Kapitel 1

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Kapitel 1


Mit einem Grinsen im Gesicht steht Raven Bloodstein in ihrem Zimmer in Australien. Drei Jahre hatte sie hier verbracht und ihr Chemiestudium erfolgreich abgeschlossen. Eigentlich lebt sie in London, doch ein Freund hatte ihr geholfen und ihr einen der besten Plätze besorgt, die man nur bekommen kann. Jetzt, ein paar Jahre später, hatte sie den Titel der Diplom-Chemikerin in der Tasche und freut sich darauf endlich wieder nach London zurück kehren zu können.

Natürlich hatte sie es in Australien genossen, es ist etwas völlig anderes als London, doch London ist ihr Zuhause und daran wird man niemals etwas ändern können.

Immer noch mit dem gleichen Grinsen auf dem Gesicht legt sie ihr letztes T-Shirt in ihren Koffer und sieht nicht auf, als ihr Mitbewohner den Raum betritt. Er weiß, dass Raven weiß, dass er im selben Raum steht und beginnt deshalb augenblicklich zu sprechen.

»Also, Raven. Troye, Tyler und ich wollen mit dir zum Abschied noch essen gehen. Was hältst du davon?«, fragt er und Raven dreht sich zu ihm um. Sie sieht an ihm herunter. Er trägt ein Hemd, das er erst vor wenigen Minuten angezogen hat und eine frische Jeans. Innerlich verdreht sie die Augen. Sie hätte gar nicht die Chance nein zu sagen, denn er hatte sich schon extra angezogen.

»Naja, Joe, du hast dich schon extra angezogen und fertig gemacht, ich glaube kaum, dass ich eine Chance habe noch nein zu sagen.«, kommentiert sie nur ohne jegliche Emotion in ihrer Stimme und schließt ihren Koffer.

Joe verdreht nur die Augen. Ja, manchmal da kommt es auch in ihrem privaten Sprachgebrauch durch, dass sie Kriminaltechnikerin ist. Schließlich ist sie es da gewohnt emotionslos klingen zu müssen.

»Also, kommst du mit? Ich will dich nicht zwingen, nach dem was letztes mal passiert ist.«, meint er und nun ist es an Raven zu grinsen.

»Kluge Entscheidung. Klar komme ich mit, gib mir eine viertel Stunde, dann bin ich fertig.«, antwortet sie nur und hebt ihren Koffer von ihrem Bett. Dann verlässt sie den Raum um ins Badezimmer zu gehen.

Eine dreiviertel Stunde später steht Raven mit Joe und Tyler vor einem Restaurant, von dem Raven den Namen nicht aussprechen kann. Irgendwas Chinesisches. Immer wieder blickt sie auf ihre Uhr und verdreht die Augen.

»Kann Troye nicht ein mal in seinem Leben pünktlich sein? Nur ein mal?«, fragt sie genervt und lehnt sich an die Hauswand hinter ihr.

Es vergehen noch mehrere Minuten und Raven will schon genervt aufseufzen, als ihr Handy klingelt. In der Hoffnung, dass es Troye ist holt sie es aus ihrer Hosentasche und sieht auf den Namen des Anrufers. Irritiert geht sie ein paar Schritte weg von den Jungs und geht dann ran.

»Bloodstein, hallo?«, fragt sie und hält weiterhin nach Troye Ausschau.

»Hallo, Raven. Gehe ich noch Recht der Annahme, dass du übermorgen wieder zurück in London sein wirst?«, fragt der Anrufer und sie verdreht innerlich die Augen.

»Ja, werde ich. Was willst du?«, fragt sie sofort nach, denn sie weiß, dass er sie niemals anrufen würde, wenn nicht etwas wäre. Er hatte sich in der zeit ihrer Abwesenheit nie, kein einziges mal, nach ihrem Empfinden erkundigt.

»Ich will dir ein Angebot machen.«, antwortet er ihr.

»Was für ein Angebot?«, fragt sie und kann Troyes braune, lockigen Haare sehen.

»Das werde ich dir dann erzählen. Vielleicht bei einem Abendessen?«, meint der Anrufer.

»Meinetwegen.«, antwortet sie nur und stößt sich von der Wand ab.

»Sehr gut, ich schreibe dir die Details noch.«, meint er.

»Gut, bis dann.«, sagt sie nur und wartet gar nicht erst auf seine Antwort, sondern legt auf. Dann steckt sie ihr Handy ein und geht zu ihren Freunden.

»Hey, Troye. Wir dachten schon du kommst gar nicht mehr.«, grinst sie und umarmt ihn.

»Sorry. Bin ja jetzt da.«, meint er nur und erklärt ihr gar nicht erst, wieso er zu spät ist, er weiß ohnehin, dass sie es einfach an ihm ablesen kann.

»Na ja, wenn du wenigstens Spaß hattest.«, meint sie nur mit einem Grinsen, welches er sofort erwidert.

»Lasst uns rein gehen.«, meint Tyler dann und sie gehen alle gemeinsam rein, an den Tisch, den Tyler schon reserviert hatte.

Die vier Freunde bestellen sich alle nacheinander etwas, dann erhebt sich Joe.

»Also, Raven. Wir wissen alle, dass dir diese rede hier wahrscheinlich quer am Arsch vorbei gehen wird, deshalb werde ich mich kurz halten. Die Zeit mit dir war echt eine der besten, die wir je hatten. Ich hab dich ja noch etwas mehr ertragen müssen, als die anderen, aber das ist egal. Auch, wenn ich deine Experimente in der Küche nie gutheißen konnte, Gott weiß woher du diese Angewohnheit hast, war es doch recht entspannt mit dir zusammen zu leben. Außerdem war es ganz entspannt jemanden zu haben, mit dem man Deutsch reden konnte. Was ich damit sagen will ist, dass wir alle sehr traurig sind, dass wir dich wieder gehen lassen müssen. Trotzdem werden wir bestimmt immer wieder mit Freude auf diese Zeit zurückblicken und wer weiß, vielleicht zetteln wir ja ein Verbrechen in London an, nur damit du es aufklären kannst.«, meint er und Raven beginnt zu grinsen. Das Verbrechen würden wahrscheinlich ganz andere aufklären.

»Ich gehe bestimmt mal davon aus, dass wir in der Zukunft noch ganz viel von dir hören werden, wenn nicht, dann suche ich dich auf Google, da finde ich bestimmt genug über dich. Lange Rede, kurzer Sinn: Auf Raven!«, meint er und hebt sein Glas.

»Auf Raven.«, grinsen Tyler und Troye. Dann stoßen die vier an.

Es ist noch ein lustiger Abend, den Raven wahrscheinlich nie wieder vergessen wird. Auch, wenn es sie etwas traurig macht, freut es sie dann doch, dass sie morgen wieder zurück nach London fliegen wird. Ihr Mitbewohner hatte sie bestimmt genau so sehr vermisst, wie sie ihn.

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Rechtschreibfehler gefunden? Immer her damit :)

Danke an Angelina, die mir heute fleißig zur Seite stand und auch so immer ein offenes Ohr für mich hat <3 LuthienCalanor

RAVEN || Sherlock BBCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt