Deceiver

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Die Zigarette beruhigte meine Nerven. 

Ich genoss die Stille. 

Ich konnte nicht fassen, was ich getan hatte.

Ich wurde von meinen Gedanken gerissen, als ich Melanie hinter mir meinen Namen rief.

"Ja" sagte ich und hob die Hand.

"Seit wann rauchst du?" fragte sie mich und saß sich neben mich.

"Seit dem ich Scheiße gebaut hab" sagte ich und aschte auf den Boden.

"Was ist los?" fragte Melanie und zündete sich ebenfalls eine Zigarette an. 

"Ich hab mit Marco geschlafen" sagte ich und drückte die Zigarette aus.

Sie sah mich an und hatte aber einen beruhigenden Gesichtsausdruck.

"Hier" sagte sie und gab mir eine Zigarette.

"Danke" sagte ich und zündete sie mir an.

"Also wie ist das passiert?" fragte sie und atmete den Rauch aus.

"Ich weiß es nicht. Ich wollte mit ihm reden und dann war dieses riesige Bild von mir in seinem Zimmer. Es war undenkbar es nicht zu tun. Er hat eine solche Wirkung auf mich, dass ich mich nicht wehren kann" sagte ich.

"Du liebst ihn" sagte Melanie.

"Nein" sagte ich.

"Doch Joana. Du liebst ihn, willst aber Max lieben weil du denkst, dass du es ihm schuldig bist, weil er dich liebt" sagte Melanie.

Sie hatte genau ins schwarze getroffen. Sie hatte Recht. Ich bildete mir ein, dass ich Max liebte weil ich es wollte. Ich wollte ihn lieben. Ich konnte es aber nicht.

"Ich liebe beide" sagte ich.

"Du musst dich für einen Entscheiden" sagte sie.

"Melanie ich liebe Max. Wirklich ich liebe ihn. Aber immer wenn ich bei Marco bin, bin ich hilflos. Wie ein Käfer auf dem Rücken. Ich weiß nicht was ich tun soll" sagte ich.

"Es gibt drei Optionen. Einmal du bist mit Marco zusammen oder mit Max. Oder du bist einfach mit keinen von ihnen zusammen" sagte sie.

"Ich muss es Max sagen" sagte ich.

"Ja das musst du" sagte Melanie.

Ich nickte nur. 

"Noch eine?" fragte sie mich und ich nahm dankend noch eine Zigarette.

"Ich hole uns was zu trinken. Dann gehts besser" sagte Melanie und ging zurück ins Haus.

Nun saß ich da allein auf der Treppe und rauchte schon meine dritte Zigarette hintereinander.

Jetzt wusste ich, dass ich morgen mit ein Päckenchen kaufen werde.

Scheiß Sucht.

Ich sah nach oben in das Zimmer von Marco.

Es brannte Licht und ich sah ihn auf dem Bett sitzen und auf die Wand starren. Auf mein Foto starrte er.

"So ich hab gleich mal Vorrat besorgt" sagte Melanie und setzte sich mit 6 Bechern neben mich.

"Was ist das Mel?" fragte ich sie und lachte.

"Einmal Wodka-Bull, Tequila und Jägermeister" sagte sie und reichte mir die jeweiligen Becher.

"Wow" sagte ich und lachte.

"Auf ex, meine Liebe" sagte sie und wir nahmen die Becher in die Hand und exten sie runter.

"Omg ist mir jetzt schlecht" sagte ich und lachte.

"Mir auch" sagte Melanie und grinste.

"Na ihr Säufer" sagte Max. 

Ich schreckte zusammen als ich seine Stimme hörte.

"Seit wann stehst du hier?" fragte Melanie.

"Nicht lange warum?" fragte Max.

"Nur so" sagte Melanie und stand auf. Sie nickte mir zu und ging.

Ich sah nun Max an. Er setzte sich neben mich.

"Gehts dir gut Schatz?" fragte er mich.

"Ja" sagte ich. Er küsste meine Stirn.

"Max ich muss dir was sagen" sagte ich.

"Was denn?" fragte er.

"Ich hab dich betrogen" sagte ich. 

Seine Hände lösten sich von meinen Schultern und ich spürte, dass er wütend wurde.

"Mit wem?" fragte er.

"Mit Marco" sagte ich kleinlaut, doch er hörte es.

"Du hast mich mit meinen Bruder betrogen?" fragte er wütend.

Ich stand auf und packte ihn an den Händen. "Es tut mir Leid Schatz" sagte ich und musste heulen.

"Wie konntest du nur!" schrie er mich an.

"Es tut mir Leid Max" sagte ich.

"Verschwinde ich will dich nie wieder sehen!" schrie er und zeigte mit seiner Hand richtung Ausgang. 

Ich nickte nur und  ging die Treppen hinunter.

Jetzt hatte ich keinen von beiden.

LIAR.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt