Es war ein kalter Novembernachmittag und die Sonne ging langsam unter, wir gingen gerade zu mir nachhause, um bei einem Drink sich mal wieder einen Horrorfilm anzuschauen. Karen und ich redeten gerne über den Tod, denn es ist faszinierend, wie Menschen sterben. Das Wetter war hervorragend um sich Szenen auszudenken, wie ein Mörder vorgehen würde. „Dort vorne, hinter dem großen Baum steht ein Mann mit einer Silikonmaske, diese ist dunkelgrau mit grünen Haaren, die vereinzelnd aus der Kopfhaut herausragen. Seine Augen sind schwarz und um seine Pupille ist jeweils ein roter Kreis. Die Zähne sind am verwelken und er hat zwei Narben im Gesicht. Die erste befindet sich an der Stelle der Augenbrauen, er hat keine Augenbrauen, sowie Wimpern. Die zweite ist in seinem Mundwinkel, diese Narbe ist rot es stecken noch die Fäden, diese sind in die Haut mit eingewachsen. Er hält in seiner Hand eine Metallrose, die am Ende des Stiels durch eine scharfe Klinge ersetz wurde. Er wartete nur darauf, dass...", weiter kam ich nicht, denn in diesem Moment schrie Karen laut auf. „Scheiße, bin ich erschrocken. Ich dachte gerade, das ist eine Hand, die aus dem durchnässten Laub ragt." „Wo denn?", fragte ich darauf. Links neben dem schmalen Waldweg, auf dem wir uns befanden, war ein dichtes Waldstück. Es war übersät von Blättern und unter einem Baum in einem Laubhaufen ragte tatsächlich etwas hervor. Diese Sache hatte eine ganz blasse Farbe mit roten Flecken. Wir nährten uns zu diesem Laubhaufen, meine Schuhe und somit meine Füße wurden immer mehr durch die Mischung von Schlamm und nassen Blättern feucht und kalt. Dazu roch es streng und dadurch wurde mir schlecht. „Karen, ich denke du bist zurecht erschrocken." „Sofie, riechst du das auch, dieser Geruch ist wie verweste Eier, die in einem Mülleimer voller verdorbener Lebensmittel und alles am verfaulen ist." Zögernd bückte ich mich und griff nach dieser Sache. Ich hob es auf und kurz darauf ließ ich es fallen. Karen wiederholte mein Vorgehen. Wir verstummten eine Zeit lang und jeder von uns überlegte kurz. Diese Sache war keine Sache. Karen hatte ganz am Anfang richtig gesehen. Es handelte sich um eine Hand. Die Fingernägel waren ganz gelb geworden, die Hand an sich war blass und an manchen Stellen leicht blau verfärbt. Daumen war ein Herz tattoowiert. „Sofie, wenn es eine Hand gibt, muss es auch einen Körper geben, der dazu gehört." „Wenn diese Hand in diesem Haufen war, könnte die Leiche darunter sein." Wir machten uns an die Arbeit, schmissen Blätter solange auf die Seiten, bis sich zwei neue Haufen bildeten, eines neben mir und eines neben Karen. Ich merkte, dass wir uns der Leiche näherten, denn dieser schreckliche Geruch wurde intensiver. Fast am Boden angekommen, waren die restlichen Blätter mit Blut beschmiert. Der Boden war weich, jedoch zum Ausgraben mit bloßen Händen zu hart und anstrengend. „Wir brauchen eine Schaufel, sonst werden wir nie fertig!", sagte sie, als ob sie meine Gedanken lesen könnte. „Ich renn schnell heim, und hol die Schaufeln aus meinem Garten, ok?", äußerte ich mich. „Aber schick dich!" Ich nahm ihre Worte ernst und lief so schnell, dass ich beinahe rannte. Mittlerweile wurde der Himmel rot, die Sonne war kaum noch zu sehen und es wurde kühler. Ich hatte ein im Kopf: So schnell wie möglich nachhause zu gehen und diese Schaufeln zu besorgen. Mein Fuß blieb hängen und ich fiel zu Boden. Es war eine Baumwurzel, die auf dem Boden war. Kurz bevor ich mich erheben wollte sah ich etwas unter einem Blatt liegen. Es war eine Axt in klein. Sie war beschmiert mit Blut und an dem angetrockneten Blut hingen einige Hautfetzen. Daraufhin nahm ich ein Taschentuch und wickelte ein. Es musste etwas mit dieser Hand zu tun, die wir beider gefunden haben. Zuhause angekommen, rannte ich direkt in den Garten und hob eine Schaufel auf, die im Blumenbeet steckte. Die andere fand ich im Schuppen. Ich steckte diese in meine Jackentaschen und machte mich zurück auf den Weg in das verdächtige Waldstückchen. "Hilfe!!!", schrie vom weitem eine Stimme, die sehr verängstigt sich anhörte. Als erstes kam mir der Gedanke, dass es Karen sein könnte. Je länger ich daran dachte, desto schneller lief ich. Auf diesem Waldweg angekommen, sah ich am Boden einen Blutfleck. „Sofie, du bist endlich da." „Karen, ich dachte dir ist etwas passiert, da hinten ist ein Blutfleck und davor habe ich noch einen Hilferuf gehört...und auf dem Weg nachhause, habe ich eine Axt mit Blut gefunden" „Den Hilferuf habe ich auch gehört, das war ich nicht." Um keine Zeit mehr zu verlieren reichte ich meiner Freundin einer Schaufel und begannen zu graben. Ich stoß an etwas an. „Da ist etwas!", wir legten die Schaufeln weg und buddelten mit den Händen weiter. Langsam konnte man etwas erkennen und riechen. Karen stand auf ging zwei Schritte zur Seite beugte sich leicht vor und übergab sich. Wir hatten den gesuchten Körper gefunden. Es war ein Mädchen, schätzungsweise 16 Jahre alt. Am Bauch war eine große, tiefe Wunde, so tief, dass man den Darm erkennen konnte, ihn ihr haben sich schon paar Käfer eingenistet. „Gott, ist das abartig.", zischte ich. Diese Leiche hatte eine Kopfplatzwunde an der Stirn. Die Augen und der Mund waren offen. Dieses Mädchen musste lebendig begraben wurden, denn der Mund war mit Erde gefüllt. Vielleicht schrie das Mädchen vor ihrem Tod und dabei fiel die Erde in ihren Mund und erstickte noch schneller daran. Es waren viele Fragen offen. Aber eines wussten wir. Die Hand gehört ihr, denn der Leiche fehlte die rechte Hand. Es raschelte. Erschrocken sahen wir beide uns an. Wie hypnotisiert standen wir ohne Worte auf und gingen so leise wie möglich tiefer in den Wald rein. Um so weit wie möglich uns von diesem Gebüsch zu entwerfen, aus dem das Rascheln kam. „Ich habe ein schlechtes Gefühl dabei, falls wir heute sterben sollten, ich habe dich sehr lieb.", flüsterte Karen. „Wir werden nicht sterben, jedenfalls nicht ohne zu kämpfen.", war meine Antwort. Im selben Moment nahm ich aus meiner Jackentasche, die im Taschentuch eingewickelte Axt raus und zeigte diese Karen. Ein Schatten näherte sich. Ich packte die Axt wieder ein. Der Schatten wurde schneller. Aus der dem Schatten wurde eine Gestalt und ich konnte das Gesicht erkennen. Ein hellgrauer Kopf mit einer Glatze. Schwarze Augenhöhlen, darunter eine aufgezeichnete schwarze Träne. Mit roter Farbe ein aufgezeichnetes böses Lachen und einer kirschroten Clownsnase, die sehr alt aussah. Das einzige was ich noch erkennen konnte war wieder diese Axt, die ich gefunden habe, diese war auch schon mit Blut übergossen. Diese Person hatte uns entdeckt, sie schaute uns an und lief auf uns zu. „Komm!!", zischte ich. Im selben Moment drehte mich um rannte um mein Leben. Nach einer Zeit sah ich einen großen Busch und rannte darauf zu, Karen folgte mir. Wir saßen uns hinein und atmeten durch. An meinem Rücken spürte ich zart eine Hand hinuntergleiten. Ich blickte nach rechts, da saß Karen und fummelte vor Angst an ihren Fingernägeln, ihre Hand konnte es nicht sein. Vorsichtig drehte ich mich hinter mich. Dort lag ein Junge. Sein Oberschenkel hatte eine Schnittwunde und das Blut Floß in Strömen. Ich nahm meinen Schal und band es um die Wunde. „Was ist passiert?", fragte ich. „Ich war mit meiner Freundin vor drei Wochen spazieren, mein Schnürsenkel war offen, daraufhin bückte ich mich band ihn. Ich wollte nach der Hand von Susan greifen, so hieß sie, aber sie war weg. Überall habe ich sie gesucht, vergebens. Jeden Tag kam ich hier her um sie zu suchen. Heute bin auf die andere Seite des Waldes gegangen, dort habe ich einen großen Laubhaufen gesehen, der mir verdächtig vorkam. Ich griff in den Haufen und fühlte etwas kaltes und feuchtes, zog es hinaus. Eine Hand, am Daumen war ein Herz, da wusste ich gleich, dass es dich um die Hand meiner Freundin handelt. Gleichzeitig wurde mir auch bewusst, dass sie tot sein muss. Ich wollte unter Dem Laub nachschauen am in dem Moment hörte ich ein Geräusch und da war eine Gestalt. Ich kannte weg und schrie laut um Hilfe." „Also bist du derjenige gewesen der gerufen hat.", unterbrach meine beste Freundin den blutenden Jungen. „Ja, das war ich. Auf jedem Fall, war diese Gestalt und sie konnte sehr schnell rennen. Da konnte ich diesen Typen in der Clownsmaske erkennen. Der packte mich von hinten. Ich wehrte mich. Er zog eine Axt raus und rammte diese mir in mein Bein. Ich habe es geschafft und rannte weg bis ich dieses Gebüsch gefunden habe." „Wir haben diese Hand gesehen und haben gebuddelt... Sie ist tot. Unterwegs habe ich diese Axt gefunden." Ich zeigte sie ihm. Er verstummte. Wir alle verstummten, denn es tauchte ein Geräusch auf. Mir wurde klar, dass es unser Ende ist. Vor dem Gebüsch sah ich ihn, er stand mit dem Rücken zu uns. Ohne viel nachzudenken, sprang ich mit der Axt in der Hand auf. Ich schlug mit auf seine rechte Hand, in der er seine Waffe hielt. Sie fiel zu Boden, seine Hand blutete. Er drehte sich um, und ich nahm meine Kraft zusammen und hämmerte mit der Axt auf seine Brust. Ein lautes brechen ertönte, das mussten seine Rippen gewesen sein. Ich hörte erst damit auf, als er zu Boden fiel. Der Clown lag in einer Pfütze voller Blut. Er war tot. Der Junge stand auf trat zu dem Totem und zog seine Maske runter. Ich kannte diesen Mann nicht. Karen auch nicht. Der Junge auch nicht. Karen holte ihr Handy raus. „Kein Netz, gehe aus diesem Wald und rufe einen Krankenwagen und die Polizei" Ohne weitere Worte lief sie los. Ich habe mich hingesetzt, um das Geschehen zu verarbeiten. Der Junge nahm mich in den Arm und sagte „Du hast uns das Leben gerettet. Übrigens ich heiße Julian und du?" „Sofie" und lies Julian nicht los. Nach einiger Zeit kam Sofie zurück hinterher vier Polizisten und Sanitäter.
Julian wurde mit ins Krankenhaus genommen. Er überlebte. Der Mörder hatte zum Glück seine Aterie nicht getroffen.
Im Verlauf des Polizei Verfahrens, hat sich herausgestellt, dass der Mann in der Clownsmaske ein Massenmörder. Er wurde seit Jahren gesucht. Er war für seine Maske bekannt und dass er für jedes Opfer eine neue kleine Axt benutzt hat.
Nach diesem Erlebnis habe ich nicht aufgehört, mich für Horrorfilme zu interessieren. Ich nutze es aus. Ich fing an Geschichten zu schreiben und konnte mich dadurch sehr gut hineinversetzen.
Karen konnte den Vorfall im Wald nicht verarbeiten, sie besucht regelmäßig einen Therapeuten.
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Der Clown
HorrorDu liest oder schaust Horror oder Thriller gerne? Doch was passiert, wenn du selber in einem mitspielst...