❧ Kapitel 31

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Taehyung Pov

Die Fahrt ging eine ganze Weile, zwischen beiden war es ruhig und nur die Musik, welche von seinem Radio ausging, war im Auto zu hören. Eigentlich wäre es mir ziemlich unangenehm, wenn wir wieder einmal nur schweigsam neben einander saßen, aber die Musik machte das Ganze dann doch wieder relativ erträglich. Da mir ziemlich warm war, entschied ich mich dafür das Fenster zu öffnen und meinen Ellenbogen nach draußen zu lehnen. Ich seufzte einmal und wedelte mir mit der Hand ein wenig Luft zu, warum muss das Wetter auch nur immer so wechselhaft sein?

Die Strecke die wir fuhren kam mir absolut nicht bekannt vor und so langsam fragte ich mich, ob es eine Vorliebe von ihm war, mich jedes Mal aufs Neue an unbekannte Orte zu bringen. Bei der Vorstellung daran, musste ich, wenn auch nicht wirklich bewusst, kurz kichern und erregte somit die Aufmerksamkeit Jungkooks. »Was ist so lustig?«, fragte er mich interessiert, behielt seinen Blick aber weiterhin auf der Straße. Ich begann kurz zu lächeln, ehe ich frische Luft holte, um zu einer Antwort ansetzen zu können, »Ich finde es nur lustig, dass ich durch dich immer wieder neue Orte kennenlerne.«, kicherte ich, mehr vor mich hin als ihm zu antworten, dennoch verstand er meine Aussage.
Er schnaubte kurz amüsiert, ehe er darauf antwortete, »Es ist doch erst das zweite Mal jetzt.«, kam es von ihm und sein Blick lag nun auf mir, da wir aufgrund einer roten Ampel zum Stehen gekommen sind. Ich seufzte einmal, dabei fiel mir ein, dass er recht hatte. Wieso nur kommt es mir also so vor, als wären wir schon extrem oft zusammen weggewesen? »Stimmt auch wieder.«, gab ich ihm letzten Endes recht und lachte kurz auf.

Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder der Straße vor ihm widmete und weiterfuhr. Es war schon komisch zu wissen, dass wir irgendwo hinfuhren, doch ich nicht wusste wohin es geht. Und das war auch der Grund, weshalb ich ihn genau das nach einer kurzen Zeit der Stille fragte. »Warum so neugierig?«, war seine Gegenfrage und ich konnte erkennen, wie er eine Augenbraue nach oben zog. »Ich weiß nicht, vielleicht weil ich es gerne wissen würde, nachher entführst du mich noch.«, kam es belustigt von mir und ich hörte ihn nur seufzen. »Und das wäre dann so schlimm für dich? Dir würde es doch sowieso bei mir gefallen, freiwillig würdest du sowieso nicht mehr gehen, nachdem ich mit dir fertig bin.«, antwortete er raunend und leckte sich einmal über die Lippen. Ich schluckte einmal schwer und wusste nicht, wie ich das jetzt verstehen darf, geschweige denn was ich darauf antworten sollte.

Doch auch diese Last wurde mir kurze Zeit später abgenommen, als er noch einmal fragte, ob ich es wirklich wissen wollte. Ich nickte einmal und bejahte es schnell, damit ich endlich Antworten bekomme. Er nickte einmal schnaufend, ehe er mir dann endlich antwortete, »Ich fahre zu einem wichtigen Geschäftstermin und du wirst meine Begleitung dort sein.«, weihte er mich ein und redete dabei so, als wäre das Ganze schon beschlossene Sache.

Mit geöffnetem Mund starrte ich ihn an, die Verwunderung stand mir quasi schon ins Gesicht geschrieben und ich fragte mich, ob er mir das nicht hätte früher sagen können. »Da will wohl jemand nicht alleine sein.«, neckte ich ihn ein wenig, wobei man dazu sagen muss, dass mich das Ganze recht wenig stört. Mich hat es nur gewundert, dass ausgerechnet ich seinen Partner spielen soll, auf einem scheinbar wichtigen Treffen.
»Du bist interessant, Taehyung.«, kam es von ihm und wieder einmal wusste ich darauf keine passende Antwort. Stirnrunzelnd betrachtete ich ihn lieber von der Seite, bevor ich dann doch nachfragte, was genau er damit meinen würde.
»Ich meine deine Art, wie du auf Dinge reagierst, die mit mir in Verbindung stehen. Du bist anders. Andere hätten nicht so reagiert, wie du es getan hast. Das macht dich interessant und viele Dinge tragen ebenfalls dazu bei.«, kam es von ihm, mit einer ruhigen Stimme, die mich ein wenig Unwohl fühlen ließ. Ich wusste nicht, wie ich sein Auftreten beschreiben konnte, aber er war ein Mann, der definitiv wusste, wie er mit Worten umzugehen hat. Er wusste sehr wohl wie Menschen auf ihn reagieren, gleichzeitig hatte er etwas sehr mysteriöses und geheimnisvolles an sich und ich würde nur zu gerne hinter diese Art sehen können.

»So ist das also...«, mehr fiel mir dazu nicht ein und weiter wurde das Ganze auch von keinen Seiten mehr kommentiert. Es wurde wieder still zwischen uns, bis wir irgendwann zu einem Parkplatz zum Stehen kamen. Verwirrt schaute ich mich um, das Ganze ähnelte einem Casino von außen, doch bestimmt trügte der Schein mich wieder einmal. Ich stieg aus und stellte mich vor das Auto, alles hier sieht so edel aus und ich fühlte mich hier definitiv fehl am Platz. »Taehyung!«, hörte ich seine Stimme vom Kofferraum aus rufen, weshalb ich mit schnellen Schritten zu ihm ging und ihn fragend musterte. »Ich hab dir Klamotten mitgebracht, die du jetzt anziehen wirst.«, mit diesen Worten drückte er mir die eben erwähnten Sachen in die Hand und schloss den Kofferraum. Ungläubig starrte ich ihn an, »Und wo soll ich mich hier bitte umziehen?«, fragte ich ihn ironisch, doch er deutete bloß auf das Auto. Das ist doch jetzt nicht sein- Okay, das krieg ich schon hin.

Ich stieg wieder ins Auto und schloss die Tür, ehe ich begann mein Oberteil auszuziehen und es durch das weiße Hemd zu ersetzen. Warum sonst sollte Jungkook sich auch so schick gekleidet haben? Als ich diesen an hatte, zog ich mir langsam unsicher meine Hose aus und ersetzte sie durch die, die er mir wenige Sekunden vorher gegeben hatte. Irgendwie fühlte ich mich bei der Sache sehr beobachtet, doch konnte Jungkook nirgends sehen. Als letztes zog ich mir noch die frischen Schuhe an. Fertig damit öffnete ich die Tür und stand auf, den Rest konnte ich auch draußen anziehen, jedoch hatte ich keine Ahnung wie man eine Krawatte umbindet. Jungkook hingegen erblickte ich weiter entfernt, wie er gerade etwas auf seinem Handy begutachtete, ehe ich ihn zu mir rief und ihn bat mir zu helfen. Lächelnd ging er auf mich zu und nahm mir die Krawatte aus der Hand, nur um sie mir dann umzumachen. Als letztes folgte noch das schwarze Sakko und ich fühlte mich, als würde ich auf einer Hochzeit stehen. »Gut siehst du aus.«, kam es von Jungkook, weshalb ich etwas verlegen wurde und den Blick leicht senkte. Er hingegen trat etwas näher und nahm mein Kinn zwischen seine Finger. Er brachte mich dazu, zu ihm aufzuschauen und ich war froh, dass ich ein Lächeln auf seinen Lippen erkennen konnte.

Ich hatte schon so ein Gefühl, dass sich ein bekanntes Szenario wiederholen würde, doch stattdessen strich er mir nur einige Strähnen aus dem Gesicht und musterte mich zufrieden. »Perfekt.«, kam es von ihm, weshalb ich mich erneut dankte und unmittelbar anfing zu grinsen. Ich hatte um ehrlich zu sein gehofft, dass er mich küssen würde, doch das war leider nicht der Fall. Stattdessen aber nahm er meine Hand in seine und verschränkte unsere Finger zu meiner Überraschung miteinander, ehe er mit mir zusammen zu dem Eingang dieses Treffpunktes lief.

Scheinbar war das mit der Begleitung wohl ernster gemeint, als ich vorhin gedacht habe, wenn er dafür sogar meine Hand nimmt. Aber dafür fühle ich seine angenehme Wärme und war rundum zufrieden.

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Mr.Jeon geht auf Tuchfühlung

Fake Love メ Vkook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt