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Die Natur verhinderte es, sie selbst verhinderten dies

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Die Natur verhinderte es, sie selbst verhinderten dies. Es musste Schicksal gewesen sein. Denn auch sie waren nur zwei Personen auf einem Planeten, peripher.

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Nervös tippten seine Fingerkuppen immer wieder auf das Holz des dunklen Tisches, erfüllten den Raum und spiegelten sich wie ein passives Echo wieder.
Es war still. Keine Stimme befugte sich zu heben, kein Augenpaar billigte, ein anderes zu anzusehen.
Die purpurrote Krawatte, eng um seinen Hals anliegend, schien ihm beinahe die Luft abzuschneiden.
Nicht ein Haar stach aus der perfekt liegenden Frisur heraus, rentierte seine markante Gesichtszüge in Essenz. In seinen rehbraunen Augen waren gewisse neue Galaxien zu entdecken. Sie strahlten unwiderlegliche Dominanz, unter anderem Angst aus.
Noch immer waren die einzigen Geräusche, die den pompösen Raum erfüllten, die Fingerspitzen des jungen Mannes in einem rhythmischen Takt auf die Tischplatte tippen.

„Jeon Jungkook.", ein tiefes Raunen ertönte in dem Saal. Ein weiterer, großgebauter Mann, Ehre ausstrahlend, trat ein. Bei jedem extravagantem Schritt, den diese Person wagte, schien die herrschende Atmosphäre bedrückender zu werden.

Der junge Mann erhob sich beugend:"Ja, Sir.", machte dieser.
Sichtlich spannte er den Kiefer an.
Es herrschte weitere Stille, während der junge Mann noch immer unkollegial in dieser Position verhärtete.
„Setzen Sie sich.", sprach der Schwarzhaarige zu diesem schließlich, seelenruhig.
Es saßen noch fünf weitere, junge und attraktive Männer an dem länglichen Tisch, spitzbübisch wechselten sie ihre Blicke untereinander.
Sie kommunizierten wortlos, faszinierend.

Nervös schluckte er schwer, deutlich war dabei sein tastbarer Adamsapfel am Kehlkopf zu erkennen.
Die Personen im Raum strahlten erbarmungslose Auren aus. Beinahe gehässig wirkten sie auf den Fremdling.
„Wie alt sind Sie?", ertönte nun die tiefe, familiäre Stimme erneut im Raum.
„Zwanzig.", antwortete Jungkook diesem konzis.
Der Mann wand seinen Blick dem Jüngeren ab, öffnete einen schwarzen, ledernen Ordner. Kritisch las er sich die einzelnen gedruckten Zeilen durch.
„Aus welcher Stadt kommen Sie?", fragte dieser weiter, verlangte jedes ach so kleine Detail des Jungen, wusste dabei doch bereits alles.
„Busan. Mit vierzehn bin ich jedoch mit meinen Eltern nach Florenz gezogen.", es klagte ihn, zu viel von sich selbst gesprochen zu haben.
Misstrauisch hob jener eine Braue, blickte zu ihm auf:"Florenz?", wiederholte er diesen.
„Ja. Ich bin mit siebzehn allein nach Seoul gereist, um ein Studium als Maschinenbauingenieur zu leisten.", vergeblich versuchte er Haltung anzunehmen, einen eleganten Anschein dazulegen.
„Ihnen ist bewusst, dass Sie jeglichen Kontakt zu ihrer Arbeit und ihrer Familie abbrechen müssen?"
„Ich bin mir dem bewusst.", erwiderte dieser halbherzig.
Er war sich nicht mehr sicher, weshalb er dort war, welch Zufall ihn dorthin schickte.
Einer Mafia beitreten zu wollen.

„Haben Sie irgendwelche Erfahrungen mit einer Waffe?", ein tollkühnes Grinsen schmückte das markante Gesicht des attraktiven Mannes, als dieser einen Schreckschuss Revolver hervorhob und diesen seelenruhig über die gesamte Tischlänge zu Jungkook gleiten ließ.
Alle Augenpaare lagen nun auf diesem, beschatteten ihn eindringlich.
Scharf sog er die Luft ein, stieß daraufhin einen angespannten Atemzug aus. Nervös betrachtete er die Kurzwaffe, versuchte sie wie ein bitterliches Gedicht zu studieren.
Es verstrichen nur wenige Augenblicke, ehe er die Schusswaffe mit bebenden Händen annahm, um seinen Kopf schließlich langsam von einer Seite zur anderen zu bewegen.
Der gewiss Ältere schnalzte überrascht mit der Zunge; lächelnd senkte er seinen Kopf zur Seite, musterte den Jungen:"Ist das so?"
Wie erbärmlich. Er hatte einen Unwissenden aufnehmen wollen, einen nichtsnutzigen Narren.
„Legen Sie die Waffe ab, bevor Sie sich noch selbst ins Bein schießen werden.", sprach er, ließ den Neuling erst nicht zu Wort kommen.
Jungkook schluckte, unruhig gehorchte er diesem.
Sein Gegenüber assoziierte Dominanz und Ehrfurcht, als dieser sich vorsichtig auf dem Tisch nach vorne lehnte, sein Lächeln war wie gefroren. Er war wahrhaftig der Hübscheste Mann im Raum, dachte Jungkook und wusste, dass dieser derselben Meinung gewesen sein musste.
„Jeon, Sie sind echt ein netter Kerl und ich bin mir sicher, dass Sie einmal ein brillanter Geschäftsführer mit Klasse sein könnten...Aber einer Mafia beizutreten? Wir setzen andere Prioritäten vor, als dreist reinzusehen, als die Stillen. Wir führen Organisationen."
illegale Organisationen.", vergewisserte er diesen.
„Sie scheinen mir eher, als würden Sie sich bereits gefürchtet haben, als Sie reingekommen sind. Als Mann müssen Sie Dominanz ausstrahlen, Ihre Angst muss versteckt bleiben, in jeder Situation. Es war mir ein Vergnügen, Sie kennengelernt zu haben."
Gänsehaut breitete sich auf Jungkooks Armen aus, er schämte sich, er schämte sich sichtlich über jedes seiner Entscheidungen. Denn der Entschluss schien bereits beim Beginn des Rendezvouses gefallen zu sein.
„Vielen Dank.", murmelte er, stand hysterisch auf und verließ sofort den Saal, wurde von einer Dame in einem engen schwarzen Kleid herausgeführt.

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Hello

Seductive liar || J.JKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt