Kapitel 5 - Ich weiß wie du dich fühlst.

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Als ich aufwachte, lag Harry nicht mehr auf seinem Sofa. Als ich aus dem Fenster sah und merkte wie hell es schon war, fiel mir ein, dass ich zur Schule muss.

"Harry? Wo bist du?", rief ich. "Verdammt, wir müssen zur Schule! Harry!"

Ich hörte ein Wasserhahn nebenan aus dem Badezimmer. Darauf ging ich entschlossen zur Tür und öffnete sie ohne anzuklopfen.

"Ha-", fing ich an, doch dann blieb meine Stimme weg. Harry stand nur mit einem Handtuch umgebunden vor mir. "Ich...äh...dingens..also...", stotterte ich.

"So langsam glaub ich, du bist darauf aus mich nackt zu sehen.", lachte er.

Ich wusste nicht wo ich hingucken sollte. Am liebsten hätte ich ihn angestarrt. Er sah so gut aus. Einzelne tropfen Wasser waren auf seinem Körper verteilt. Er musste in seiner Freizeit trainieren, denn einfach so bekommt man nicht so einen Körper.

"Also was wolltest du jetzt?", fragte er dann.

"W-wir müssen zur Sch-Schule."

"Hast du schon mal geguckt wie spät es ist? Also ich geh nicht mehr zur Schule. Wenn du unbedingt willst, kannst du ja hin gehen.", sagte er während er an mir vorbeiging.

Ich ging ihm nach und suchte nach meinem Handy. Es war 14:17 Uhr. Scheiße!

"Warum hast du mich nicht geweckt? Ich bin erst so kurz hier in der Schule und schwänze jetzt schon den Unterricht. Scheiße. Hoffentlich muss ich nicht nachsitzen oder sonst was." Sagte ich aufgeregt, während ich meine Sachen zusammensuchte.

"Jetzt bleib mal ganz locker. Was ist daran denn so schlimm wenn du einmal nicht da bist.", sagte Harry. "Glaub mir. Ich hab schon öfter mal geschwänzt. Da ist echt nichts dabei. Du schreibst dir einfach ne Entschuldigung und schreibst die Unterschrift deiner Eltern drunter. Ganz einfach."

"Wie kann man das nur so locker sehen? Ich muss jetzt auf jeden Fall nach Hause.", meinte ich.

"Würd ich nicht tun. Dein Vater ist vorhin gekommen und du hast bis halb sechs Schule. Also das glaubt er zumindest."

Verdammt er hatte recht. Ich konnte nicht einfach nach Hause gehen. Was sollte ich machen?

"Dann geh ich eben zu-"

"Ich weiß was wir machen.", schnitt er mir das Wort ab. "Ich schulde dir noch einen Kaffee. Schon vergessen?"

"Hm. Okay. Aber ich kann so nicht gehen.", meinte ich und zeigte auf mich.

"Ach ich find immer noch das dir meine Sachen stehen.", sagte er.

Er stand da und sagte dann nichts mehr. Er guckte mich einfach nur an. Wartete er darauf, dass ich was sage?

"Hast du vielleicht etwas anderes für mich? Vielleicht von deiner Mutter oder so?", fragte ich schließlich.

"Die Sachen von Mum passen dir nicht. Hm."

"Hast du ne Schwester?" Als ich das fragte, veränderte sich sein Gesichtsausdruck plötzlich. Er sah traurig aus. Doch dann wurde sein Blick kälter.

"Nein.", sagte er ernst. "Such dir was aus meinem Schrank aus. Ich geh schon mal runter. Wenn du fertig bist, kannst du einfach nach unten kommen." Dann ging er aus dem Zimmer.

Was hatte er denn so plötzlich? Hatte ich was falsches gesagt?

Dann ging ich an seinen Schrank und suchte mir ein T-Shirt aus, welches wenigstens ein bisschen kleiner aussah als die anderen. Ich nahm dann eine kurze Hose von ihm und zog die Sachen an. Dann band ich meine Haare zu einem Dutt zusammen und ging nach unten, wo Harry auf mich wartete. Als er mich sah, fing er laut an zu lachen.

Only you.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt