2.Kapitel

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Nach dem Spiel möchte ich mich zügig aus dem Staub. Ich sagte, ich hätte noch etwas wichtiges vor.

Es war nicht gerade schwer unbemerkt aus dem Stadion zu kommen. Ich kannte schließlich jeden Fluchtweg. Immerhin machte ich sowas nicht zum ersten mal.

Draußen war die Höhle los. Überall standen Fans herum. Ich versuchte mich im Schatten zu bewegen. Ich wollte unbedingt unerkannt bleiben. Ich liebte unsere Fans zwar, aber wenn sie mich jetzt erkannten war's das heute mit der Ruhe. Einmal war ich entdeckt worden. Das war schrecklich, überall um mich herum standen Menschen und wollten Autogramme von mir. Ich wollte nicht umhöflich sein und gab jedem eines, doch das dauerte eine Ewigkeit. Ich wurde bis spät nach Mitternacht aufgehalten damals. Aber ich habe daraus gelernt, dass ich vorsichtiger sein muss.

Ich kam bis zur Kreuzung hinter dem Stadion, bei der meine zweite Wohnung war, als jemand schrie:

"Halt bleib stehen!"

Verdammt. Ich war aufgeflogen. Ohne zu überlegen sprintete ich los. Ich rannte bis vor meine Haustür. Völlig außer Atem sah ich mich um. Kein Mensch weit und breit zu sehen.

Schnell huschte ich ins innere.

Bevor ich nach oben ging, sah ich noch in meinen Briefkasten. Es waren gefühlte 1000 Briefe dabei. Das würde Arbeit geben.

Ich nahm die Briefe und ging hinauf zu meiner Wohnung.

Als ich zur Tür herein kam, knipste ich das Licht an. Erstaunt stellte ich fest wie lange ich schon nicht mehr hier war.

Naja die Vorbereitungen  hatten einige Zeit in Anspruch genommen und dann war noch das mit meiner Mutter. Ein gebrochener Arm. Sie hatte die letzten sechs Wochen viel Hilfe gebraucht.

Ich stellte meine Tasche im Schlafzimmer ab, daraufhin ging ich ins Bad um mich ein zweites mal zu duschen. Nur um den Männerduft wieder von meinem Körper zu bekommen.

Als ich fand das ich wieder normal roch, verließ ich die Dusche.

Vor dem Spiegel war es immer ein bisschen schwer. Meine Haare. Gleich am Samstagnachmittag, nachdem Jonas verschwunden war, zog mich meine Mutter zum Frisör, um mir die Haare kurz schneiden zu lassen. Seitdem waren sie kurz.

Ich musterte mein Gesicht weiter.

Mir fiel auf, dass ich noch Kontaktlinsen trug. Silbergrau wie Jonas Augen. Meine dagegen waren in einem extrem hellen braun gehalten.

Ich entfernten die  Kontaktlinsen und sah in meine Augen. Mhm das war irgendwie komisch. Ich hatte mich schon so an die grauen Augen gewöhnt.

Ich machte mich fertig, zog das volle Programm durch:
Künstliche Nägel, Haarverlängerung und das passende Make-up. Alles nur, dass ich mich wieder wie eine Frau fühlen konnte.

Nachdem ich fertig war, musterte ich mich noch einmal genau, bevor ich das Bad verließ. Ich war zufrieden. Klar perfekt war es nicht, eigentlich nie , aber es reichte mir heute.

Im Schlafzimmer suchte ich etwas zu anziehen. Die Wahl fiel auf ein dunkelblaues enges Kleid, mit transparenten Ärmeln, die mit Perlen bestickt waren. Dazu holte ich meine farblich passenden Samtpumps aus den Schuhschrank.

Es fehlten nur noch Ohrringe und meine Frisur. Als ich beides passend gemacht habe, war ich soweit. Ich schnappte mir meine schwarze Lederjacke und eine passende Handtasche dazu.

Dann verließ ich die Wohnung.

Ich irrte ohne recht zu wissen wohin ich wollte durch die Straßen.

Nach knapp fünf Minuten kam ich zu einer S-Bahnhaltestelle. Ich stieg ein und fuhr mit ihr drei Stationen weiter.

Während ich weiter durch die Gegend irrte, wurde mir klar, dass ich gar keine Lust hatte feiern zu gehen, zumindest allein.

Ich blickte mich um und bemerkte, dass ich vor dem Trainingsgelände stand. Ich beschloss, dass ich noch nicht heim wollte und setzte mich auf die Tribüne.

Von dort aus hatte man einen fantastischen Blick auf den klaren Sternenhimmel.

Er war wunderschön.

Wie jedes mal danke fürs lesen :*

Wenn euch die Geschichte gefällt empfehlt sie weiter, ich würde mich total freuen:)

Was meint ihr was als nächstes passiert?

Caro

2 Paar Schuhe (Marco Reus ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt