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Der Wald ist einer der Orte, in dem man sich zugleich geborgen fühlt und zugleich verloren geht.
Zahlreiche Bäume mit starken Baumstämmen und prächtigen Baumkronen erheben sich in die Luft, so weit dass man ihre Spitze nicht sehen kann.

Der Nebel schleicht sich wie eine Schlange dazwischen, bahnt sich einen Weg ins Freie.

Die Bäume sind jedoch Hindernisse, sie versperren ihm den Weg, lassen ihn seinen Weg nicht gehen.

Der Wald ist eine Einheit, ein Ganzes.

Elissa Cort lebte in einem der größten Häuser in Seoul.
Es war das Haus ihres Vaters, das ein uraltes Erbe war.
Unter diesem Haus zu leben war keines Wegs ein Kinderspiel, Elissa's Vater erzog sein Kind mit gnadenloser Strenge.
Manieren und das richtige Verhalten standen ganz oben.
Mutter und Vater, Liebe und Strenge.
Vorbild und Schule.
Pole die zusammengesetzt die Erziehung von Elissa ergaben.

Elissa's Finger strichen über die glatte Oberfläche der Klaviertasten, seit Jahren spielte sie dieses prachtvolle Instrument.
Zu ihrem 7. Geburtstag bekam die junge Engländerin ihr klassisches Klavier geschenkt.
Ein Geschenk ihrer Eltern, das bedeutete: sie wollten dass sie besser wurde, mehr übte, Durchsetzungsvermögen zeigte.

Elissa musste gut in der Schule sein, noch nie hatte sie eine einzige Hausaufgabe vergessen oder einen Test verhauen.
Ihr zarter Körper war stets von einer sauberen, handgeschneiderten Uniform bedeckt und ihr Haar war rot und wunderbar glatt.
Ihre Wangen waren immer von einem lieblichen rosa geschmückt und ihre Lippen zart und weich.

Elissa's Eltern leiteten eine Klinik für Menschen mit psychischer Erkrankung.
Bis Elissa 16 Jahre alt war, durfte sie ihre Eltern nie dort besuchen, verbrachte ihre Zeit stattdessen zuhause mit dem Kindermädchen.
Immer wieder sagten sie ihr, dass die Patienten nicht normale Menschen seien, sie wären anders als sie.
Verwirrungen, Ängste und Krankheiten, Elissa wollte den Menschen helfen.

Und somit traute sie sich eines Tages ihren Eltern zu widersprechen.
Sie sagte ihnen, sie wäre bereit die Menschen zu sehen die wegen sich selbst so litten.
Sie war bereit, ihnen in die Augen zu schauen und zu helfen so gut sie konnte.
Elissa's Ergeiz war groß, jedoch schüchterten ihre Eltern sie seit ihrer Kindheit ein.

Menschen, die sich das Leben nehmen wollten oder Menschen die daran dachten andere Leben zu nehmen.
Menschen die unter Persönlichkeitspaltungen litten oder Depressionen.
Jugendliche mit Traumas ihrer Vegangenheit.
Hier gab es so viel, das behandelt werden musste.

Und so betrat die mittlerweile 19 Jährige, die gerade erst am Anfang ihres Psychologie Studiums war, erneut das große Gebäude mit den dunklen Fenstern.
Dieses Gebäude schien so kalt, nahezu wie ein Gefängnis.
Elissa ging mit leisen Schritten durch den Gang, an beiden Seiten befanden sich die Zimmer der Patienten.

Es gab mehrere Stockwerke was bedeutete, dass es mindestens 300 Zimmer gab und die Klinik war beinahe vollbesetzt.
Die junge Engländerin hatte den Patienten öfters schon von weitem beim Essen in der Cafeteria zugesehen, der einzige Ort in dem sich fast alle in einem Raum befanden, natürlich mit genug Arbeitern die aufpassten.

Elissa warf oftmals einen Blick durch's kleine Fenster an der Tür um zu sehen, wer sich in diesem Zimmer befand. Es war nur einen Spalt breit, jedoch sah man genug.

Eine Frau Mitte 40, die ständig schlief.
Ein Mann Anfang 30, der mit sich selbst sprach.
Sogar ein Kind, das weinend auf dem Bett saß.
Am Ende des Ganges befand sich ein blonder Junge Anfang 20 in einem der weißen, nur aus einem Bett bestehenden Räume.
Er saß auf seinem Bett, starrte auf seine baumelnden Füße.
Er sah traurig aus, einsam.

Am liebsten hätte Elissa ihm gesagt, dass er gesund werden würde, egal welche psychische Krankheit er hatte.
Sie durfte nicht, das musste sie ihren Eltern versprechen, sie durfte mit keinem der Patienten sprechen der ihr nicht vorgestellt oder geprüft wurde.
Sie durfte nicht reden.

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hello people (:
ich würde euch bitten zuerst den ersten Teil 'Begin' zu lesen, es gibt einige Verbindungen und ich finde es von dem Inhalt her passender wenn man zuerst den Beginn liest.
Ich wünsche euch dennoch viel Spaß beim lesen und hoffe dass diese Wings-Reihe euch gefällt <3

Lie ~ a Jimin FanFiction √ #iceSplinters19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt