Kapitel 5

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"Gute Nacht, Mama!", rief ich die Treppe herunter, bevor ich in mein Zimmer ging. "Gute Nacht, Lou!"
Vorhin war ich nochmal duschen, da mir der Geruch von Grauwasser in den Haaren hing. Richie hat mich vorhin nass gemacht, nur weil ich ihm sagte, dass sich seine Stimmen (Ab und zu verstellt er seine Stimme, um lustig zu sein und denkt, es hört sich verschieden an.) fast alle gleich an hören. Ich legte mich in mein Bett und kuschelte mich ein. Ein Gefühl von Geborgenheit überkam mich und ich wurde in meine Traumwelt gezogen.

Grau...  Ich sah mich um. Was ein Scheiß...  Ich sah nach unten. Es gab hier weder einen richtigen Boden, noch einen Himmel. Alles grau. "Okay. Ich will auch mal wieder was anderes träumen!", rief ich. Meine Stimme hallte im Nichts wieder. Ich seufzte. Es fühlte sich so an, als würde ich schweben. Mitten im.... Nichts. Plötzlich hörte ich etwas. Glöckchen. Es klang hell und ich drehte mich um. Ein Ballon. Ein roter. Er schwebte weiter hinten. Die Glöckchen hatten immer eine Pause von zwei Sekunden. Es hörte sich so an, als würde jemand sie schnell schwingen. Ich spürte festen Boden unter meinen Füßen und ging langsam und vorsichtig zu diesem Ballon. Die Glöckchen wurden lauter. Und ich war wie in Hypnose. Ich wollte da hin. Es zog mich an. Ich hörte meine eigenen Schritte am Boden wieder. Der Ballon war nun vor mir. Langsam streckte ich die Hand aus, um die Schwarze Schnur, die langsam von links nach rechts glitt, zu nehmen. Doch bevor ich die Schnur packen konnte, wurde das Geräusch der Glöckchen tiefer und dunkler. Sie wurden langsamer, die Pausen zwischen den Geräuschen nahmen zu und es wurde unheimlicher. Das tiefe Geräusch der Glocke zog ein noch tieferes Echo mit sich. Ich versuchte die Glocke zu ignorieren. Ich wollte den Ballon haben. Nur noch ein Stückchen. Mit einem lauten Knall zerplatzte er. Ich erschrak und zog meine Hand zu mir. Mein Herz schlug auf und ab. Es war wieder ruhig. Das geplatzte Gummi ( ͡° ͜ʖ ͡°) lag einfach da... Doch es war ein Buchstabe....  Es war ein E. Die schwarze Schnur ergab ein S. ES.
Ich konnte es mir nicht all zu lange ansehen, da auf ein mal eine krächzene Lache aus dem Nichts auftauchte. Sie brannte mir eine Gänsehaut auf den Rücken und ich drehte mich schlagartig um. Meine Atmung ging schnell, meine Augen scannen die Umgebung ab. Diese Lache habe ich schon einmal gehört...
Zwei leuchtend, gelbe Punkte erschienen im Grau. Waren das Augen? Langsam nahm ich eine Silhouette war. Mir blieb die Luft weg, als ich bemerkte, was das Für eine Silhouette war. Sie gehörte diesem Clown... Der, der Belch umbrachte. Er nahm seine rechte Hand hoch und winkte mir.
"Nein... Nicht... "

"Nein!!", ich wachte auf. Schweiß lief mir meine Stirn entlang. Was ist hier los?! Ich kann mich nicht bewegen! Meine Augen füllten sich mit Tränen, ich hatte keine Ahnung, was hier gerade passierte. Ich will hier weg! Träume ich noch? Ich atmete durch. Ich sah einige Umrisse von meinen Möbeln, ansonsten war es hier dunkel. Ich hörte meinen Herzschlag, der immer noch schnell in meiner Brust spürbar war. Ich schloss meine Augen. Das ist nur ein Traum... Wenn ich meine Augen gleich wieder öffne, dann ist alles wieder normal... Alles...
Ich bemerkte ein tiefes Atmen an meinem Fußende. Ich öffnete meine Augen und sah zu meinen Füßen. Es war nichts da. Nur das Atmen, welches nach drei weiteren Atemzügen wieder verstummte. Dann, gerade als ich mich wieder beruhigte, schlug eine Hand auf meine Bettkante. Eine Gestalt baute sich am Ende meines Bettes auf. Diese roten Bom-Boms an seinem Kostüm... Diese gelben Augen... Dieses Lächeln.. Mir liefen Tränen die Wange herunter. "Du wirst mit uns fliegen.", knurrte er. Nachdem er das sagte, stürmte er mit einer unglaublichen Geschwindigkeit zu mir. Er hielt neben meinem Gesicht an. Sein Lachen war leise... Gefährlich... Dunkel... Er drückte seine Hand gegen meine Wange. "So schöne... Angst.", er betonte jedes einzelne Wort. Ich kniff meine Augen zusammen. Ich wollte nichts mehr sehen, nichts mehr hören. Er lachte laut los und verschwand. Ein Echo ließ er zurück. Stille. Ich öffnete meine Augen. Alles war normal. Ich konnte mich wieder bewegen, lag aber dennoch still im Bett. "Flieg mit mir..... ", flüsterte er in mein Ohr. Ich drehte meinen Kopf zu ihm, doch sah nur ein Maul voller Spitzer Zähne. Ich schrie.

"Psst." Jemand piekte mir in meine Wange. Ich öffnete meine Augen. Verschlafen blickte ich in die Gesichter von Richie, Bill und Ben. "Was macht ihr denn hier?", fragte ich nach und hielt mir meinen Kopf. Ich hatte leichte Schmerzen. "Wir wollten uns doch treffen. Wir hatten keine Ahnung, dass du noch deinen Schönheitsschlaf machen musst.", sagte Richie und verschränkte die Arme. "Ist es schon zwei?", fragte ich nach. "Halb dr-drei.", sagte Bill, als er auf seine Uhr schaute. "Oh. Das tut mir leid. Wartet unten, ich komme sofort.", sagte ich und richtete mich auf. "Wir können doch gleich bleiben.", grinste Richie. "Ge-Genug Richie. La-Lassen wir sie alleine.", sagte Bill und schob Richie nach draußen. Ben trottete den beiden nach und schloss hinter sich die Tür. Ich seufzte und fuhr mir durch die Haare: "Das war mehr, als nur ein Traum... "

Der Clown in meinem LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt