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Unknown truths

[ Tante Ellis Sicht ]

In der folgenden Nacht schlief ich wahnsinnig schlecht, und auch meine sonst so fröhliche muntere Stimmung blieb am Morgen aus.

Manu schien davon nichts mitzubekommen, was mich erleichtert aufatmen ließ, als er das Haus verließ und sich seinen Weg zur Schule bahnte.

Es war falsch. Warum hab ich Manu nur angelogen? Und vorallem, was wenn er es auf irgendeine Weise heraus finden wird?

Mich quälten die Gewissensbisse, und daran war allein Taddl Schuld. Wo bin ich hier nur rein geraten?

Ich beschloss, einen Zitronenkuchen zu backen um mich abzulenken und danach mit diesem zu meinem eigenen Cafe zu fahren. Gesagt, getan.

Knappe zwei Stunden später, betrat ich das ländliche Cafe, an der Straßenecke. Noch hatte es geschlossen, doch in höchstwahrscheinlich einer Woche ist es endlich soweit und ich kann meinen Traum leben.

Den Traum ein Cafe zu führen und zu leiten, und auch noch dabei zu helfen die Speisen dafür zuzubereiten.

Sobald ich zur Tür hineintrat, klingelte eine kleine Glocke die Taddl gestern noch dort angebracht hatte. Wie in den altmodischen Filmen, die ich und Manu so gerne zusammen schauten.

Ich stellte den Kuchen in der hinteren Backstube ab, und machte mir für den Start des Tages einen Kaffee.

Ich betrachtete voller Staunen mein Cafe, und ich konnte es immer noch nicht ganz fassen dieses Geschäft so nennen zu dürfen. Ich war erfüllt von Freude und Glück.

Ich blickte zu der kleinen, zugegeben ziemlich gemütlich ausschauenden Sitzecke. Dort saßen Taddl und ich gestern, haben alles für seinen Job besprochen.

[ Rückblick ]

"Frau Büttinger? Ich hab diesen Flyer draußen gesehen. Sie suchen nach einer Aushilfekraft?", fragte mich ein junger Mann. Ihn zierte ein Tattoo am Hals, und seine blauen Haare sorgten dafür, das er einem sofort auffiel.

"Ja, ja das tue ich!", antwortete ich erfreut. Ich hatte mir schon reichlich Sorgen gemacht, das ich keine Aushilfe mehr finden würde, und somit die Eröffnung verschieben müsste.

"Das passt ganz gut, da ich einen kleinen Nebenjob suche. Ich könnte Nachmittags ab drei Uhr sofort hier sein und natürlich auch Samstags Morgens oder so. Sonst bin ich halt in der Schule..", fing der junge Mann zu erklären.

"Na setzten sie sich ersteinmal. Ihr Name wäre?" "Taddl Bjerksen." Ich verschluckte mich fast an meinen täglichen Kaffee.

"Wie bitte?", fragte ich nochmal nach, um mich zu versichern, das ich mich nicht verhört hatte.

"Sie haben das schon richtig verstanden..", seufzte Taddl, der schräg gegenüber von mir saß, auf. Dies war also der Junge, der soviel Ärger im Leben von Manu verursacht hatte und immernoch dabei ist.

Mein Tanten, halb Mutter, Instinkt riet mir sofort davon ab ihn einzustellen. Das kann ich einfach nicht.

"Hören sie mir zu, ich verstehe wenn ihnen ihr Kopf jetzt sofort sagt das sie mich keinesfalls einstellen können. Einerseits weiß ich das sie die Tante von Manu sind. Um genau zu sein, will ich diesen Job nur deshalb."

Ich schaute ihn erschrocken an. Ich war geschockt. "Und weiter?", fragte ich nach, den er hatte mein Interesse geweckt und ich schenkte ihm absofort meine ganze Aufmerksamkeit.

"Ich weiß das Manu denkt ich erkenne ihn nicht wieder. Zugegeben dafür hab ich tatsächlich eine Weile gebraucht. Aber das ist auch der Grund warum ich in zur Zeit so unfair behandel - was mir mehr als schwer fällt."

Ich musterte ihn argwöhnisch und kritisch. Konnte ich seinen Worten Glauben schenken?

Er sprach weiter, man merkte an seinem Gesichtsausdruck und seinem Tonfall dabei wie ernst er es eigentlich meinte.

"Ich kann in der Schule auf keinen Fall nett zu Manu sein, und die Gründe sind zu kompliziert."

Zu kompliziert? Oder tut er das ganze grundlos und hat nun Schuldgefühle bekommen? Was zur Hölle erhofft er sich hier durch?

"Bitte glauben sie mir, wenn ich ihnen sage wie Leid es mir tut. Manu ist ein guter Mensch und hat dies nicht verdient. Ich werde aufhören, das werden sie von Manu bestimmt bald gesagt bekommen."

Was würde Manu wohl jetzt sagen, säße er hier neben mir?

"Es tut mir wirklich Leid, ihnen mitteilen zu müssen das ich ihnen den Job nicht verantworten kann.", musste ich ihm leider sagen.

"Aber warum nicht?"

"Die Gründe sind zu kompliziert..", affte ich ihn nach.

"Kommen sie schon. Sie brauchen jemanden für den Job und ich werde mich anstrengen. Ich hab schonmal als Kellner gearbeitet, und das kann man mit diesem Job gut vergleichen."

Ich blieb stur, im guten Gewissen das Manu es auf keinen Fall wollen würde, das ich ihn hier arbeiten ließ. Er kam hierher um abzuschalten und um bei mir zu sein, das kann ich ihm nicht nehmen.

Deshalb schüttelte ich erneut den Kopf:" Meine Entscheidung ist gefallen."

Doch auch Taddl schien ein unfassbarer Sturkopf zu sein. "Das glaube ich ihnen nicht, und ich wollte wirklich nicht soweit ausholen müssen. Allerdings weiß ich von ihrem ganz kleinen Geheimnis, und ich hab so das Gefühl Manu ist dafür stark intressiert."

Jetzt wurde es komisch. Nicht nur das er mich versuchte zu erpressen, ich verstand noch nicht einmal womit.

"Was denn bitte für ein Geheimnis? Ich.. ich hab vor Manuel keine Geheimnisse.", log ich.

"Ach ist das so? Deswegen gehen sie auch immer früh ins Bett, schlafen eine Runde und schleichen sich dann mitten in der Nacht zu ihrem.. na das wissen sie schon.", schmunzelte er.

"Woher?!", murmelte ich etwas zu laut, und stand auf. Er hatte mich also in der Hand. "Ich würde sagen, wir führen jetzt ein ordentliches Bewerbungsgespräch und dann stellen sie mich ein. Deal?"

"O-Okay.", zwang ich mich dazu, es zu bestätigen.

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Liebe hasst mich » Kürbistumor oder Glpaddl?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt