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Let me down slowly

[Katsuki Bakugou x Ochako Uraraka]

In seinem Haus brannten keine Lichter. Ja, er hatte ein ganz eigenes Haus. Nur war da niemand, der vor ihm zu Hause sein konnte.

Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, streifte er seinen Anzug von sich und zog ein dunkles Shirt und kurze Hosen an. Dann schleifte er in das Bad, um sich den Schmutz von dem Gesicht zu waschen. Eigentlich könnte er auch direkt duschen gehen, doch er musste morgen nicht arbeiten. Also ließ sich das verschieben.

Er hatte heute eine ganz normale Straßenpatroullie durchgeführt. Für seinen Status war das nicht so ungefährlich, als Top 3 Held zog er die Blicke an wie Licht die Motten. Kleine Kinder wollten sein Autogramm, Jugendliche ein Bild, Erwachsene nickten ihm lächelnd zu.

Besonders bei der letzten Geste stieg sein Puls rapide. Zum einen aus Ärger, zur Hölle, er lief nur wie ein Vollspast in der Stadt herum, das dämliche Grinsen konnte man sich sparen, zum anderen weil es ihn verfolgte. Jedes behinderte Lächeln erinnerte ihn an die Person, die er mehr angelächelt hatte als alle anderen.

Das kalte Wasser in seinem Gesicht lenkte ihn ein wenig ab.

Aber nicht von den Geräuschen, die immernoch durch das Haus hallen zu schienen.

This night is cold in the kingdom

I can feel you fade away

From the kitchen to the bathroom sink and

Your steps keep me awake

Nach zwei Jahren waren sie leiser geworden, die Schritte. Er hatte niemanden davon erzählt, natürlich, Eijiro hielt ihn jetzt schon für irre genug. Na gut, nicht für irre.

Für kaputt.

Auch seine Eltern schauten ihn immer mitleidig an. Er hasste diese Blicke mehr als alles andere. Besonders die von seiner Mutter. Früher hatte sie nicht einen Funken Mitleid für ihn gehabt - die einzige Sache, die er an ihr geschätzt hatte - und jetzt waren ihre Blicke noch ein paar Liter Wasser in dem Meer, in dem er zu ertrinken drohte.

Don't cut me down

Throw me out

Leave me here to waste

Eijiro hatte ihm geraten, mal mit ihr zu reden. Als hätte er das nicht am Ende versucht. Er hatte gewollt dass sie ehrlich war, ganz egal, wie sehr es sie beide verletzen würde. Er wusste dass sie das konnte, ihm gegenüber. Während ihrer Beziehung hatte sie sich ihm langsam geöffnet, musste nicht mehr immer die starke Person spielen, wenn sie das nicht war.

Doch am Ende hatte sie immer die Tür vor ihm zugeschlagen.

Jetzt noch mit ihr reden wäre nutzlos. Was sollte das erreichen? Sie konnte nicht mehr ehrlich sein. Und er würde erkennen, wenn sie log. Die Lüge in ihrer Stimme wäre nur noch ein weiterer Grund, sie in seinem Kopf einzufangen.

I once was a man with dignity and grace

Now I'm slippin' through the cracks

Let me down slowly Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt