Kapitel 58

564 22 3
                                    

Undertaker verkrampft kurz seine Hand und kommt mit seinen Nägeln gefährlich nahe an meinen Hals! Ich versuche, meinen Kopf weg zu strecken und bewege mich, um vielleicht doch frei zu kommen! "Under... taker!" flüstere ich panisch und strecke meinen Kopf noch weiter weg! Auf einmal lässt er mich los und ich sacke auf die Knie zusammen. Ich stütze mich mit meinen Händen auf dem Steinboden ab und atme tief durch. Dann drehe ich mich um und setze mich auf meinen Hintern. Noch etwas... angespannt, aber auch ein wenig genervt sehe ich ihn an. "Mach mal deine Nägel! Die Dinger sind echt gefährlich!" Ich hebe meine Hand an meinen Hals und schnaube noch einmal kurz. "Ich hab keine lust auf Löcher im Hals!" brumme ich. Mehr interessiert als misstrauisch beobachtet er mich aus den faszinierenden grünem Augen. Undertaker kniet sich vor mich hin und betrachtet mich. Dann nimmt er mein Kinn in seine Hand und fängt an zu lächeln. "Ich wusste ja dass du interessant bist. Aber dass du einiges weißt, von dem sonst niemand etwas ahnt..." flüstert er und kommt näher an mein Gesicht. Ich fange an zu grinsen. "Wenn du mich jetzt bitte loslassen würdest? Ich finde es ja toll dass ich interessant bin. Aber als mein Auszubildender solltest du deinen Lehrling nicht zu hart anpacken oder?" Ich weiß genau, dass ich nun mein Leben und meine Gesundheit auf's Spiel setze. Aber so etwas macht einfach unglaublich viel spaß! Er lächelt mich noch eine weile musternd an und lässt dann seine Hand von meinem Kinn an meinem Hals entlangleiten. An meinem Schlüsselbein hört er auf und steht auf. Er hält mir seine rechte Hand hin und streicht sich mit der linken durch seine grauen langen Haare, die nun eher silbern schimmern. Die grünen Augen blitzen und ich atme noch einmal durch, bevor ich seine Hand ergreife. Mit schwung stellt er mich auf meine Beine und ich habe mühe, nicht nach vorne weg zu kippen! Ich klopfe mir meine Hose ab und sehe ihn an. "Keine sorge... Ich schweige wie ein Grab! Wenn nicht habe ich so ein gefühl, dass ich in einem landen werde!" Undertaker mustert mich noch einmal und nickt. "Aber woher wei-" "Tscht!" unterbreche ich ihn und hebe einen Zeigefinger. "Ich habe gesagt dass ich nicht über die Herkunft dieser Information reden möchte!" etwas überrascht, dass man ihn unterbricht, sieht er mich an. Dann fängt er an zu grinsen und nickt bedächtig. Ich fange an zu kichern, als ich zuerst sein verdutztes Gesicht und dann das grinsen sehe. Mein kichern entwickelt sich zu einem ausgewachsenen lachen, da Undertaker nun verwirrt seinen Kopf auf die Seite legt! Während ich mir also den Bauch vor lauter lachen halte, steht er komplett verloren in der Gegend herum und sieht mir dabei zu, wie ich auch Tränen vergießen muss. "Also ich hatte ja schon viele Reaktionen auf diese offenbarung. Aber das hier..." er schüttelt ein wenig ungläubig den Kopf. "Das hier ist komplett verrückt!" Ich unterbreche mein Lachen und wische mir die Tränen aus dem Gesicht. Dann richte ich mich auf und atme richtig durch. "Daran solltest du dich noch gewöhnen! Ich bin in meinem Oberstübchen nicht ganz... richtig gewickelt!" entgegne ich und er kommt zu mir. Ziemlich nah vor mir bleibt er stehen und sieht mich von oben an. Seine Hand geht wieder an mein Kinn und er lächelt mich an. "Äußerst interessantes Mädchen... Ich habe ein gutes Gefühl bei dir!" flüstert er und geht mit seinem Gesicht ganz nah an meines. Ich kann seinen Atem auf meinen Lippen spüren. "Kannst du bitte ein wenig zurückgehen?" frage ich und sehe ihm in seine smaragdgrünen Augen. Kurz zuckt er und richtet sich dann langsam auf. "Danke!" sage ich lächelnd und strecke mich ein bischen. Dann seufze ich und lege meine Hand auf mein Gesicht. "Sebastian! Komm raus! Ich weiß nicht wie lange du schon hier bist aber das ist mir egal!" brumme ich und einen Augenblick lang passiert nichts. Undertaker bewegt sich keinen Millimeter und ich verschränke meine Arme. "Hey! Wie lange weisst du schon, dass er hier ist?" Der grauhaarige sieht mich mit großen unschuldigen Augen an. "Woher soll ich denn wissen dass jemand da ist, den ich nicht sehen kann?" Ich verdrehe die Augen. "Stellst du dich doof oder was? So jemand wie du sollte es auf jedenfall merken! Und das VOR einem normalen Menschen! Also...?" ungeduldig warte ich auf seine Antwort und spüre plötzlich zwei große Hände auf meinen Schultern. "Hallo Kätzchen!" flüstert mir Sebastian in mein Ohr und ich fange unwillkürlich das lächeln an. "Hey Sebastian!" sage ich leise und schließe kurz die Augen. Ich kann seine weichen Lippen auf meiner Wange spüren und entspanne mich sofort.

"Ihr zwei seid ja ein niedliches Pärchen. Aber darf ich dir deine Freundin wieder entführen? Mein Lehrling ist für heute noch nicht fertig!" meint Undertaker und ich sehe zu ihm. Der grauhaarige sieht wieder aus wie immer! Seine grauen Haare liegen wieder ein wenig verwahrlost auf seinem Kopf. Der Pony verdeckt seine grünen Augen und der schwarze Hut sitzt wieder auf seinem Schädel. Respekt! Er hat sich echt schnell wieder ins normale gewandelt! Ich schmunzle kurz, werde dann aber wieder ernst, als ich mich zu dem schwarzhaarigen umdrehe. "Ich finds ja toll dass du da bist und alles. Aber solltest du nicht beim Earl sein? Die Situation ist im moment mehr als angespannt und das sollte niemand ausnützen können!" besorgt runzle ich meine Stirn. Er hingegen lächelt mich nur an und hebt mein Kinn mit seiner linken Hand. "Ich wollte nur kurz sehen wie es meinem Kätzchen geht! Auch der junge Herr macht sich sorgen. Du bist schließlich eine sehr wichtige Person für uns alle!" sagt er ernst und streicht mir zärtlich durch meine Haare. "Danke für eure sorgen. Aber ich bin kein kleines Kind mehr und ich kann auf mich selbst... auf...passen..." ich werde mit meiner Stimme immer leiser. Dafür werden meine Augen immer größer und ich erstarre. "Kleines? Alles in ordnung?" fragt Undertaker und ich drehe mich langsam zu ihm um. "Es ist wieder da... Dieses Gefühl!"

Well... SHIT!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt