[nebel.]
Ein stechender Schmerz durchzog wie ein langer, heller Blitz in einer dunklen Nacht meinen Schädel. Himmel! Bei jeder noch so kleinen Bewegung meinerseits verspannte sich jede Faser meines Körpers noch etwas mehr, wurde fester, wurde schmerzhafter. Scheiße, was war passiert? Dichter Nebel lag über meinen trüben Gedanken und verschleierte die Geschehnisse der letzten Stunden, Tage.
»Lass uns ein Spiel spielen.« Jaydens tiefe Stimme hallte mit einem unangenehmen Echo in meinem schweren Kopf wider.
Die Nerven in meinen Händen waren taub, befolgten keine einzige Forderung von mir. Unter meinen kribbelnden Füßen spürte ich einen rauen, kalten Boden. Mein schwerer Kopf sackte in den Nacken. Was war passiert? Wie kam es hierzu?
»Hallo? Hallo, hören Sie mich?« Eine laute Stimme drang unsensible durch den dichten Nebel, der über meinen Gedanken hing.
Welcher Idiot siezt seine Geisel?, höhnte mein Teufel in meinen Kopf.
Schwerfällig öffnete ich meine bleiernen Augenlider und blinzelte die graue Decke über mir an, bis ich meinen Kopf anhob und die trübe Skyline eines Waldes erblickte. Ich schluckte, um das trockene Gefühl in meinem Mund zu vertreiben. Meine Zunge befeuchtete meine spröden Lippen und der Nebel verzog sich schleppend. Eine hochgewachsene Gestalt erschien in meinem Blickfeld.
»Gefällt Ihnen die Aussicht?« Die Gestalt sprach mich aus intensiven Augen an, derweil ein eiskalter Schauer meinen Rücken entlang lief.
»Wäre noch schöner ohne dich im Bild.«, entgegnete ich mit einem schwachen grinsen.
»Man hat mich schon vor ihrer bösen Zunge gewarnt.«, kommentierte mein Gegenüber.
»Echt? Habe noch gar nicht angefangen.«, sagte ich durchtrieben und der Hauch des kältesten Lächelns zupfte an meinen Lippen.
Unbehaglich verlegte der hochgewachsene Mann sein Gewicht von einem Bein aufs andere.
Die tickende Zeitbombe meiner grausamsten Gefühle war soeben in meinem Inneren hochgegangen. Gefesselt in einer mir unbekannten Umgebung, umgeben von Leuten, bei denen ich keine Ahnung hatte, was ihr Ziel war und wofür sie mich brauchten, war es meine einzige Rettung, meine schrecklichste Seite an die Oberfläche zu lassen. Die Seite in mir, die ich seit drei Jahren unterdrückt hatte, die das Produkt einer harten Ausbildung beim Secret Service war und die meinen Engel nach langer Zeit erneut in Ohnmacht fielen ließ. Mit dieser pechschwarzen Finsternis kam kein Himmelsbote dieser Welt klar.
»Wollen Sie wissen, wer Sie unbedingt haben wollte? Wer sämtliche Gesetzte für Sie gebrochen hat? Wer massig Blut an seinen Händen kleben hat nur um sich an Ihnen zu rächen? Wer erst ruht, wenn Ihr Herz aufhört zu schlagen?« Der Mann kam mit bedächtigen Schritten langsam auf mich zu, intensivierte seine dunklen Augen und beugte seinen großen - im Gegensatz zu seinem schlaksigen Körper – Kopf zu mir herunter.
»Lass mich erst überlegen ... ich hab so viele Feinde. Irgendwann habe ich aufgehört, mit zu zählen.«, erwiderte ich ruhig, völlig unbeeindruckt von seiner Show mir Angst zu machen.
»Fällt Ihnen jemand ein?«, wollte mein Gegenüber ungeduldig von meiner Gelassenheit wissen.
»Mir fallen viele Namen ein, aber ehrlich gesagt habe ich keine Lust auf ein Ratespiel. Machen wir es uns beiden doch einfacher und du nennst mir einfach den Namen, der dir auf der Zunge brennt.« Erneut fuhr meine Zunge über meine Lippen, die Trockenheit in meinem Mund machte mich verrückt.
»Black Swan alias Ashton McCarter alias Ash alias ...«
»Alias mein Ex-Freund.«, beendete ich seine Aussage und die blanke Rage entfachte sich in meinem Inneren.
Ashton McCarter, dein Ende naht ...
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Sie und Er
Action» 𝘌𝘪𝘯𝘦 𝘍𝘳𝘢𝘶 𝘮𝘪𝘵 𝘒𝘰̈𝘱𝘧𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘪𝘴𝘵 𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘨𝘦𝘭𝘢𝘥𝘦𝘯𝘦 𝘞𝘢𝘧𝘧𝘦, 𝘴𝘵𝘦𝘵𝘴 𝘣𝘦𝘳𝘦𝘪𝘵 𝘧𝘶̈𝘳 𝘥𝘦𝘯 𝘵𝘰̈𝘥𝘭𝘪𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘈𝘣𝘻𝘶𝘨 « Sie will einen neuen Start. Sie lässt ihn glauben, dass sie unwissend ist. Sie wird e...