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Ich hätte Sterben müssen.

Taehyung.
Diese Hände gehörten Taehyung.

Wie häufig hatte ich sie schon auf meiner weichen Haut gespürt?
Wie sie meine Seiten endlang strichen, meinen Hintern massierten oder mir durch das Haar strichen. Wie er sie in mir versengte, wie er über meine Lippen fuhr, oder wie er sie um meine kleinere Hand schloss. Jetzt nahmen seine Finger mir die Luft zum atmen.

"Taehyung", brachte ich krächzend über die Lippen.
Sein Griff lockerte sich etwas und ich fiel zu Boden.
Panik machte sich in mir breit. Was war mit Taehyung los? Was war passiert? Warum hatte er mich nicht abgeholt? Weswegen war er heute noch im Café gewesen?
Ach ja.. UND WARUM VERDAMMT STAND ER IN EINER DUNKLEN GASSE UND WÜRGTE MICH EINFACH?!

Hustend fasste ich mir an den Hals, wo ich immer noch seine Hände spürte.

"Was...?", doch Taehyung lies mich nicht aussprechen, sondern zog mich an meinen Haaren wieder hoch und drückte mich gegen eine Wand.

Ich nahm ein blitzen war, und kurz darauf wurde mir ein Messer an die Kehle gehalten. Nein! Das konnte nicht sein! Das war nicht Taehyung. Doch ein Blick in seine Augen sagte mehr, als tausend Worte.
Vor mir stand der Mann, der mir gesagt hatte, er liebe mich und hielt mir gerade ein Messer an den Hals.

"Bitte.. Was ist...?", ich brachte keinen Satz heraus, doch Taehyung verstand offensichtlich, dass ich eine erklärung wollte.
Mit rauer Stimme fing er an zu sprechen.
Mit der Stimme, die sonst vor dominanz tropfte und die ich so liebte, versetzte er mich jetzt nur noch in Angst. "An dem Tag nach unserer ersten Nacht..", er machte eine Pause. "An dem Tag, an dem ich kurz weg musste, bekam ich einen Auftrag." Er sah mir direkt in die Augen. Keine Gefühle spiegelten sich in ihnen. "Der Auftrag war, dich zu töten", meine Auge wurden groß. Verarschte er mich hier gerade?
Doch mein schmerzender Hals und meine schlappen Beine brachten mich wieder und die Realität.

"Ich bin Auftragskiller. Ich töte Menschen ohne einen Grund für mich.
Für andere räume ich nur einen Stein aus dem Weg.
Man verdient ganz gut. Doch dieser Auftrag befasste sich damit, dich zu töten.

Du schulfest einem bösen Mann viel Geld. Dieses Geld hast du schon vergessen.
Er nicht.
Und er möchte es wieder haben. Sobald du Tot bist, werde ich Dokumente fälschen müssen, worin du ihm alles vermachst.
Du bist so naiv Kitten.
Am Anfang war alles nur ein Spiel. Klar war ich geschockt, als ich erfuhr, dass ich meinen kleinen Babyboy umbringen sollte. Aber bis dahin warst du nur Fick material", mit jedem Wort riss er mir mein Herz weiter aus der Brust.

"Ich änderte meine Meinung.
Wir verbrachten Zeit miteinander.
Ich wollte einen guten Moment erwischen, doch du brachtest mich um den Verstand. Ich hatte mich in dich verliebt.
Und ich war so dumm.
Ich achtete auf nichts.
Wie hätte ich mich auch entscheiden sollen?
Kündigen und arbeitslos sein?
Du hast ja gesehen, wie gut es mir geht mir diesem Beruf.
Außerdem werden 'verräter' meistens gejagt und sollen ebenfalls umgebracht werden, da sie ja angeblich zu viel wissen.

Also blieben mir noch zwei Möglichkeiten.
Aber du warst zu dumm baby. Warum so viel? Wofür brauchtest du zwei Millionen Euro?
Ich liebe dich Baby.
Aber zwei Millionen? Die kann man nicht mal so locker aus der Tasche ziehen? Nicht einmal ich kann das. Also setzte ich alles daran, dass der Mann das mit dir klärte.

Ich wollte dich nicht töten. Und schon gar nicht erst töten lassen!
Also versuchte ich ihn zu überreden. Meinen Boss zu überreden. Das Problem ist, dass mein Boss sich nicht überreden lässt. Ein Auftrag ist Geld. Und Geld ist wichtiger als alles andere.
Zumindest bei ihm.
Also stellte er mich vor die Wahl. Ich töte dich, oder er tötet mich.

Ich liebe dich Baby. Ich kann ein neues Leben anfangen.
Ich könnte auswandern mit dir zusammen glücklich werden. Vielleicht in Amerika?
Ich mag Amerika Zusammen mit dir nach New York. Wir wandern aus! Wir könnten zusammen sein.
Für immer", seine Worte machten Hoffnung.
Ich wollte ihn küssen.
Ich wollte mich in seine Arme werden und mit ihm nach Amerika fliehen. Doch das Messer an meinem Hals machte das ganze doch nicht so glaubwürdig. Taehyung sprach weiter. "Wir könnten uns ein neues Leben aufbauen. Zusammen.

Aber ich will nicht neu Anfangen!", damit rammte er mir das Messer in den Hals und ich stieß ein ersticktes gurgeln hervor, sobald ich das kalte schneidende Metall in meiner Haut spürte.

Nicht extrem stark.
Aber stark genug.

Halsschlagader.
Blut.

Das rauschen von Blut.

Schwarz.
Leere.

Blut

Ich lebte noch.

Schwarz.

Schmerz.

Der Geruch von Blut und der Schmerz in meinem Hals.
Ich lag zusammen gekauert auf dem Boden.

Er liest mich verbluten, weil er es nicht konnte.
Er lies mich alleine, weil er zu feige war.
zu feige um zusammen mit mir zu leben oder mich zu töten.

Schwarz.

Immer noch alleine.

Ich würde sterben.

Die Nacht verging.

Immer wieder kleine Wachphasen.

Er hatte nicht tief genug geschnitten. Hatte die Ader nicht richtig getroffen. Hatte es zu schnell gemacht.

Füße.
Schritte.
Schreie.

Lärm.

Schwarz.

Desinfektionsmittel.
Weiß.
Ich lebte.

Doch innerlich war ich gestorben.

-Jungkook

Would you? ~Taekook~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt