❧ Kapitel 35

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Taehyung Pov

Wenn ich passende Worte finden müsste, die meine aktuelle Lage beschreiben würden, dann würde das Wort verrückt wohl am besten passen. Denn das alles hier war mehr, als nur verrückt. Jede Berührung von ihm, jedes Mal wenn unsere Lippen sich verbanden, jeder Atemzug den zwart ich auf meiner Haut spüren konnte, alles was er tat, es löste in mir Dinge aus, von deren Existenz ich noch nicht einmal wusste. Es war komisch dass ein Mann, mit dem ich zuvor keinerlei Verbindung habe, einfach in mein Leben kommt und dieses mehr oder weniger komplett auf den Kopf stellt. Denn seit er in mein Leben gekreuzt ist, drehen sich meine Gedanken nur noch um ihn und ich bekomme Sehnsucht, wenn er mal nicht bei mir ist. Was auch der Grund war, dass ich jeden Moment, den wir zusammen verbrachten, mit alles Zügen genoss.

Momentan lag ich mit meinen Kopf auf seiner Brust, spürte jedes Ein- und Ausatmen und auch sein Herzschlag war ab und zu spürbar. Den Blick hatte ich nach vorne gerichtet, da dort der Fernseher stand und ein, in meinen Augen guter, Film lief, den ich mir zusammen mit Jungkook anschaute. Den Raum hatte er zuvor abgedunkelt, damit das Sonnenlicht nicht auf den Bildschirm scheinen würde und Spiegelungen erzeugen würde, denn diese waren nur lästig, wenn man in Ruhe einen Film sehen wollte. Außerdem hatte der Film auch Horror in sich, was aber nicht halb so spannend wäre, wenn man die Hälfte davon nicht mitbekam. Den Arm hatte Jungkook um meine Hüfte gelegte, vermutlich, damit ich nicht irgendwie wegrutschte. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich den Blick abwendete und zu ihm hoch, in sein Gesicht, schaute. Er schien meinen Blick zu bemerken, denn er erwiderte diesen und begann ebenfalls zu lächeln. Ich überlegte nicht lang und setzte mich ein wenig auf, damit ich meine Lippen mit seinen verbinden konnte. Ein gewisses Selbstbewusst durchfuhr meinen Körper, wenn es um so etwas geht, aber auch nur, weil es sich bei meinem Gegenüber um Jungkook handelte. Er schnaubte einmal belustigt, als wir uns wieder lösten, hörte aber nicht auf zu lächeln, sondern streichelte mit seinem Handrücken leicht meine Wange, ehe ich mich wieder auf seiner Brust niederließ.

Nebenbei bemerkt, er schien einen ziemlich trainierten Oberkörper zu haben, denn ich konnte deutlich Muskeln durch sein weißes Shirt erkennen und auch fühlen, da ich mit meinem Kopf ja genau auf ihnen lag. Seine Hand legte er an meinen Hinterkopf und er begann mit meinen Haaren zu spielen, was mich auf eine Art und Weise beruhigte und ich am liebsten meine Augen schließen würde. Doch der Film hielt mich davon ab, denn er war spannend und ich wollte ihn keineswegs verpassen.
Auch, wenn ich zugeben musste, dass mich an manchen Stellen die Angst packte, so sorgte schon die bloße Anwesenheit Jungkooks dafür, dass ich mich innerhalb kurzer Zeit wieder beruhigt hatte. Es war, als würde er mich vor allem negativen beschützen.

Als meine Augen aber irgendwann doch drohten zuzufallen, beschloss ich mich aufzusetzen, auch wenn es sehr bequem in den vorherigen Position war. Stattdessen lehnte ich meinen Kopf leicht an seine Schulter an und suchte mit meiner Hand die seine. Warum war ich denn auf einmal so anhänglich und liebesbedürftig? Aber er ließ alles zu und sagte nichts dagegen, weshalb ich davon ausging, dass ihm das alles rein gar nichts ausmachte. Denn ich glaube, dass jemand wie er ehrlich ist und gleich klarstellt, was er will und was nicht. Zumindest schätze ich ihn als einen solchen Mensch ein, ob sich das aber bewahrheitet, kann nur er wissen.

Irgendwann war der Film leider auch zu Ende, wie üblich gab es ein Happy End für die Hauptcharaktere, aber auch eine Anspielung, dass es wohl noch mehrere Teile geben wird. Die würde ich mir dann irgendwann anders mal anschauen, je nachdem ob ich den Zeitpunkt erwische, an dem sie im Fernseh laufen würden.
Jungkook setzte sich und war der Uhr an seinem Handgelenk einen kurzen Blick zu, ehe sein Blick zu mir wanderte und mich fragend anschaute. »Hast du Hunger?«, wollte er von mir wissen und erhob sich dabei von dem Sofa. Ich überlegte kurz, ein Hungergefühl konnte ich schon vernehmen, aber auf der anderen Seite wollte ich ihm nicht zu aufdringlich rüberkommen. »Also eigentlich...«, setzte ich an, doch er ließ mich nicht einmal ausreden, »Dann ist es beschlossen, ich mach uns etwas zu essen.«
Ich wollte etwas erwidern, wusste aber auch, dass eine Diskussion mit ihm bestimmt keinen Sinn hätte und schloss meinen Mund, wenige Sekunden nachdem ich ihn geöffnet hatte, um zu einer Anzwort anzusetzen, wieder. Ein zufriedenes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, ehe er mir den Rücken zukehrte und sich scheinbar auf den Weg zur Küche machte. Neugierig wie ich bin, folgte ich ihm und staunte, dass der Weg weiter war, als ich anfangs gedacht hatte. Bis ich mich hier auskenne vergehen Jahre, wenn nicht Jahrzehnte.

Er stellte sich an die Hertplatte und überlegte kurz, ehe er zu den Schubladen ging und einige Dinge aus diesen herausholte. Ich lehnte mich an den Türrahmen und schaute ihm gespannt dabei zu. Ich fragte mich, ob jemand wie Jungkook tatsächlich kochen konnte, oder ob er sich sein Essen immer selbst machen lässt. Denn so ahnungslos wie er herumsteht, könnte man nicht denken, dass er viel Erfahrung damit hat. Ich hingegen habe viel Erfahrung gesammelt, da ich öfters mal für mich gekocht habe, wenn meine Eltern nicht Zuhause waren.

Belustigr seufzend machte ich einen Schritt auf ihn zu, »Hilfe gefällig?«, fragte ich ihn und hob eine Augenbraue leicht an. Er begann kurz zu lachen, »Sieht wohl so aus.«, und so kam es, dass ich das erste Mal in seiner Küche kochte und uns das Essen zubereitete.
Es war kein Meisterwerk, es sollte nur schnell gehen und da machten sich einfache Nudeln mit Soße wohl am besten.
Fertig damit stellten wir diese auf den Tisch und begannen zu essen, wobei ich extra aufpasste, dass ich mich nicht auf dumme Art und Weise versaute.
Ich wollte ja nicht, dass er denkt, dass ich nicht fähig wäre zu essen.
Und das Schicksal meinte es wohl gut mit mir, denn ich überstand das Essen, ohne jeglichen Komplikationen.
»Das war echt gut, Kleiner.«, lobte er mich und tätschelte mir kurz auf den Kopf. Leicht rot werdend bedankte ich mich bei ihm und begann damit, die Dinge, die wir benutzt hatten, sauber zu machen. »Lass es einfach liegen, darum kümmert sich schon jemand.«, sagte Jungkook, weshalb ich seufzend die Küche verließ.

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es schon spät war und ich langsam mal nach Hause gehen sollte. Naja, richtig spät war es noch nicht, aber ich wollte nicht erst nach Hause gehen, wenn es erst so richtig dunkel war und das selbe sagte ich auch zu Jungkook.
»Dann fahre ich dich jetzt.«, beschloss er und klang dabei ziemlich ernst.
»Aber-«, wollte ich ansetzen, doch er unterbrach mich, »Kein aber!«
Sein Ton schüchterte mich ein wenig ein, weshalb ich es auch nicht wagte, ihm weiter zu widersprechen und einfach das tat, was er von mir wollte.

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Ich werde endlich dafür sorgen, dass die Story endlich mal in Fahrt kommt!

Fake Love メ Vkook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt