35. I forgive you

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Tamara | 03.06.18 | L o n d o n





Ich fand mich selbst als eine Person, die nicht so schnell vergab. Ich war stur, dickköpfig und sehr streitfähig.

Tristan konnte dies nur bestätigen. Wie oft er um Vergebung gebettelt hatte und ich es jedes Mal ablehnte, bis ich Mitleid mit ihm bekam.

Wie ich jedoch hier stand, vor Harry der mich Reue voll ansah mit einer Rose in der Hand, die er nervös hielt, da hatte ich das Gefühl, ich könnte ihm verzeihen.

Egal wie sehr es weh getan hat und egal wie sehr ich ihn gehasst habe. Ich würde ihn verzeihen. Ach Quatsch. Ich hatte ihm schon längst verziehen.

Nach weiteren Sekunden die vergingen und ich ihn schweigend ansah, seufzte ich tief und schloss für einen Moment meine Augen.

„Komm rein, Harry.", murmelte ich und machte Platz. Ich wusste, das es länger dauern würde und draußen war es zu ungemütlich.

Harry sah mich überrascht an, nickte und folgte mir zögernd ins Haus. Er zog sich seine Jacke und Schuhe aus und folgte mir ins Wohnzimmer.

Ich schob einige Spielsachen aus dem Weg und bereute es schon, nicht aufgeräumt zu haben. Harry sah sich um und blieb bei den Fotos hängen, die hier und da standen.

Manche Fotos zeigten mich, als ich noch schwanger war. Dann zeigte es die Zwillinge als sie kleiner waren und dann kamen Fotos von mir und den Zwillingen, als ich zum zweiten Mal schwanger war. Darauf folgten Fotos mit Caleb und Tristan.

Harry sagte nichts und setzte sich schweigend auf die Couch. Ich mich zu ihm.

„Es tut mir leid.", sagte ich leise und fuhr mir mit meiner Handy durch mein Gesicht. Harry sagte wieder nichts.

„Es tut mir auch leid. Wir haben uns beide etwas großes verschwiegen, was wir nicht hätten tuen sollen.", sprach Harry nach einer Weile und schob mit dem Fuß ein Spielzeugauto beiseite.

„Vielleicht... vielleicht war es sogar besser so. Hättest du gewusst, dass ich drei Kinder habe, wäre es dann so weit gekommen? Ich meine wären wir zusammengekommen, wenn du es gewusst hättest?"

Harry hielt inne und schien zu überlegen. Wäre ich mit ihm zusammen gekommen, hätte ich gewusst, dass er berühmt ist? Wahrscheinlich nicht.

„Verzeihst du mir?", fragte mich Harry. Ich wollte gerade zu einer Antwort ansetzten, er sprach jedoch weiter: „Und damit meine ich nicht nur, das ich eine Woche lang Kontakt abgeblockt habe oder es dir nicht gesagt habe. Damit meine ich, ob du mir verzeihst und mit mir zusammen bleiben willst."

„Willst du weiterhin mit mir zusammenbleiben?", fragte ich ihn, anstatt zu antworten.

„Ja.", sagte er sofort. Ich schüttelte meinen Kopf und schmunzelte.

„Harry so einfach ist das nicht. Wenn du mit mir zusammen sein willst, musst du vieles aufgeben. Harry ich habe drei Kinder und wenn du mich willst, musst du sie auch wollen. Wenn meine Kinder mit dir nicht klar kommen, dann..."

„Ich weiß, Tamara. Ähnliches gilt auch für mich. Ich bin berühmt und es wird sich vieles ändern. Und ich würde es verstehen, wenn es für dich zu viel ist."

Ich überlegte. Ich wollte mit Harry zusammen sein. Ich wollte es so sehr.

„Probemonat.", platzte es aus mir heraus. Harry sah mich fragend an und ich erklärte: „Ein Monat oder eine Woche, je nach dem was dir lieber ist, leben wir zusammen. Wir sehen somit, wie es im Leben des jeweils anderen ist und können entscheiden, ob wir das wirklich wollen."

Harry blinzelte: „Das ist eine wirklich gute Idee. Am besten, ich bin dann bei euch, oder? Dann musst du nicht so viel umstellen, wegen den Kindern."

Ich nickte. Und dann fingen wir an zu erzählen. Harry erzählte mir mehr über seinen Job. Über seine Arbeitskollegen und über seine Familie.

Im Gegenzug erzählte ich ihm, über mein Leben. Wie meine Kinder entstanden sind und über meine Familie.

„Lukas ist aufgedreht und sehr aufgeschlossen. Er lernt schnell und Silas ist der komplette Unterschied. Zurückhalten und schüchtern. Trotzdem sind sich die beiden ziemlich ähnlich. Vom Aussehen her sind sie sich komplett ähnlich, mal davon abgesehen das Lukas Sommersprossen hat. Und Caleb ist mein kleiner Schatz. Er ist ein Jahr alt und sieht seinem Vater verdammt ähnlich, wenn man die Kinderfotos vergleicht."

Und so ging das ewig weiter. Wir lachten viel und entschlossen uns dazu, noch einen Film zu schauen.

„Kann ich heute bei euch übernachten?", fragte er mich, während wir kuschelnd den Film schauten und ich schon kurz davor war, einzuschlafen.

„Klar ich gebe dir etwas von Tristan.", flüsterte ich zurück und lächelte. Im Moment war alles perfekt und ich wollte, das es so bleibt.


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Kennt ihr das, ihr seid so richtig verliebt und wenn du mit der Person zusammen bist, vergisst du alles?

Ja? Denn genau so geht es mir!

Help...

Aber ich habe es geschafft, endlich ein neues Kapitel hochzuladen XD
Seid stolz auf mich, pls!

Love u!

Tell me no lies Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt