18. Kapitel

1.5K 81 2
                                    

Ich saß Herrn Rodi gegenüber.
Bislang habe ich immer alleine geweint.
Normalerweise würde ich zu Lady Arista gelaufen, jedoch war sie immer noch vereist und ich habe keine Information bislang erhalten.
Doch es tat gut, auch wenn es mir dieses Geschehnis nicht nahm.
Ich traute mich nicht Menschen an mich ranzulassen. Immer wurde ich verletzt.

,,Miss Ella,  es tut mir sehr leid das euch dies ihnen passiert ist. Wie lange ist es nun her.", fragte er mich.

,,Ich denke .. es war gestern ..erst. Ich habe nicht so viel mitgekriegt..", sagte ich.

Ich konnte weiterhin schweigen, oder ich bin einfach ehrlich.
Denn früher oder später wird es herauskommen. 

,,Dann wäre es noch zu früh..", sagte er vor sich hin, während er nach etwas suchte.

,,Zu früh .. für was?", fragte ich ihn.
Ich kam nicht genau mit.

,,Miss Ella..", begann er und da wurde es mir schlagartig bewusst.

Mittelalter, keine Verhütungsmittel.
Geschlechtskrankheiten..
Schwangerschaft ...

Mir wurde plötzlich übel, sodass ich in einer Schüssel neben mir kotzte.
Der Gedanke an sowas raubte mit meine letzten Nerven.

Ich will nicht schwanger sein. Nicht von einem Vergewaltiger.
Nicht von seinem .. Widerling.

,,Prinz Laurenz und ich werden dies geheim halten. Ich habe einige Damen bereits geholfen, leider haben einige Damen es nicht seelisch geschafft, als ihre Familien das rausfanden und sie schlussendlich mit ihren Peiniger verheiraten. Doch wir werden Ihnen helfen. Können Sie mir den Namen des Herren sagen? Oder erzählen sie mir wie sie ihn getroffen haben."

Ich überlegte. Ich versuchte diesen Mann schon zu verdrängen, obwohl mir sein Gesicht noch genau im Kopf bleib.

,,Ich habe .. ein Mädchen hier getroffen. Ihr Name ist.. Margret, sie sagte sie sei die Tochter eines Ritters.
Und ich habe mich mit ihr unterhalten.
Sie sagte sie habe eine Idee, die Zeit zu verbringen. Ich war so einsam, da dachte ich ein wenig Abwechslung, da sei schon nichts dabei.
Irgendwann waren wir in der Stadt und wir trafen zwei junge Ritter. Sie stellte diese mir als Hans und .. ach den anderen Namen fällt mir gerade nicht ein.
Irgendwann saßen wir zusammen und haben gegessen und getrunken.
Und schließlich bemerkte ich nur wie ich auf ein Zimmer gebracht wurde und.. und..", ich begann wieder zu zittern.

,,Keine Sorge, mein Kind", er tächelte mir leicht an die Schulter.
,,Der Hans ja?", fragte er.
Ich nickte.

Er ruft eine junge Dame und bittet sie mir jeden Morgen einen bestimmten Tee zu servieren.

,,Miss Ella, ich werde sie nun mit dieser Dame entlassen. Wir machen in einigen Woche eine erneute Untersuchung. Wenn irgendetwas sein sollte, scheuen sie sich nicht davor mich zu rufen, wann es Ihnen lieb ist.", er lächelte zum Abschied und ich ging mit der Dame mit.

Ich hoffte niemand fand dieses Unglück heraus.
Ich wäre sofort hier weg. Denn meine Tugend wurde geschändet.
Und das bedeutet mein Ende.

Als ich in mein Zimmer kam, ließ ich mich auf das Bett einfach fallen.
Mir fielen sofort die Augen zu.

———-

,,Hallo meine Liebe.", Hans stand auf der anderen Seite und lächelte mir zu.
Neben ihm war ein Bett auf das er zeigte.
,,Komm meine Liebe, du willst es doch auch.", er kam näher.
Ich versuchte mich zu wehren, doch ich konnte mich nicht bewegen.
Ich blieb auf der Stelle  stehen, während er immer näher kam.
Panik bereitet sich in mir aus.
Nein.. nein

,,Nein!", schrie ich und wachte auf.
Schweiß lief mir von der Stirn 
,,Psst.", sagte eine Stimme neben mir.
Ich erschreckte mich, bis ich realisierte dass Laurenz bei mir war.
Was zum Teufel macht er hier.
,,Psst", er legte sich neben mich hin und nahm mich in den Arm.
,,Warum bist du hier?", fragte ich flüsternd.
,,Frag nicht. Schließ die Augen.", sagte er und drückte mich noch fester an sich.
Ich beruhigte mich wieder.
Ich kuschelte mich an ihn ran, obwohl es sich eigentlich nicht gehörte.
Doch heute war er hier. Er war hier bei mir, obwohl es die Sitte verbieten.
Und ich war entspannt. Die Nacht verlief ruhig.

—————

Als ich wach wurde, war Laurenz nicht anwesend.
Hab ich das alles geträumt ? Oder war er wirklich hier gewesen.
Eigentlich kann er das nicht gewesen sein. Er hat hier seine zukünftige Prinzessin sitzen, sowie das er der König dieses Landes wird.
Wie kann er seine Zeit mit einer angeblichen Prinzessin, die so auffällig keine Prinzessin ist verbringen.

Es klopfte an der Tür.
,,Prinzessin Ella. Wir sind hier um sie anzukleiden.", hörte ich eine Stimme von der Dame von gestern.
,,Herein.", rief ich.

So würde ich wie jeden Morgen erneut angekleidet.
Die Dame erzählte mir das ihr Name Anneliese war und sie die Frau von Heiler Rodi war.
Sie habe ebenfalls eine Tochter, die bereits verheiratet war.

,,Ich habe ihren Tee vorbereitet.", sie stellte vor mir eine Tasse Tee ab.
Ich roch einen Moment daran und der Geruch kam mir nicht bekannt vor.
Jedoch trank ich ihn aus.
Ich würde Heiler Rodi vertrauen müssen.

,,Mylady, Ihre königliche Hoheit Laurenz  wünscht heute ihre Anwesenheit im Garten.
Ich würde sie hinaus begleitet und dann ihm überreichen."

Ich nickte und wir gingen abschließend in den Garten hinunter.
Während wir an einigen Zimmer vorbei gingen hörte ich bekannte Stimmen.

,,Wie ihr habt es nicht geschafft ? Was soll das? Ihr solltet es dich aufliegen lassen !", hörte ich Prinzessin Sophias Stimme.
,,Das war auch alles so geplant, doch plötzlich machte Hans nicht mehr mit. 
Er tut so als wäre es nie passiert. Und ich glaube der Prinz sorgt auch dafür das nichts davon rauskommt."
Diese Stimme.. sie gehörte eindeutig Margret.

,,Mylady?", Anneliese schaue mich abwartend an.
,,Natürlich.", sagte ich.
Ich wollte wissen, worum es geht.
Es ginge eindeutig um mich.
Und ich bin mir ziemlich sicher nun.. dass Margret mit involviert war in der Vergewaltigung.
Dieses Miststück.
Ich war so naiv, warum habe ich ihr vertraut.
Unruhe breitet sich wieder in mir aus.
Die Prinzessin Sophia war mir involviert. Sie war mit Schuld.
Ich kann's  nicht fassen.

Ich bemerkte gar nicht, dass wir den Garten erreicht hatten.
Ich stand bereits vor Laurenz, was ich durch meine Gedanken gar nicht mitbekam.

,,Ella, wir müssen reden."

Eine Liebe aus einer anderen ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt