❧ Kapitel 33

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Taehyung Pov

Ich war noch immer sehr verwirrt, aufgrund der Aussage, die Yugyeom zu mir sagte, kurz bevor wir auseinander gingen und ich mit Jungkook in sein Auto einstieg. Nichtsdestotrotz konnte man ebenso behaupten, dass ich ein wenig Angst davor hatte, mich bei Jungkook zu erkundigen und dann eventuell in eine unangenehme Situation zu geraten. Weshalb ich für mich beschloss, im Stillschweigen weiter darüber nachzudenken. Dabei fiel mir jedoch ebenso auf, dass ich noch immer die Klamotten trug, die Jungkook mir zuvor extra für das Treffen gegeben hatte. Ich räusperte mich einmal, um somit die Aufmerksamkeit von Jungkook für mich zu gewinnen. Meine Aktion erzielte auch den gewünschten Effekt, als er einmal kurz zu mir schaute und mich fragte, ob etwas nicht stimmen würde.
»Nichts eigentlich, ich trage nur noch immer deine Klamotten und frage mich, wann und wo ich mich denn umziehen könnte.«, machte ich ihn mit meinen Gedanken bekannt, weshalb er einmal verständlich mit dem Kopf nickte und kurz zu überlegen schien, ehe er auch wieder eine neue Antwort parat hatte. »Wir fahren zu mir nach Hause, dort kannst du dich umziehen und wenn du willst auch noch ein wenig bleiben.«, schlug er mir vor, ohne auch nur den Blick von der Straße abzuwenden.

Kurz überlegte ich, ich dachte nach, was passieren könnte, wenn ich mit Jungkook alleine bei ihm Zuhause sein würde. Mich würde schon wirklich interessieren, wo er lebt und vorallem, wie er lebt. Außerdem war mehr Zeit mit Jungkook immer gut, da ich ihn nicht schon wieder vermissen wollte und mich nicht selbst dann in meinem Zimmer, Trübsal blaßen, sehen wollte. Es ist wirklich komisch, dass ich schon beginne ihn zu vermissen, obwohl er doch genau neben mir sitzt. Aber genau dieser Aspekt war der, der mir ein kleines Lächeln auf die Lippen zauberte, ohne dass er dafür etwas machen musste. Meinen Blick senkte ich ein wenig und schaute auf meine gefalteten Hände, welche ich zuvor auf meinem Schoß abgestellt habe und spielte ein wenig mit meinen Fingern.

Jungkook hingegen beschloss wohl irgendwann die Musik ein wenig anzuschalten, auch, da es sehr ruhig hier drinnen war und man nur Geräusche von außerhalb vernahm. Meinen Kopf nickte ich hin und wieder leicht im Takt der Musik und begann dann, manche Songtexte leise vor mich hin zu singen und somit auch ein wenig die Zeit zu vertreiben.
»Du hast eine schöne Stimme.«, kam es plötzlich von Jungkook, weshalb ich erschrocken aufzuckte und ihn mit leicht geweiteten Augen anschaute. Ich wollte doch nicht, dass er meinen Gesang hörte!
Doch wie es das Schicksal so wollte, musste ich feststellen, dass er mehr mitbekam, als man auf den ersten Blick bei ihm erwarten würde. Na klar, verpeilt war er nicht, aber ich konnte ja nicht wissen, dass er selbst solchen Kleinigkeit seine Aufmerksamkeit schenkte.
»D-Danke!«, stotterte ich, noch immer ein wenig überrascht, vor mich hin und klang dabei ein wenig lauter, als ich zu Beginn eigentlich wollte.
Kurzerhand vernahm ich ein leichtes Lachen seinerseits und schnaufte einmal vor mich hin, ich wollte ihn auf den Arm nehmen, indem ich eingeschnappt klinge, doch diese Nummer hatte er vermutlich schon durchschaut, bevor ich damit überhaupt angefangen habe, denn er zeigte absolut keine Reaktion. Meinen Blick wendete ich erneut ab, dieses Mal aus dem Fenster raus, in die Ferne. Es gab tatsächlich nicht wirklich viel zu sehen, außer der Straße und anderen Fahrzeugen, aber der Himmel war wunderschön heute und es waren nur wenige Wolken, am Himmel zu sehen. Somit kam es auch, dass die Sonne direkt auf alles prallte und uns nur einzelne Schattenplätze uns vor ihnen bewahren könnten. Doch im Auto konnte man sich auch einigermaßen in Sicherheit wiegen, zumindest, wenn eine Klimaanlage vorhanden war und diese auch funktionstüchtig war. Und wenn wir schon davon redeten, Jungkook schaltete gerade seine an und direkt wurde mir kühle Luft entgegen geweht.

Ein wenig erleichtert atmete ich aus, da ich schon eine gewisse Befürchtung hatte, dass ich noch anfangen würde zu schwitzen. Und bekanntlich war der eigene Geruch beim Schwitzen auch nicht besonders angenehm, deshalb war ich über jede Möglichkeit froh, dies zu vermeiden und normal sitzen bleiben zu können. Der äußerliche Eindruck war wichtig, auch wenn Leute sagen, dass es ihnen wirklich nur um den Charakter geht, aber meistens stellte sich das im späteren Verlauf als Lüge dar. Natürlich war es den meisten wichtig, wie der eigene Partner aussieht, oder wie die Leute aus dem Freundeskreis aussehen, es betraf zwar nicht jeden einzelnen, aber einen Großteil zumindest. Über Pan-Sexuelle reden wir mal lieber nicht, die waren ja eher so eine Ausnahme, aber wenn ich mir das so recht überlege, dann ist das eigentlich gar nicht mal so schlecht.
Aber in welche Richtung driften meine Gedanken gerade bitte ab?

Das Auto kam aufgrund einer roten Ampel vor uns zum Stehen, weshalb Jungkook die Chance nutzte und mir erneut seine Aufmerksamkeit schenkte. Unsicher, darüber was ich sagen sollte, fing ich einfach an zu lächeln, in der Hoffnung, dass diese Aktion nicht vollkommen bescheuert rüber kommen würde. Seine Hand entfernte sich von dem Lenkrad und bewegte sich langsam in meine Richtung. Genauer gesagt, in die Richtung meines Gesichtes. Kurz davor hielt er einen moment inne, ich spitzte meine Lippen ein wenig und schaute immer wieder zwischen seinem Gesicht und seiner Hand hin und her. Den Abstand überbrückte er schließlich und legte seine Handfläche anschließend an meine Wange, wenn auch nicht besonders lange.
In der Zeit begann er zu lächeln, während er langsam den Konturen meines Gesichtes folgte und mir somit eine leichte Gänsehaut über die Körper jagte. Meine Sinne fühlten sich, wie immer, ein wenig benebelt an und es gab nichts, was ich in dieser Situation gegen seine Annäherung tun könnte, wollte ich auch nicht. Ich genoss seine Berührungen, sie hinterließen immer so ein prickelndes Gefühl auf meiner Haut und erwärmten meine sonst so kalte Haut. Ich legte meinen Kopf ein wenig schief und schaute ihm in seine Augen, um darin Antworten auf Fragen zu finden, die ich mir selbst noch nicht einmal gestellt habe. Es war einfach zu schön, ich brauchte nicht einmal einen Grund.

Doch leider Gottes musste er seine Hand wieder von meiner Wange entfernen, da die Ampel grün wurde und er sich weiter auf's Fahren konzentrieren musste. Aber wie ich wenige Minuten später erkannte, war es kein wirklich langer Weg mehr und es dauerte tatsächlich nichtmehr lange, bis wir vor seinem riesigen Haus zum Stehen kamen. Oder besser gesagt, in der Garage seines Hauses zum Stehen kamen.
Schon im Auto musste ich staunen und weitete überrascht meine Augen, als wir jedoch ausgestiegen sind und ich das ganze so vor mir sah, traute ich mich nicht einmal etwas zu sagen.

Das alles sieht so verdammt teuer aus, als würde ich mich in einer komplett anderen Welt befinden.

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Hab meinen Abschluss c:

Fake Love メ Vkook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt