Taehyung Pov
Jimin und ich hatten eine anstrengende Schicht gerade hinter uns gebracht, erschöpft ließen wir uns an einem freien Platz nieder und seufzten einmal erleichtert aus. »Was war heute denn nur los? So viel war ja noch nie los!«, kam es, noch immer geschockt, von Jimin und ich konnte nicht anders, als ihm durch ein Kopfnicken zuzustimmen. Es war wirklich überraschend, wieviele Leute heute noch unser Café aufgesucht haben, vorallem überrascht haben mich die Leute jungen Alters. Ich war es eher gewohnt, dass sie Mittags und Nachmittags hier vorbeischauten, warum sie also Abends vorbeikamen, war eine Frage die ich mir selbst nicht beantworten konnte, zumal ich nicht wusste, welcher Mensch um solch eine Uhrzeit noch Kaffee trinken würden. Aber ich kannte ihren Hintergrund nicht, genauso gut könnte es sein, dass sie die ganze Nacht unterwegs sein würden und hier nur eine kleine Art Rast gemacht haben, um frische Energie zu tanken und sich durch den Koffein, den unser Kaffee spendete, leichter wach zu halten. Egal was auch ihre Gründe waren, für uns war es alles andere als einfach und ich war einfach nur heilfroh, dass wir jetzt endlich Feierabend machen konnten.
»Ihr seid noch hier? Ich dachte, ihr wärt nach dem Stress sofort abgehauen!«, kam es überrascht von Jin-Hyung, der aufeinmal hinter uns erschienen war und sich einen Stuhl, von einem anderen Tisch, dazu stellte, damit auch er sich bei uns nieder lassen konnte. Kurz beobachtete ich ihn still bei seinen Aktionen, ehe ich schnell Luft holte, um zu einer Antwort ansetzen zu können, »Gönn unseren Muskeln eine kleine Pause, bevor wir den Weg nach Hause antreten müssen.«, jammerte ich amüsiert und streckte meine Beine einmal unter dem Tisch, passte dabei auf, dass ich niemanden ausversehen treten würde. Nichts würde ich gerade lieber tun, als mich einfach in mein Bett fallen zu lassen und die Augen zu schließen, aber ich war, trotz dieser verlockenden Vorstellung, dennoch zu faul um bis nach Hause zu marschieren. Und ich hasste es, ich wünschte mir in Momenten wie diesen, nichts sehnlicher als ein Auto, mit dem ich bequem und ohne große Mühe von A nach B gelangen konnte.
Jin jedoch begann zu lachen, »Ich verstehe schon, mir geht es oftmals genauso.«, machte er uns klar und spielte darauf an, dass seine Aufgaben als Chef auch nicht immer einfach sein müssen. Eigentlich sollte ich mich nicht so aufführen, immerhin arbeite ich nur in einem Café, bereite darin Kaffee und derartiges zu und serviere ihn anschließend. Aber heute war es eine einzelne Herumrennerei und ich war das einfach nicht gewohnt, meine Beine genauso wenig.
Je länger wir aber einfach so da saßen und einfach Löcher in die Luft starrten, desto mehr verblasste das Gefühl an meinen Beinen und langsam, aber sicher, fühlte ich mich bereit dazu, den Weg nach Hause in Angriff zu nehmen. Jedoch war ich nicht der Einzige, dem es so zu gehen schien, denn die anderen beiden erhoben sich zeitgleich mit mir und so kam es, dass wir uns voneinander verabschiedeten und jeder von uns bereit war loszulaufen. »Ah, bevor ich es vergesse!«, rief Jin noch und zog unsere Aufmerksamkeit somit noch ein letztes Mal heute auf sich. »Ihr habt morgen nicht zur Arbeit zu erscheinen, ihr habt frei!«, verkündete er lächelnd, weshalb ich ihm fröhlich dankte und voller Motivation nach Hause lief.
Ich hatte morgen also keinerlei Pflichten und konnte den ganzen Tag über, tun und lassen was ich ich wollte. Was das sein würde, wusste ich zwar noch nicht, aber den Tag würde ich sicher genießen, denn manchmal nervt mich das arbeiten fast schon ab. Mitten auf dem Weg, packte ich mein Handy aus der Hosentasche und hinterließ meinen Eltern eine kurze Nachricht, dass ich gleich Zuhause sei. Eigentlich wollte ich das bloß gesagt haben, damit ich herausfinden konnte, ob sie noch wach waren, oder ich mich leise in unser Haus schleichen musste. Aber da sie mir schnell antworteten, waren sie offenbar noch wach und ich konnte ohne jegliche Bedenken den Weg fortsetzen.
Ich konzentrierte mich im Allgemeinen eher weniger auf den Weg, da ich mein Handy noch immer in der Hand hielt und dieses mich extrem von dem Geschehen, direkt vor mir, ablenkte. Und eigentlich war es traurig, da ich mich oftmals über die neue Generationen aufrege, da diese sich immer nur auf ihr Handy konzentrierten und dadurch immer weiter verblödeten.
So dumm es vielleicht auch klingen mag, aber ich war auch mal im Teenageralter, ich bin ja selbst noch nicht ganz erwachsen. Aber ich weiß, wie oft die meisten im Internet sind und das ist dabei nicht einmal das Schlimme, das Schlimme sind eher die Sachen, die viele sich darin anschauten. Keiner achtet mehr auf Altersbeschränkungen unf plötzlich schauen sich kleinere Kinder, welche überraschenderweise auch schon im Besitz eines Smartphones sind, Dinge an, die für sie einfach noch nicht gemacht sind.Ich möchte mich darüber nicht beschweren, ich war selbst so, aber nicht als kleines Kind, sondern als Jugendlicher. Ein belustigtes Seufzen verließ meine Lippen, als ich anfing über meine Kindheit nachzudenken, und wie sich die Dinge verändert haben. Eigentlich bin ich zwiegespalten, was dieses Thema angeht. Ich würde gerne wieder zurück in die Vergangenheit reisen, aber so, wie es heute ist, kann man es auch nicht als schlecht betiteln.
Völlig in Gedanken, die ausnahmsweise mal nicht, wie sonst immer, bei Jungkook lagen, vemerkte ich zunächst nicht einmal, dass ich schon Zuhause angekommen war. Ich lief die kleine Streintreppe nach oben, zu unserer Haustür und schloss diese, ohne groß zu zögern, auf.»Bin wieder da!«, rief ich einmal laut durch unser Haus, um meine Eltern über meine Anwesenheit zu informieren. Nachdem ich mich von meinen Schuhen getrennt hatte, fand ich beide auf dem großen Sofa, im Wohnzimmer, auf und sah, wie sich zusammen einen Film anschauten. Mir kam ein plötzlicher Gedanke, als mir aufeinmal wieder Jungkook in den Sinn kam, weshalb ich mich zu ihnen setzte.
»Eomma, Appa, wie ist das eigentlich so, wenn man verliebt ist?«
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Kapitel werden immer länger, ok.
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Fake Love メ Vkook
Fanfiction»Es ist verrückt zu wissen, dass mein Kopf sich gegen etwas sträubt, das mein Herz so sehr begehrt.« Taehyung war ein ganz normaler, gerade erwachsen gewordener Junge, welcher sich mit seinem besten Freund Jimin durch einen Nebenjob ein wenig Geld v...