Ich dachte du bist ein Mädchen

693 22 0
                                    

"Raaaaah!"

Und das war nicht nur um uns Mut zu machen. Nein! Es war eine Kampfansage gegen alles. Gegen den SV 1906, gegen Maxis Vater und erst recht gegen Gonzo. Jeder sollte wissen das wir uns nicht unterkriegen lassen. Somit schrien wir es in die Welt hinaus. Und es wirkte. Der SV ging vor Schreck einige Schritte zurück.

Aus diesem Grund spielten wir auch so, als ob wir sie umbringen wollten. Alles was wir wollten war gewinnen, Gonzo zeigen das es er uns nichts antun kann und unseren Teufelstopf nicht verlieren. Wir riefen uns wieder zu was wir machen sollten um zu gewinnen. Doch mit dem Unterschied, dass es diesmal half. Und so dauerte es nicht lange bis Vanessa von der Ecke bis vor das Tos schoss und Leon ihn köpfte. Jubelnd fielen sich alle in die Arme. Nun stand es nur noch 5:1 und auch wenn es für andere unmöglich schien, wir sahen schon unseren Sieg. Und so dauerte es nicht lange bis zum 5:2. Der Ball war bis vor unserem Tor gelangt, jedoch hatten wir Markus. Dieser warf den Ball vor Maxi, welcher ihn dankend annahm um ihn an Deniz weiter zu geben. Dieser spielte den SV gekonnt aus, bis kurz vor dem Tor. Dort schoss er ihn auf Vanessa zu, die schon bereit stand. Als wäre es nichts schoss sie in die obere linke Ecke. Damit stand es 5:2. Wir hörten lachend zu wie der Trainer seine Mannschaft anschrie, dass sie nichts konnten und sich zusammen reißen sollten. Doch es half nichts. Wir waren unaufhaltbar. Auch als versucht wurde Raban zurück zuhalten. Sie hielten und packten ihn an beiden Armen, was ihr Trainer und Schiri ignorierte. Aber Raban schaffte es trotzdem den Ball zu köpfen, so dass es stand. Doch damit war es noch nicht zuende. Das war es noch lange nicht. Joschka machte das nächste Tor. Durch einen Seitfallflug- Volley machte er das Ding rein. Jubelnd lag er sich mit Leon in den Armen. Deniz lief danach wieder aufs Tor zu, doch wurde dort aufgehalten. Mit einem Blizschuss gab er den Ball an mich weiter. Wie durch nichts tauchte ich vor dem gegnerischen Torwart auf. Er wusste gar nicht wie ihm geschieht. Doch in mir tobte der Sturm, ein Sturm der gewinnen wollte. Und mit aller Wucht schoss ich den Ball in die Mitte. Und somit schoss ich auch den Ausgleich. Wir schmissen uns auf die Knie und jubelten in den Himmel hinein. Es fehlte nur noch ein Tor. Ein Tor und wir würden gewinnen.  Doch nun wurde es ernst.

Denn der SV wirkte als ob er neue Kraft erhalten hatte. Ein Torversuch nach dem anderen kam auf uns zu. Und mit Glück hatten wir den Unbezwingbaren im Tor stehen. Doch es gab einige Momente wo es knapp wurde. Fast schon sahen wir das 6 zu 5 gegen uns. Aber dann kam die alles entscheidende Situation. Durch ein eindeutiges Foul gegen Leon musste ein Elfmeter für uns gegeben werden. Und es gab keinen besseren Mann dafür als Maxi. Zielsicher legte er sich den Ball zurecht. Wir anderen konnten nur schwer zusehen, da der SV alles daran setzte uns vom Ball fernzuhalten. Sie hielten uns fest, nur damit wir nicht eingreifen konnten, falls der Ball nicht rein geht. Falls! Den wir hatten vertrauen in Maxi, welcher genauso zielsicher zurücktrat wie er den Ball zuvor legte. Es waren die letzten Sekunden um das Spiel für uns zu entscheiden, doch Maxi ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er fokussierte kurz das Tor, bevor er los lief. Unser Sieg lag an seinem Schuss. Gespannt sahen wir jeden seiner Schritte zu, wie der Ball flog und...

...er rein ging! Es war unglaublich. Der Ball flog nicht nur einfach rein, nein. Er flog direkt in die Arme des Torwartes und ließ in nach hinten schleudern. Die Wucht des Schusses war so gewaltig, dass sogar das Tor mit umflog. Dieser Schuss war ein wahrer Schuss des Mannes mit dem härtesten Bums auf der Welt. Jubelnd riss er seine Arme in die Luft, lauthals schrie er in die Welt hinaus:"Das war die sechs!" Jeder sollte es hören. Jeder sollte hören, dass wir uns nicht unterkriegen ließen. Jubelnd rannten wir aufeinander zu. Vorbei an dem SV 1906. 

Marlon war der erste der Maxi erreichte. Seine Freude war so gewaltig das er Maxi mit riss und die beiden auf dem Boden landeten. Und irgendwie lagen wir auf einmal alle aufeinander. Ich werde wohl nie ganz verstehen, wie genau es passierte, doch das spielte auch keine Rolle Wichtig war unser Sieg. Ich weiß nur noch das ich fast oben lag und somit Glück hatte nicht das Gewicht aller auf mir liegend zu haben. Irgendwo unter mir hörte ich Raban schreiben:"Beim Stern-Schnuppen-funkelnden Feuerdrachen" Und noch tiefer ergänzte Marlon:"Wisst ihr was das bedeutet?" Und ob wir das wussten. Es bedeutete die Erfüllung unserer Träume. "Wir spielen gegen die Nationalmannschaft Jungs!" Vanessa, die über mir lag, klang so glücklich wie schon lange nicht mehr. "Jungs?", Leon klang erstaunt,"Ich dachte du bist ein Mädchen" Ich wollte mich ja nur ungern in ihr tiefgründiges Gespräch einmischen, aber ich war auch eins. Ich meine: Hallo? Ich bin nicht zum Jungen mutiert. Langsam erhoben wir uns wieder. Doch anstatt, dass ich beachtet werde und gesagt bekomme das ich auch ein Mädchen wäre, wendete sich leon von uns weg. "Keine Sorge, nimm es ihm nicht übel, aber Nessi ist halt wichtiger als wir alle" Grinsend stand nun Marlon neben mir. "Obwohl so sicher bin ich mir nicht, dass du auch ein Mädchen bist" "Wenn du Lust hast gegen die Nationalmannschaft auf der Bank zu sitzen, mach nur so weiter. Mittlerweile hatten wir die Aufmerksamkeit der anderen auf uns gezogen. "Das meine ich nicht, aber anstatt es Nessi gleich zu tun bist du geblieben. Und das obwohl ihr für uns zwei richtige Kerle seid" "Warum bist du geblieben?", stieß nun auch Deniz dazu. "Gründe die ihr niemals verstehen würdet", gab ich nur von mir. Ich sah schon wie Marlons Mundwinkel zuckten, doch wurde er glücklicherweise von Leon unterbrochen. Ich hatte nun wirklich keine Lust, den Jungs zu erklären, dass ich ihnen gar nichts erkläre. "Ist auch egal", fing unser Anführer an," Hey Gonzo..." Doch als er Gonzo erzählen wollte, wie egal uns seine Meinung war, sahen wir nichts. Nur unsere Trikots, wovon noch immer fünf aufrecht standen. "So ein Feigling", gab Leon erneut von sich während er uns alle einzeln anblickte. "Los kommt! Wir holen uns unsere Trikots zurück und dann wird gefeiert, im Teufelstopf!" Und das war ein Machtwort der 13. Wir rannten los, nur um das heiligste zu tragen was wir besaßen.

Ella-Der Sturm kommt näherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt