More than just friends.... Part 2

Chapter 5

Jared POV

Früh morgens um fünf kam Shannon in den Bus gestolpert und wecke fast die ganze Mannschaft. Das ich bereits wach war, wunderte Shannon nicht und in seinem Zustand schon mal gar nicht.

„Geeeeilllee Feeeete war dasch.“ nuschelte er und ließ sich neben mich auf die Couch fallen. Schnell brachte ich meinen Kakao in Sicherheit und nahm Abstand von meinem Bruder und der Alkoholfahne.

„Boah, du stinkst. Geh schlafen.“ maulte ich rum. Er stank nach Whiskey und Zigaretten. Ich hasste diese Mischung. Schlimm genug, dass er trank, aber schlimmer war, dass er wieder rauchte. Sein Zigarettenkonsum hatte zugenommen, seit Lilly weg war. Der Alkohol auch. Nicht das er oft trank, aber wenn er trank, dann richtig. Und heute war so ein „dann richtig“- Tag.

„Jason hat auch ne Lilly.“ gluckste Shannon neben mir, legte den Kopf nach hinten und schloss die Augen. Ich starrte ihn an. Wo hatte er denn Jason gesehen? Und Lilly auch? Er hatte sie nicht erkannt? Das konnte ich mir kaum vorstellen.

„Wo hast du Jason getroffen?“

„Im Pub. Rick war auch da. Die beiden haben dann nen Mädel heim gebracht. Die heißt auch Lilly. Witzig, oder?“ lallte Shannon und grinste immer wieder. Gott, was war der betrunken. Der raffte ja gar nichts mehr. War aber definitiv besser so, dass er nicht mehr schnallte, dass seine Lilly und Jason's Lilly ein und die selbe Person waren.

„Komm, geh schlafen. Die Nacht war anstrengend genug.“ sagte ich und zog Shannon hoch. Arm in Arm manövrierte ich Shannon in seine Koje. Dort ließ ich ihn fallen, zog ihm nur noch die Schuhe aus und wollte mich gerade umdrehen, als er meinen Arm festhielt und flüsterte:

„Du? Sie wird sich melden, oder? Ich will meine Freundin zurück. Mehr will ich gar nicht mehr.“

„Liebst du sie noch?“ fragte ich vorsichtig, obwohl ich die Antwort eigentlich schon kannte. Doch Shannon schüttelte den Kopf.

„Ich will, dass Lilly wiederkommt. Kannst du das machen?“ Mit diesen Worten schloss Shannon die Augen und schlief ein. Lächelnd und kopfschüttelnd zugleich sah ich auf meinen großen Bruder hinab. Auch wenn er manchmal solch ein Idiot war und ich ihn eigentlich regelmäßig an die Wand hauen könnte, liebte ich ihn über alles.

Ein paar Stunden später weckte ich Emma mit Kaffee. Heute würden wir uns mit Jason treffen und die Tour besprechen. Lilly war mit Sicherheit auch da. Mir graute es jetzt schon davor. Einerseits tat es mir nicht leid, dass ich sie angeschrien hatte, aber andererseits schon. Sie hat sich sicher die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber sich ein ganzes Jahr nicht bei Shannon zu melden war auch unfair.
Keine Stunde später saßen Emma und ich im Foyer des Hotels.

„Warum pennen wir eigentlich im Bus, wenn es hier so nette Hotels gibt?“ maulte Emma herum. Oh je, die Dame war müde, hatte eindeutig zu wenig Kaffee intus und dann musste sie auch noch arbeiten. Drei Dinge, die Emma an manchen Tagen des Monats hasste. Ich glaub es war mal wieder soweit.
Schmunzelnd sah ich sie an und beruhigte sie, indem ich ihr versprach, dass sie für die paar Gigs mit Lifehouse für uns alle Hotelzimmer buchen durfte. Schlagartig verbesserte sich ihre Laune.
In einiger Entfernung hörte ich das Kling des Fahrstuhls und ich wusste, dass Lilly und Jason im Anmarsch waren.

„Hey, Em.“ hörte ich Lilly leise sagen. Und meine P.A. wäre nicht meine P.A., wenn sie nicht quietschend vor Freude jemanden begrüßen würde und die Person nicht sofort zu texten würde.

„Du bist es wirklich. Ich hab Jared ja fast nicht geglaubt. Wie geht es dir? Ahhh, es ist schön dich zu sehen.“ Emma löste sich aus der Umarmung und Lilly sah mich an.

„Guten Morgen, Jared.“ sagte sie ebenfalls leise und reichte mir ihre Hand. Ich stand auf, ergriff sie und schüttelte sie. Ja, Anstand besaßen wir beide.