Hallo, liebe Leser!
Dieses märchenhafte Sinnbild habe ich nach einer Geschichte geschrieben, die meine Mutter mir in meiner Kindheit erzählt hat. Es geht mir hierbei nicht nur darum, euch daran teilhaben zu lassen. Ich möchte euch auch etwas mit auf den Weg geben bzw. in Erinnerung rufen: Schönheit ist nicht nur ein ebenmäßiges Gesicht, eine perfekte Figur oder prachtvolles Haar. All das sind nur äußerliche Attribute. Sicher sind sie, wenn von der Natur gegeben, ein kostbares Geschenk, aber sie sagen nicht das über einen Menschen aus, was wirklich wichtig ist. Wahre Schönheit ist mehr als das. Viel mehr. Sie kommt von innen, bedeutet Herzlichkeit, Mitgefühl, Courage, Hilfsbereitschaft und all das Gute, das wir darüber hinaus in uns tragen. Traurigerweise wird es in unserer schnelllebigen, materialistischen Welt oft viel zu wenig gezeigt und gelebt.
Bevor ihr euch nun meiner kleinen Parabel widmet, noch ein Letztes:
Ein gutes Wort ist wie eine Brücke – Es trägt und verbindet.
Ein gutes Wort ist wie ein Haus – Es schützt und beherbergt.
Ein gutes Wort ist wie ein Feuer – Es wärmt und leuchtet.
Ein gutes Wort ist wie eine Tür – Es fördert die Begegnung mit dir und anderen.
Ein gutes Wort – trägt bei zum Frieden.
In diesem Sinne: zeigt euer Bestes! Zeigt, was ihr Gutes in euch tragt und teilt es mit anderen!
Alles Liebe, eure Nella Karihn
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Für meine seelensgute Mum, meinen Mann und meine liebe Freundin Gwenny, die mich dazu animiert hat, diese Erinnerung aufzuschreiben
Die verlorene Mutter
Ein kleines Mädchen hatte seine Mutter verloren, ging ins Dorf und suchte sie. Fragte auf jedem Hof nach ihr. Fragte jeden, den es auf seinem Wege traf. Die Einen beachteten es gar nicht, gingen weiter ihrem Tagwerk nach. Andere blieben wohl stehen, doch hatten sie nur geringschätzige, oft sogar böse Worte übrig oder hetzten gar ihre Hunde auf das arme Kind.
Schließlich gelangte es zu einem kleinen, abgelegenen Häuschen, ganz am Rande des Dorfes. Dort fand es Gehör und Hilfe. Fand freundliche Menschen, die Mitleid mit ihm hatten. „Wie sieht deine Mutter denn aus?", fragten die guten Leute.
Darauf antwortete das kleine Mädchen: „sie ist die schönste Frau der Welt." Und so brachen sie auf, suchten, bis sie die Schönste fanden und brachten sie zu dem Kinde. „Das ist nicht meine Mutter", rief es und weinte bitterlich. Wieder gingen die Leute aus.
Nach einer Weile kehrten sie mit einer anderen Frau zurück. Es war ein hässliches Mütterchen. Hässlich von Angesicht und obendrein von schiefem Wuchs. Doch die Wärme seiner Augen sowie seine weichen Züge sprachen von tiefster Herzensgüte.
Und zur Verwunderung der Leute, die glaubten, sie hätten mit der armen, missgestalteten Muhme abermals die Falsche gebracht, rief das Kind: „ja, das ist mein liebes Mütterlein!" Und stürzte sich voller Freude in die Arme der Krummbuckligen ...
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Die verlorene Mutter
Short StoryEine kleine Parabel, die nachdenklich stimmen und den Blick auf das Wichtigste in uns lenken soll.