22.Kapitel ~

2.7K 109 7
                                    

Draco schloss die große Eingangstür auf und Hugo schlüpfte unter Dracos Armen hin durch. ,,Bin gleich wieder da!", rief Hugo über seine Schulter und sprintete die Treppe nach oben und nahm zwei Treppenstufen auf einmal, dadurch gelang er leicht ins staucheln, aber fing sich dann doch gleich wieder. Draco lehnte sich an den Türrahmen und seufzte lautstark.

Hugo hatte einen riesigen Aufstand gemacht, denn er hatte seine Fußballhandschuhe zu Hause vergessen. Draco hatte zwar nicht verstanden, wofür die gut sein sollten, aber schließlich hatte er dann doch gegen Hugos kleinen Wutausbruch keine Chance gehabt. Draco seufzte, er sollte Hugo vielleicht doch ein bisschen strenger erziehen.

Draco zuckte zusammen als ein ohrenbetäubender Schrei durch das ganze Haus hallte. ,,Hermine", entfuhr es Draco sofort registriert und stieß sich hektisch von dem Türrahmen ab. Er wusste sofort woher die Schreie kamen, die immer verzweifelter und hilfesuchender waren. Draco hatte für einen Moment das Gefühl sein Herz zerspringen in tausende Teile. Wie in Trance steuerte auf die Tür im Esszimmer an und zog sie mit einem Ruck auf. Er zog mit einem weiteren Ruck den Ärmel seines Hemdes hoch. Zum Vorschein kam das dunkle Mal, dass mittlerweile verblasst war. Doch jetzt wurden die Umrisse der Schlange und dem Totenkopf wieder stärker und sie begann sich begierig wieder zu bewegen. Er bemerkte, wie aus weiter Ferne wie jemand seinen Namen rief. 'Hugo', schoss es ihm durch den Kopf. ,,GEH HUGO! GEH!" Sein Kopf fühlte sich schwer und benebelt an. Er nahm nur am Rande die zunehmenden Schmerzen am linken Arm war, dort wo sich das dunkle Mal befand. Er schleppte sich der am Boden zitternden und immer noch schreienden Hermine, welche verzweifelt ihren linken Arm umklammerte. Unmengen von Blut floß durch ihre Finger und am Boden bildet sich schon so etwas wie ein Blutlache. Draco fiel vor Hermine auf die Knie und versuchte sie aus diesem verfluchten Raum raus zu ziehen. Er hatte die ganze Zeit, die er hier, im Malfoy Manor lebte, gehofft diesen Raum nie wieder betreten zu müssen. Und nun...

Er zog sie auf seine Arme. Hermine legte ihren Kopf an Dracos Brust. Ihre sonst so wachen Augen schienen ins Leere zu starren. Tränen vernetzten ihre Wangen. Sie war zu müde zum schreien. Sie konnte nur darauf hoffen, dass diese unerträglichen Schmerzen aufhörten, diese trieben sie nämlich an den Rand der Bewusstlosigkeit. Einzelne Bluttropfen fielen auf den Boden und schienen Hermine somit die letzte Kraft zu rauben. Auch wenn es nicht mal 50 Meter waren die Draco zum Ausgang gehen musste, fiel ihm jeder einzelner Schritt unglaublich schwer. Schließlich erreichte er mit allerletzter Kraft den Ausgang. Bevor er heftig zitternd zusammenbrach. Hermine Kehle entwich nicht mehr als ein kleines, klägliches Keuchen. Draco war auf die Knie gesackt und umklammerte Hermine dennoch immernoch fest. Sein Körper weigerte sich gegen jede weitere körperliche Anstrengung, aber er musste. Hermine musste unverzüglich in Mungos. Sonst würde sie vielleicht sogar sterben. Dieser Raum war verdammt noch mal verflucht. Er hätte Hermine warnen sollen, doch er hatte versucht diesen Raum aus seinem Gedächtnis zu verbannen. Er spürte nun deutlich das dunkle Mal auf seinem Arm brennen.

Aus dem Augenwinkel nahm er Hugo war, der vollkommen verstört zu den beiden schaute. ,,M- mach die T-tür zu", krächzte Draco unter größter Anstrengung und wies auf die Tür. Hugo gehorchte sofort. Mit einem lauten 'Rums' fiel die Tür ins Schloß. ,,Mama, was ist los!", sagte Hugo mit großen Augen und weinerlicher Stimmen, so als würde er die ganze Situation erst jetzt so richtig realisieren und ging langsam auf die Knie. Eine große Träne kullerte über seine Wange. Draco schloss für ein kurzen Moment seine Augen und versuchte sich unter Keuchen und ächzen aufzurichten. Hermine hatte ihre Augen nur noch ein Spalt breit offen. Das warme Blut, welches immer noch aus der Wunde floß, hinterließ auf dem mintgrünen Teppich einen dunkelrote Flecke. Draco starrte kurz auf sie und dann auf die grauenhafte Wunde, welche das Wort Schlammblut ergab und der Hass zur seine verstörten Tante Bellatrix Lestrange schien ins unendliche zu steigen. ,,Du schaffst das Hermine!", wisperte Draco Hermine dicht an ihrem Ohr, doch sie bekam die Worte gar nicht mehr mit. Die Dunkelheit hatte sie verschluckt und gleichzeitig hatte diese, ihr all die grauenhaften Schmerzen genommen. Sie war zu müde um gegen den Drang anzukämpfen, sich einfach ins nichts fallen zu lassen.

When a baby changes his lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt