Kapitel 2 - Teil 4

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Vorher (Sougo Version):

Kagura sackte auf den Boden und schien in Ohnmacht gefallen zu sein. Einer der Unterlinge hob sie wie einen Sack Kartoffeln hoch und hievte sie auf seine Schulter, ein anderer nahm ihren Schirm an sich und steckte ihn sich in seinen Gürtel. Angeführt von der Rattenfratze verließen sie den Platz des Geschehens und bewegten sich in einer Gruppe fort.
,,Diskret sind die ja nicht gerade." Sougo spuckte den kleinen Halm Stroh aus, an dem er geknabbert hatte und folgte seinen Zielobjekten in einem sicheren Abstand. Er hatte die außerirdische Drogenbande schon seit Wochen gesucht gehabt und wäre es nicht wegen diesem super auffälligem Mädchen mit den orangenen Haaren gewesen, hätte er wahrscheinlich noch den ganzen Tag lang erfolglos nach ihnen gesucht.
"Rattengift"; so nannte sich die Droge, die in letzter Zeit in Edo die Runde machte. Ihr Ursprung war die Bande um den Ratten-Amanto "Rattartig". Sougo hatte vom Gorilla den Auftrag bekommen, sie ausfindig und falls möglich Dingfest zu machen. Das war jetzt schon ganze zwei Wochen her gewesen aber...

,,Diese Idioten sind so offensichtlich, wie konnten ich sie zwei Wochen lang nicht finden?" Mittlerweile war Sougo ihnen in eine abgelegenere Umgebung gefolgt, die für ein Geheimes Drogenkartel nur so geschaffen war. Oder auf jedenfall würde man das meinen, denn in Tatsächlichkeit war die Straße nur noch belebter geworden. Es liefen überall Leute rum. Dem ersten Hauptmann fiel es nicht mal schwer, sich verdeckt zu halten, er konnte einfach in die Menge einblenden. Doch irgendwann mussten selbst Gangster zurück in ihr Versteck, und das taten sie auch. Und zwar gingen sie in ein...Café? So stand es jedenfalls ausgeschildert. Die bulligen Männer verschwanden mitsamt Kagura in dem Gebäude und nachdem einige Zeit verstrichen war, öffnete der Sado-Prinz die Tür einen Spalt breit und lugte hinein. Und wie zu erwarten: es war keiner drinne. ,,Ein typischer Wandtrick also. Wie lahm, das kennt jeder Idiot doch schon aus Bokémon." Das an der Wand nur ein einziges Plakat hing, machte es noch leichter den versteckten Schalter zu finden und ihn umzulegen. Sougo in einen Raum, der die Haupttreffhalle zu sein schien. Von Boss bis Underling und orangener Göre waren alle versammelt. Sougo nahm den Boss ins Visier. Abscheulicher als seine Fratze war nur seine lächerliche Tolle.
,,Boss", sprach ihn einer der Unterlinge an ,,Was machen wir als nächstes?"
,,Nweheghegheg... als nächstes.  Also als nächstes werden wir..." Und da war es, er plauderte jeden ihrer nächsten Schritte aus und prallte damit rum, als wäre es eine Trophäe. Aber ehrlich, da hatten selbst die Weltraumfrösche aus Geroro Kunsou bessere Weltherrschaft Pläne als die hier.
,,Habe ich für diese Idioten wirklich zwei Wochen meines wertvollen jungen Lebens geopfert?" Sougos Aufmerksamkeitspanne war kurz, erst recht wenn er sich jeden nächsten Schritt, den sie beplauderten, auch selber denken konnte. Also wanderten seine Augen für einen Moment auf die andere Seite des Raumes in der Kagura, noch immer bewusstlos und von ein zwei Unterlingen umzingelt, auf einem Tisch lag. ,,Was machen wir jetzt mit ihr?", hörte er einen den anderen fragen.
,,Gute Frage, hmmm...", er tätschelte sich am Kinn und plötzlich begann etwas in seinen Augen zu flackern, etwas gefährliches. Einen Blick, den Sougo gut kannte, der ihn schon allzu oft rasend gemacht hatte. Der Unterling fuhr Kagura mit seinem Daumen über die Lippe. ,,Es ist schon 'ne ganze Weile her, dass ich 'ne Frau hatte." Und schon war sein Hebel umgelegt worden. Ohne darüber nachzudenken schwang er mit Karacho die Tür auf, stürmte in den Raum voller Übeltäter und hielt dem perversen, alten Sack sein Schwert an den Hals. Alles im Raum wurde still, die Blicke waren auf den Eindringling gerichtet, der einem ihrer Männer eine Waffe an den Hals hielt aber diesen kümmerte gerade nichts anderes außer der Horror im Blick seines Opfers. Oh wie schnell sich Blicke doch ändern können.
,,HEY BURSCHE, WAS SOLL D-"
,,Hey, alter Sack" Sougo ließ die Ratte nicht aussprechen, geschweige denn bemerkte er sein Gepläre. In einer ruhigen aber eiskalten und mehr noch bedrohlichen Stimme fuhr er fort: ,,Schon mal 'nen Knast von innen gesehen? Wenn nicht wird's ja mal höchste Zeit." Den ersten Hauptmann, der als eine der tödlichsten Bestien der Shinsengumi bekannt war, konnte nichts und niemand mehr stoppen, diese Bande auszuschalten, auszuradieren, hier und jetzt, denn er hatte seine Feinde im Blick. Nur seine Feinde. Er war bereit, seinem Gegenüber mit einer schnellen Bewegung den Hals aufzuschlitzen. Doch womit er nicht rechnete, war ein kleines, orange haariges Mädchen in seinem Rücken, dass vor lauter Drogen und nicht im Bewusstsein wo sie war, Sougo dermaßen eine rüberhaute, dass er nicht mal mehr ne Sekunde normal stehen konnte. Sie grölte kurz weiter und versank wieder in einen tiefen Schlaf, eine Bande Drogendealer verwirrt zurücklassend.

Eins war klar: zurückgehalten hatte die Kurze sich nicht.

Wer genug Sukonbu isst, kann sich in den Weltraumcaptain Sukonboss verwandelnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt