17. Kapitel

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Also ich hätte eher mit Frederik gerechnet, aber nicht... Laurenz.
,,Ehm.", bekam ich nur heraus.
Es war bestimmt kein schöner Anblick.
Eine angebliche Prinzessin in einem unscheinbaren, jedoch mit leichten Ausschnitt und Haare die zu allen Bergen stehen.
,,Ich würde ja euch gerne fragen wo ihr wart und was ihr ..", er schaute auf mich hinab und laserte mich quasi mit seinen Blick. ,,getrieben habt."
,,Es ist eh .. nicht so wie es aussieht.", sagte ich nervös.
Mir war es sehr unangenehm.
,,Ihr wart in der Stadt nehm ich mal an.", sagte er nach einer kurzen Pause in der wir uns quasi nur anstarrten.
,,Ist es sehr offensichtlich?", fragte ich.
,,Ihr riecht nach Alkohol. Also ja, sehr offensichtlich.", er lehnte sich an die Wand.
,,Mit wem wart ihr in der Stadt?", fragte er.
Ich überlegte ob ich lügen sollte, aber was würde es mir bringen. Ich fühlte mich eh schon wie in einem Verhör.
,,Ich bin euer Gast, nicht euer Gefangener."
Er seufzte.
,,Ich will ja nichts sagen eure Hoheit, aber man könnte ein falsches Bild bekommen, wenn man uns so .. entdecken würde. Ich würde mich gerne umziehen."
Er nickte schließlich.
,,Ich schicke dir jemanden der dir dabei helfen wird."

—————-

Nachdem mir zwei Damen geholfen hatten, saß ich am Tisch.
Gemeinsam mit der königlichen Familie und zukünftigen Königin von diesem Land.
Ebenfalls waren königliche Verwandtschaft  am letzten Abend eingetroffen.
3 Schwestern des Königs, sowie deren Kinder.
Ich saß zwischen 2 jungen Herren. Prinz Josef, sowie Prinz Walter.
Frederik war aufgrund von Angelegenheiten die dem Königreich dienten verhindert.
Während wir die Speisen zu und nahmen, hatte ich ständig den prüfenden Blick der Königin, sowie von Sophia.
Ebenso war auch Laurenz am Tisch, jedoch würdigt er mich keines Blickes.

War ich traurig darüber? - wohl eher nicht.
,,Prinzessin Ella, sagt woher habt ihr das schöne Haar.", fragte Prinz Josef.
Er war der Sohn, der älteren Schwester des Königs.
,,Von meiner Mutter.", antworte ich.
,,Wunderschön.", sagte er und strich mir durch das Haar, was unter meiner Haube hervor kam.
Die Situation war mir sehr unangenehm.
,,In der Tat.", sagte ich.
,,Prinzessin, haben sie schon einen Verlobten?", fragte er mich sichtlich zu laut. Die anderen schauten zu uns herüber, aber schenkten uns nicht so viel Aufmerksamkeit. Nur Laurenz Blick war auf uns geheftet.
,,Ich habe noch nicht vor mich zu verloben, Prinz Josef"
,,Dabei sind sie eine solche Schönheit", er legte seine Hand unauffällig auf meinen Oberschenkel.
Das war zu viel. 
Ich zuckte zusammen. Die Bilder vom letzten Abend kamen mir wieder im Sinn.
,,Geht es euch nicht gut?", fragte er, doch in meinem Kopf schien die Frage nicht durchzudringen.
Wie er mich packte, wie er mich ansah.. seine Berührungen.
Die Panik die ich hatte.. während es passierte.
Nein..., ich will das nicht. ..

,,Ella!", schrie nun Laurenz mich an und verpasste mir eine Ohrfeige.
Ich setzte meine Hand auf meine Wange.
Ich bemerkte gar nicht, dass mir bereits Tränen über das Gesicht liefen.
Alle schauten sie mich an.
Alle.
Sie sahen mich an, als sei ich eine Verrückte.
Doch ich war nicht verrückt. Ich .. ich.
,,Ella, bist du bei Sinnen.", flüsterte Laurenz mir zu.
Ich sah in sein Gesicht.
In seinen Augen sah ich .. Sorge?
Machte er sich Sorgen um mich?

,,Mutter bitte erlaube mir Prinzessin Ella zum königlichen Heiler zu bringen.", bittet er die Königin.
Sie nickte, obwohl man ihr sichtlich ansah, dass sie nicht zufrieden mit dieser Entscheidung war.

Laurenz zog mich an meinem Arm hoch und legte seinen um mich herum, damit er mich ansatzweise aus dem Raum zu bringen.
Meine Angst lähmte mich.
Meine Beine fühlte ich quasi nicht, aber es freute mich dass sie sich bewegten.
Obwohl mir die Berührungen unangenehm waren, so lösten sie in mir keine Angst aus.
Angst davor, dass es wieder passieren könnte. 

Nachdem wir im Zimmer des Heilers ankamen, schaute der Heiler besorgt in unsere Richtung.
,,Ihre königliche Hoheit Laurenz, was kann ich für euch tun?", fragt dieser.
,,Prinzessin Ella bekam am Tisch einen Anfall. Sie bekam Atemnot, sie bewegte sich nicht, wurde weiß und weinte ununterbrochen, noch dazu konnte sie nicht mehr richtig auf den Beinen stehen. Glauben sie sie sei krank?"

,,Lassen sie sich mal angucken, mein Kind.", sagte er und zeigte auf einen Stuhl an dem ich Platz nahm.
Langsam beruhigte sich meine Atmung wieder und ich konnte mich ein wenig beruhigen.
Als mich der Heiler für die Untersuchung berühren wollte, zuckte ich wieder zusammen.
,,Keine Angst, ich tue ihnen nichts.", sagte dieser, doch ich ließ mich nicht berühren.
Laurenz stand immer noch in Zimmer und machte nicht den Anschein, als wollte er gehen.

Der Heiler sah mir meine Panik im Gesicht an. Die Angst vor Berührungen..
,,Mhm..", antworte dieser.
,,Krank ist sie nicht eure Hoheit.", sagte dieser.
Laurenz spannte sich an. Sein Blick wurde finster.
,,Herr Rodi, ich bleibe in diesem Zimmer. Ich werde nicht gehen, bevor sie das sagen, was ich nicht hören will, jedoch muss.", sagte er.

Laurenz und Herr Rodi setzten sich kurz etwas abseits hin um etwas zu besprechen.
Danach kamen beide wieder auf mich zu.

Eine Unruhe bereitet sich in mir aus.
Wusste er es bereits?

Der Heiler wandte sich wieder zu mir zu und ich wusste was auf mich zu kam.
Er kratze sich nervös am Hinterkopf.
,,Miss Ella, es passieren viele Ereignisse in der heutigen Zeit. Viele, leider zu Ungunsten junger Damen.
Ich bin eine Vertrauensperson vom Prinzen Laurenz und dieser hatte mich bereits vorgewarnt. Er sagte mir das ihr gestern in der Stadt wart.
Ich möchte sie ganz persönlich fragen.
Ist ihnen jemand zu nahe gekommen?", fragte er.

Auf eine Konfrontation war ich nicht eingestellt.
Meine Hände begannen zu zittern.
Es war mir so unangenehm und peinlich.
Ich senkte meinen Blick und die Tränen kamen wieder.

,,Es passiere so schnell..", bekam ich nur heraus.

Laurenz drückte Heiler Rodi von mir weg.
Er nahm meine Hände und kniete sich vor mir hin um mit dabei in die Augen zu schauen.

,,Wer war es?", fragte er eindringlich.

Ich bekam keinen Ton heraus. Zu tief war der Scharm.
,,Wer war es?", schrie er schon fast.
Nun ging Heiler Rodi dazwischen und schob ihn von mir weg.
,,Sie verängstigen das arme Kind.", sagte er ihm ,,Prinz Laurenz, ich kümmere mich um sie bis sie sich beruhigt hat.
Ich werde sie rufen, bis Prinzessin Ella sich dazu bereit erklärt."
Laurenz wirkte nicht sehr begeistert davon.
Er verließ den Raum, jedoch schmiss er die Tür hinter sich zu.

Eine Liebe aus einer anderen ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt