Kapitel #32

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Ich spürte, wie mein Herz gegen meine Rippen hämmerte, während ich erleichtert an seinem Brustkorb verweilte. Man bemerkte anhand der Luft, dass es später wurde. Der Himmel war klar, wodurch es sich sehr schnell sehr stark abkühlte. Das einzige, das mich noch davon abhielt zu zittern, war Cameron.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, stieß ich plötzlich einen erschrockenen Schrei aus, der mir allerdings auf halbem Weg im Hals stecken blieb. Er hatte mich unerwartet hochgenommen und trug mich in die Richtung des Hauses, während ich in seinem Arm zappelte. "Cameron, ich kann auch selbst gehen.", meinte ich und wehrte mich vor Unbehagen in seinem Griff. Es war nicht er selbst, der mir dieses unwohle Gefühl bereitete, sondern eher die Situation und die Sachen, die ich trug.
Meiner Meinung nach, war zwischen uns durch das vorher noch so warme Wetter einfach viel zu viel Hautkontakt.
Einer seiner Arme war unter meinen Beinen, etwa in meiner Kniekehle, platziert. Der andere lag um meinen Rücken und zog mich nur noch näher an ihn heran.

Mit der Zeit wurde ich ruhiger und entspannter, was ich auf die von ihm ausgehende Wärme zurückführte, und sah zu ihm auf. In dem Moment schien sich ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht zu bilden und es wurde schnell zu schiefen Grinsen, welches auf mich seltsamer Weise verdammt attraktiv wirkte. Was machst du dir hier eigentlich vor? Er ist einfach heiß. Sieh es ein!, sagte mir eine Stimme in meinem Kopf, die ich versuchte auszublenden, aber zugeben musste, dass sie Recht hatte.
Seine Eltern waren mittlerweile anscheinend irgendwohin und es hätte mich nicht gewundert, wären sie zusammen auf ein Date gefahren.

Er öffnete geschickt die Haustür und ging mit mir in Richtung des Wohnzimmers oder Wohnbereiches, wenn ich mich nicht irrte. Jap, es war das große verglaste Wohnzimmer und er ging auf die Couch zu. Mir war nicht genau klar, was es war, aber irgendetwas musste ihn abgelenkt haben, wodurch er ins Stolpern kam.
Ich landete auf dem Sofa und er konnte sich gerade so noch über mir abfangen. Er stützte seine Arme auf die Lehnen der Couch und ich begann sein Gesicht zu mustern. Ein kleiner Hauch von Stoppeln in seinem Kinn- und unterem Wangenbereich luden mich dazu ein, meine Hand darüberfahren zu lassen. Dieser kleine Teil in mir, der mich immer wieder darauf hinwies, dass ich interessiert an ihm war, übernahm für einen Moment die Oberhand. Ich legte meine rechte Hand an sein Gesicht und fuhr mit dem Daumen über die feinen Stoppeln.

Als mein Blick etwas höher wanderte, löcherte mich sein unergründlicher Blick und ich erstarrte. Ich hielt unwillkürlich die Luft an und konnte meine Augen nicht abwenden. Meine Hand zog ihn automatisch etwas tiefer zu mir herunter und wir beide legten den Kopf ein wenig schräg. Unsere Lippen trafen sich und was zaghaft begann, wurde langsam etwas intensiver, bis er mich einen Moment nach Luft schnappen ließ und schelmisch grinsend fragte: "Also nochmal zu vorhin: Wie willst du nochmal nach Hause kommen?" Ich sah ihn kurz kopfschüttelnd an, bevor ich den Kragen seines V-Ausschnitts ergriff und ihn erneut zu mir zog.

Unter dem Wolfsmond [ABGESCHLOSSEN] (Fortsetzung folgt) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt