Kapitel 11.

296 24 2
                                    

Fast jeden Tag verbringe ich bei Paddy auf der Krankenstation, mal mit, mal ohne Patrick. Paddy geht es zunehmend besser, nur das Laufen bereitet ihm noch Probleme.
Patrick hat Luna immer noch nicht gefunden, trotz zahlreicher Briefe und Zettel, die er an Bäume und Laternenmasten geklebt hatte. Selbst auf Instagram hat er einen Aufruf gestartet, aber trotz der lieben Unterstützung von den Fans, taucht Luna nicht auf.

Heute treffe ich mich wieder mir ihm und diesmal aus einem ganz bestimmten Grund. Paddy darf endlich nach Hause!

"Hallo! Wie geht's?", frage ich lächelnd, als Patrick endlich die Tür öffnet. Diesmal habe ich ihn abgeholt, da die Klinik direkt auf dem weg liegt. "Och, es muss. Luna fehlt einfach schrecklich! ", antwortet er leise und schließt mich in eine feste Umarmung. Mitfühlend streiche ich ihm durch die wieder einmal viel zu langen Haare, als Joelle hinter ihm in der Tür auftaucht.

"Oh. Hey! "

Lachend fallen wir uns in die Arme. Nur durch Patrick und Paddy haben wir uns kennengelernt und sind mittlerweile richtige gute Freundinnen geworden. Immer wieder riefen wir uns gegenseitig an und unternahmen allerlei Dinge, die Patrick zu anstrengend waren oder wo Paddy nicht hin durfte.

Shoppen zum Beispiel.

"Ich würde mich ja schrecklich gerne mit dir unterhalten, aber Paddy darf nach Hause und ich muss noch in die Praxis. ", sprudel ich so schnell heraus, dass ich in zwei ratlose Gesichter schaue. Habe ich so schnell geredet?
Also erkläre ich es nochmal ruhig in in den Gesichtern taucht Erkenntnis auf. Schnell verabschiede ich mich von Joelle und schleife Patrick hinter mir her, zum Auto.
Fast rase ich schon den kurzen Weg bis zur Klinik und immer wieder muss Patrick mich ermahnen, zu bremsen.

Endlich parke ich und stürze erleichtert aus dem Wagen, direkt zur Eingangstür. Patrick folgt langsamer und mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht. Er versteht meine Aufregung, aber er vermisst Luna so sehr, dass seine Wiedersehensfreude sehr getrübt ist.

Etwas außer Atem komme ich am Empfang an, muss aber noch gefühlte drei Stunden warten, bis die nervige Frau vor mir weg ist.

"Und was kann ich für sie tun? ", fragt mich die blonde Frau und lächelt etwas angestrengt.
Doch das trübt meine aufsteigende Freude nicht.
"Paddy abholen! ", flüstere ich, da ich plötzlich meiner Stimme nicht mehr traue. Am Ende quietsche ich hier rum.
Doch die Frau versteht auch so und ein Lächeln breitet sich auf ihrem Gesicht aus. Sie bittet Patrick und mich, kurz Platz zu nehmen und verschwindet in Richtung Krankenstation.

Nervös knete ich derweil meine Hände und habe Patrick's Anwesenheit völlig ausgeblendet, bis er sanft seine Hand auf meine Schulter legt. Erschrocken hebe ich den Blick und schaue in zwei amüsierte blau Augen. Da ertönt freudiges Gebell, dass sich fast überschlägt und lachend laufe ich meinem Hund entgegen. Er schleckt mir begeistert das Gesicht ab, dann begrüßt er hechelnd Patrick, der ihn freudig hinter den Ohren krault.

Endlich ist Paddy sicher ins Auto verfrachtet und wir Erwachsenen sehen uns lächelnd an. Dann überwinde ich mich und umarme ihn einfach. Etwas überrascht erwidert Patrick und ich flüstere:"Danke. Für alles! "
Lange stehen wir eng umschlungen da, bis ich mich los mache und verlegen räuspere.
"Sorry, du hast ja keinen Grund, dich zu freuen. Luna ist immer noch nicht aufgetaucht, ne ?" Er lächelt sanft, nickt aber traurig.
"Irgendjemand hat sie mitgenommen und sie hat ein schönes Leben. " Ich starre ihn kurz perplex an, dann schüttele ich heftig den Kopf.
"Michael Patrick Kelly! Was redest du da bitte? Keinem Tier geht es besser als bei dir! Gib nicht auf. " Doch Patrick wendet den Blick ab.

Er hat aufgegeben.

Ein Ziemlich Berühmter "Hundetrainer" Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt