Ciel sieht mich skeptisch an. "Aber für ihn haben wir noch nur ein Zaumzeug. Keinen Sattel!" meint er, doch ich winke ab. "Ich brauch keinen Sattel!" Doch brauch ich... Aber ich wollte schon immer mal ohne reiten! Und ja... Ich bin stur wenn ich etwas möchte! Er ist immer noch ein wenig skeptisch und verschränkt die Arme. "Bist du sicher?" fragt er und ich nicke entschlossen. Ich hab zwar keine Ahnung wie ich auf den Rücken komme aber irgendwie krieg ich das schon hin! Da kommt Sebastian in den Stall und verbeugt sich. "Ich werde die Pferde nun Satteln. Wenn ihr bitte draussen warten möchtet?" Ich kraule den Hengst noch einmal am Kopf und gehe dann an dem Teufel vorbei. Wie durch 'zufall' berühren sich unsere Hände und ich fühl mich gleich besser. Draussen angekommen strahlt die Sonne auf uns hinunter und ich schließe die Augen. "Schön wieder aus dem Zimmer zu sein stimmts?" fragt Ciel und ich nicke lächelnd. "Zwar ist seine Matratze ziemlich gemütlich, aber selbst auf der gemütlichsten Matratze lässt es sich nicht all zu lange aushalten wenn man es nicht gewohnt ist lange zu liegen!" entgegne ich und strecke mich noch einmal. Da kommt Sebastian wieder heraus. "Es tut mir leid, aber für dein Pferd haben wir leider noch keinen Sattel!" meint er entschuldigend und ich lächle. "Ich weiss! Ich werde ohne reiten!" sage ich und seine Augenbraue zuckt kurz. "Sehr wohl..." murmelt er und verschwindet wieder im Stall. "Danke nochmal für das Angebot mit dem Reiten! Ich könnte grad kaum glücklicher sein!" sage ich und drehe mich so wieder zu Ciel. Dieser nickt. "Wenn es dir gefällt ist es gut!" Da höre ich schon hufgetrappel und wir sehen Sebastian, der in der linken Hand den Rappen und in der rechten den Tinker. Lächelnd nehme ich die Zügel meines Pferdes und klopfe dem Hengst auf den Hals. Ein leises schnauben ertönt und er scharrt mit seinem linken Vorderhuf herum. Sicher nehme ich die Zügel in meine linke hand und bleibe etwas ratlos vor der linken seite des pferdes stehen. So. Dumme frage. Wie komme ich da jetz hoch?! Plötzlich spüre ich zwei Hände an meiner Hüfte und überrascht drehe ich meinen Kopf! "Sebastian?!" rufe ich und er lächelt. "Du sahst so ratlos aus... Da wollte ich dir helfen!" flüstert er in mein Ohr und hebt mich auf den breiten Rücken des Hengstes. "Danke..." murmle ich ein wenig peinlich berührt und setze mich dann richtig hin. Die Zügel nehme ich in meine beiden Hände und drehe dann meinen Kopf zu Ciel, dem gerade ebenfalls von Sebastian auf das Pferd geholfen wird. Sofort trabt er dann zu mir und bleibt neben mir stehen. "Lass uns los reiten!" meint er und geht im Schritt voraus. Ich sehe zu Sebastian. "Läufst du nebenher?" Stumm nickt er und ich lasse meinen Hengst antraben, bis ich zu Ciel aufgeschlossen habe. Der Gang meines Pferdes ist weich und selbst der ausgesetzte Trab ist geschmeidig. Ich halte mich überraschend gut auf dem Rücken und ich verlangsame ihn wieder, als ich bei dem Rappen angekommen bin. Sebastian geht gemütlich zwischen uns. Ich genieße die Wärme des Tieres unter mir und das leichte schaukeln, wenn er einen schritt nach dem anderen macht. "Du siehst aus als hättest du spaß!" meint Ciel und ich drehe lächelnd meinen Kopf zu ihm. "Es ist wunderbar. Hier draussen, auf einem Pferd und nirgends eingesperrt sein!" erwiedere ich und konzentiere mich wieder auf den Weg. Ich kann das Ende des anwesens sehen und reisse mich zusammen, nicht los zu galloppieren! Aber leider scheint mein Hengst nicht wirklich zusammen reissen zu können! Mit einem gewaltigen Satz sprintet er los und ich kralle mich gerade noch so an den Zügeln fest! Meine Beine drücke ich an seinen Bauch und keuche überrascht auf! Doch mit einer schnellen bewegung habe ich wieder die Kontrolle übernommen und bremse ihn wieder! Nervös tritt er auf der stelle und spielt mit seinen Ohren. "Sera! Alles in ordnung?!" ruft Ciel und galloppiert mit seinem Rappen neben mich. Ich wuschle mir kurz durch meine Haare und fange dann an zu lachen. Mein Herz rast wie verrückt und durch das Adrenalin des kleinen Schock's zittern meine Hände! "Alles klar bei mir!" kichere ich und beruhige mich dann langsam wieder. "Es tut mir wirklich leid! Ich wusste nicht dass er so stürmisch ist!" meint der Earl besorgt und ich sehe ihn grinsend an. "So ein wenig durchgeschüttelt zu werden hat noch niemandem geschadet!" gebe ich zurück und lasse meinen Hengst wieder gehen. Diesmal achte ich mehr auf seine Körpersprache, wie zum beispiel das speilen seiner Ohren oder das anspannen der Muskeln an seiner Hinterhand! Dann klopfe ich ihm auf den Hals, durch die lange Mähne hindurch. "Aber eigentlich bist du ja ein lieber stimmts?" flüstere ich dem Hengst zu und wie zur bestätigung schnaubt er. Eine weile reiten wir schweigend weiter. Die Grundstücksgrenze haben wir schon längst überquert und ich sehe mich neugierig um. Die Vegetation ist zwar nichts besonderes, aber das ist auch ein kleiner Tick. Egal wie unspektakulär es sein möge, ich präge es mir trotzdem ein! Hat mir schon oft den Arsch gerettet wenn ich mich verlaufen habe! "Sera?" Ich zucke bei der plötzlichen unterbrechung der Stille zusammen und drehe meinen kopf zu Ciel, der mich ansieht. "Was gibt's?" frage ich und lege ein wenig den Kopf schief. Er atmet tief durch. "Ich weiß dass da zwischen Sebastian und dir etwas ist. Nur kann ich nicht sagen was es ist!" Ich zucke unmerklich zusammen und schucke nervös. Er macht weiter. "Sebastian verrichtet seine Arbeit schneller als gewöhnlich und ist danach unauffindbar! Ich muss ihn erst extra rufen und ich habe so ein gefühl dass er die ganze zeit bei dir ist. Nur weiss ich nicht ob im positiven oder negativem Sinne!" Ich runzle die Stirn. "Was meint ihr mit 'Positiven oder negativem Sinne'?" frage ich nach und kann im augenwinkel erkennen, dass der Teufel zwar äußerlich die Ruhe selbst ist, aber innerlich gerade einen ausweg sucht! "Ich meine, ob er dich nur überwachen möchte oder ob ihr euch näher gekommen seid. Und damit meine ich näher gekommen im sinne von 'Er hat dich gesund gepflegt' sondern im sinne von 'Ihr seid ein Paar'!" erklärt er und ich sehe ihn mit geweiteten Augen an. Dann seufzt er und er fängt das lächeln an. "Wusste ich es doch! Ich habe nichts dagegen. Ihr könnt in der freizeit tun was ihr wollt! Aber Sebastian soll sich wieder mehr auf die arbeit konzentrieren! Wenn ihr das hinbekommt dann habe ich nichts mehr zu sagen!" Etwas überrascht sehe ich zu Sebastian und er lächelt zurück. Er lässt sich etwas zurückfallen und legt mir seine Hand auf meinen Oberschenkel. Ich nicke stumm und er nimmt seine Hand wieder weg. Er dreht sich zu Ciel und verbeugt sich kurz. "Es tut mir leid junger Herr sollte ich meine Arbeit wegen Privater Angelegenheiten vernachlässigt haben!" sagt er und geht dann wieder weiter. "Wenn du dich zusammenreisst dann wird das in zukunft kein Problem mehr sein. Nicht wahr?" "Sehr wohl junger Herr!"
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Well... SHIT!
أدب الهواةHey! ich bin Sera Torn und mache gerade meine Aubildung die leider nur rein schulisch ist. Aber heeeeeyyy... Dafür ist die spätere bezahlung um einiges besser! Nun ja. Wie auch immer... Ich rede schon wieder viel zu viel! Ahhhh!