LIEBE, ein schöner Begriff, der etwas besonderes beschreibt; etwas beschreibt, dass man- wenn man über sein Leben hinwegphilosophiert- als den Kern seines Lebens wiedererkennt.
Genau in diesem Kern ist das Verlangen zweier Menschen zueinander versteckt.
So auch in der Geschichte eines Jungen und eines Mädchen:Beide kannten sich schon des längeren, und irgendwie waren deren beide Seelen füreinander bestimmt, denn gleich wie sie sich gegen ihre Liebe wehrten, führte sie das Schicksal immer wieder zueinander wie Magneten.
Doch es passte nie. Beide standen sich öfter gegenüber, das brennende Verlangen in die Arme des jeweils anderen zu fallen und Sicherheit und Zufriedenheit zu spüren, aber sie stellten sich dagegen. Sie hätten sich in Glück und Zufriedenheit baden können, wenn sie ihre Liebe zugelassen hätten, aber aus irgendwelchen Gründen auch immer stellten sie sich dagegen; war es Angst, dass der andere nicht die Gefühle erwiderte, war es Angst, dass sie sich den auf sie zukommenden Problemen stellen müssten, was war der Grund?
Das Schicksal gewährt Chancen, aber es erwartet auch, dass man diese erfreigt; denn genauso wie wundervoll das Schicksal ist, genauso zerstörerisch ist es.
So lebten die zwei deren Leben lang nebeneinander her, jeder im Wissen, dass der andere die richtige Person ist. Doch das Leben hat auch Schattenseiten und so wurde das Mädchen in einen Autounfall verwickelt, der ihr das Leben kostete. In diesem Moment bemerkte er, dass er seine große Liebe verlor und diese große Liebe niemals erfahren durfte, weil er nie um sie kämpfte. Er versank in Trauer; Trauer, die das Licht aus seinem Leben zog und ihm das Herz vergiftete.
Bei ihrer Beerdigung war er der letzte, der bis zum Ende an ihrem Grab stand, und -sobald die letzten verschwanden- seine Fassung endgültig verlor und begann sich selbst zu beschuldigen, da er die Chance auf ihre Liebe nie nutzte. Er sprach vor sich hin in tiefer Traurigkeit. Was er aber nicht wusste war, dass ihre Seele unter den Menschen noch während der Beerdigung verweilte und dass sie seine Trauerrufe hörte. Auch ihr zerbrach es das Herz, da auch sie bemerkte wie sehr sie doch von ihm geliebt wurde und welch ein glückliches Leben sie hätten führen können. Beide weinten nebeneinander her, ohne einander zu bemerken. Doch dann kniete sie sich vor ihn und legte ihre Hand auf seine Wange und wischte dadurch seine Tränen beiseite. Auch wenn er sie nicht sah, so spürte doch seine Seele ihre Präsenz und in diesem Moment erhellte sich sein Leben wieder und er sah Hoffnung; zugleich verschwand aber sie in das Reich der Nachwelt.
War dies ein Versprechen, dass sie sich im nächsten Leben nicht gegeneinander stellen würden, sondern um ihre Liebe kämpfen würden? Ich weiß es nicht, aber ich hoffe es.