Henne. Ich spürte eine warme Hand auf meiner Schulter, welche leicht zu drückte. Sofort verstummte mein Gegacker. Ich räusperte mich verlegen und blickte auf. Ein Mädchen mit braunen Haare blickte mir entgegen und versuchte deutlich ein ein Schmunzeln zu unterdrücken. Ich biss mir auf die Unterlippe und seuftze.
,,Was'n?" Sie lächelte. ,,Ich soll die Neue zum Direktor bringen." Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen. ,,Und woher wusstest du, dass ich das bin?"
Peinlich berührt sengte sie ihren Kopf und blickte mit ihren grünen Augen zu Boden.,,Naja...ich kenne hier ist jeden und dich nicht, also hab ich mir gedacht, dass du das sein müsstest..."

Ich nickte kurz. ,,Außerdem hab ich dich vorhin beobachtet, als du mit Lex zusammen gestoßen bist." Schnell ratterte sie die Worte hinunter und atmete erleichtert aus, als sie regestrierte, dass sie es ausgesprochen hatte. Mein Grinsen wurde breiter.,,Ist doch nicht schlimm. Hab nur gar nicht bemerkt, dass ich beobachtet wurde."

Da war wohl jemand in seiner eigenen Welt versunken, säuselte meine innere Stimme amüsiert in meinen Kopf.

Jaja, wer's glaubt wird selig und wenn nicht kommt auch ins Himmelreich.

Nochmals würde ich an der Schulter gerüttelt.,,Kommst du jetzt?" Kurz nickte ich und wir setzten uns fort. Das Mädchen, dessen Namen ich immer noch nicht kannte, wie mir jetzt einfiel, zog mich durch die Schüler bis zu einer hellen Birkentür, an welche sie zögerlich klopfte. Wir wurden herein gebeten.
Ein pummeliger Mann in einem schwarzen Anzug mit gestreifter Krawatte, musste so um die 50 sein, begrüßte uns mit einem Lächeln, welches aber nicht bis zu seinen grauen Augen hoch reichte. Er deutet mit seinen haarlosen Kopf auf die Ledersitze welche ordentlich vor dem Tisch standen und eher wie Ausstellungsstücke aussahen, so wie sie im Licht der Sonne glänzten, als seinen sie pulliert worden. Unwohl ließ ich mich nieder und blickte misstrauisch auf.

,,Guten Tag, Miss Davide. Es freut mich sie an dieser Schule begrüßen zu dürfen. Ich wollte noch kurz mit ihnen wegen der kommenden Schulexkursion sprechen, welchen in zwei Monaten geplant ist. Sie fliegen mit ihrer Klasse eine Woche nach Amsterdam." Meine Augen wurden groß. In zwei Monaten?! Nach Amsterdam?!

Schätzchen, hättest du was dagegen wenn die Süßen von vorhin mit fahren würden? Nein, also sei leise und hört zu, vielleicht tuen sie es ja!, tadelte meine Stimme mich genervt. Nicht weiter darauf eingehend nickte ich zustimmend und setzte ein Lächeln auf, welche genauso wenig echt war, wie das des Direktors.

,,Ich werde ihnen noch weitere Informationen per E-Mail zukommen lassen und wie viel Geld zu bezahlen ist. Nur ein Problem gibt es noch. Da sie erst so spät gekommen sind können sie nur noch mit einem Jungen in ein Zimmer. Um welchen es sich handeln wird, steht noch nicht fest und ich werde sie bis dahin benachrichtigen. Auch wenn wir das nur ungern machen, kann ich daran nichts mehr ändern."

Meine Kehle war so trocken wie eine Wüste und ich schluckte. Einige Zenarien spielten sich in meinem Kopf ab,was wohl passieren könnte wenn ich mit einem Jungen eine Woche in einem Zimmer schlafen müsste. Mir wurde schon blass um die Nase und gezwungen setzte ich wieder das Lächeln auf.

,,Danke...ähm ja für die Informationen. Ich mache mich dann los in meine Klasse um den Unterrichtsbeginn nicht zu verpassen."
Mit dieser klatten Lüge schob ich schnell den Sesseln scheppernt nach hinten. Sorry, aber jetzt kommt der wohl doch nicht mehr in das Museum für Möbel. Mit schnellen Schritten war ich an der Tür angekommen und öffnete sie. Mein Kopf schien langsam aber sicher zu platzen oder was auch immer da drin gerade passiert.

Das hast du Mal wieder toll hingekriegt. Mit einem Jungen eine Woche in einem Zimmer in Amsterdam. Also schlimmer kann es gar nicht mehr werden.

Leider hatte ich das zu früh ausgesprochen, als ich mit meinen Schnürsenkeln an der Ecker der Tür hängen blieb und mit voller Wucht ein zweites Mal heute Morgen den Boden begrüßten durfte. Gequält schnaufte ich und strich mir meine Haare aus dem Gesicht. Doch, schlimmer geht es immer.

Vorsichtig stand ich auf und putzte mir den Dreck von meiner Kleidung. Entschlossen machte ich mich los um meine Klasse noch in der ersten Stunde zu finden. Ich blickte mich hilfesuchend um. Eigentlich müsste ich nach meinen Stunden her Deutsch bei einem gewissen Herr Lichter haben. Ich atmete erfreut auf als ich vor einer grünen Tür zum stehen kam, anwelcher ein großes Schild mit 'Deutsch' hing. Ein mulmiges Gefühl breitete sich blizartig in meinen Magen auf und ließ mich zögern. Ich schaute auf meine Armbanduhr. Shit, der Unterricht hatte schon angefangen. 

Ja was denkst du denn. Als ob du jemals in irgend einer Weise pünktlich irgendwo antriffst, auch meine liebenswerte Stimme meldete sich wieder mal zu Wort. Angenervt von mir selber riss ohne zu klopfen die Tür auf.

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