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"Nara!"

Die vier kleine Hobbits sahen Streicher verdutzt an. Woher kannte Streicher denn so eine Person. Was hatte er mit solchen Gestalten zu tun?
Abwechselnd sahen sie zwischen Streicher und der komischen Nara hin und her. Doch noch immer nahm sie ihre Kapuze nicht ab. Noch war die Zeit, um sich zu zeigen nicht da. Noch nicht. Aber sie konnten alle das lächeln, was Nara ihnen zu warf, förmlich sehen. "Schön, dass du mich endlich erkannt hast Streicher. Aber trotzdem, ruht euch jetzt aus. Der nächste Tag ist nicht mehr fern und ihr sollten solange noch schlafen. Während dem Tagesmarsch werdet ihr nicht mehr ganz so gut schlafen können. Deswegen würde ich euch vorschlagen, dass ihr schlaft und ich Wache halten werde. ", bot sie den anderen an, wobei sie alle mit einem Nicken ihr Einverständnis gaben.
Also war es beschlossene Sache. Sie suchten sich alle eine geeignete Stelle zum Schlafen raus und machten es sich so gut es geht bequem. Nara stand am Rand des Zimmers und sah dem Treiben mit Belustigung zu. Als dann endlich auch alle lagen, setzte sich Nara ans Fenster, aber so, dass sie die Tür immer noch gut sehen konnte. Nicht, dass ihr etwas vor dem Haus entgehen konnte, aber man wusste ja nie und zum Teil war es Angewohnheit. Als sie dann aber spürte, dass alle eingeschlafen waren, stand sie von ihrem Platz auf und verließ das Zimmer und schlussendlich auch das Haus. Auf jeden Fall würde sie weiterhin auf ihre nun Gefährten aufpassen, aber auf ihre eigene Art und Weise. Mucksmäuschenstill verließ sie Bree, dem Dorf in dem sie waren, und flog in die Nacht.

Früh am nächsten Morgen, die Sonne war noch nicht richtig aufgegangen, tapste eine kleine schwarze Katze mit einem weißen Ohr durch Bree. Zielstrebig lief sie um die Häuser, wobei der Nebeldunst vom Morgen sanft ihre Tatzen umschlang. Als sie scheinbar vor ihrem Ziel stehen blieb, schaute sie sich nochmal um, als wollte sie sich vergewissern, dass ihr niemand folgte und plötzlich fing sie an leicht zu flimmern und zu schrumpfen. Als dieser merkwürdige Vorgang vorbei war, stand an der Stelle der Katze eine kleine, braune Maus und kroch durch einen Spalt der Bretter des Hauses in das Innere. Jeder der das gesehen hätte, hätte sich gefragt, ob er fantasierte, aber hätte es nach einiger Zeit auch wieder vergessen. In dem Haus selbst, stand keine Maus mehr, sondern eine Gestalt mit schwarzem Umhang und Pfeil und Bogen auf dem Rücken. Das kleine Haus hatte nur einen Raum, weshalb sie genau zwischen Personen stand, die überall im Raum auf dem Boden lagen und noch schliefen.
Leise schlich sich die Gestalt zu dem Größten der Gruppe und schüttelte sanft seine Schulter, wodurch dieser langsam aufwachte und sich aufsetzte. Verwirrt sah er um sich. Wo war er? Es dauerte ein bisschen, bevor es ihm wieder einfiel wo er war, und wer ihn geweckt hatte. Als diese Erinnerung ihm wieder in den Kopf schoss, stand er schnell auf und stellte sich vor die hochgewachsene Gestalt, aber immer noch kleiner als er war. Leise fingen sie an miteinander zu reden, aber davor schloss Streicher Nara erst mal fest in seine Arme, was sie nur zu gerne erwiderte. Sie machten die beste Route für die kurze, aber anstrengende Reise ab. Dabei bemerkten sie aber beide nicht, dass sie belauscht wurden. Denn noch jemamd aus der Gruppe war aufgewacht.
Frodo lag wach auf seinem Platz und hörte den beiden stumm zu. Er wusste immer noch nicht, was er von dieser Nara halten sollte. Sie schien nett zu sein, doch er hatte das Gefühl, dass sie etwas wichtiges vor ihnen verbag. Etwas sehr wichtiges. Sie hatte etwas geheimnisvolles an sich, auch weil sie sich ihnen noch nicht preisgegeben hat. Noch immer hatte er nicht ihr gesicht gesehen. Immer nur ihren Umhang und ihren Bogen mit den Pfeilen. Er musste sich eingestehen, dass er diesen Bogen wunderschön fand und sogar ein bisschen neidisch auf sie war. Noch nie hatte er so einen Bogen gesehen. Aber er hatte auch noch nicht viele gesehen. Als er merkte, dass er sich nicht mehr auf das Gespräch konzentrierte, war er wieder im hier und jetzt. Doch Frodo musste leider feststellen, dass nichts spannendes dem Gespräch entnehmen konnte. Nur ihr Zielort konnte er erfahren, wobei er sich diesen schon denken konnte. Als Frodo keine Stimmen mehr hörte, aber dafür Schritte näher kommen, schloss er schnell wieder seine Augen. Er hatte gehofft mehr von der geheimnisvollen Fremde zu erfahren. Doch er wurde enttäuscht. Die Schritte kamen näher und dann wurde er sanft an der Schulter geschüttelt. Sanft hörte er die Stimme Naras: " Mach die Augen auf Frodo, ich weiß, dass du wach bist und uns belauscht hast." Ihm brach der kalte Schweiß aus. Er wurde erwischt. "Aber ich bin dir nicht böse. Mir ist bewusst, dass ich wohl Fragen aufgeworfen habe. Aber jetzt ist noch nicht der Zeitpunkt, um diese zu beantworten. Erst zu einer begebenden Zeit, werde ich mich zeigen." Frodo war erstaunt und auch froh, dass sie nicht sauer auf ihn war. Doch jetzt hatte er noch mehr unbeantwortete Fragen.
Als Frodo langsam aufstand, merkte er, dass Streicher schon angefangen hatte die wichtigsten Sachen einzupacken und dass es ihm die drei anderen Hobbits nachahmten. Nun ja, zumindestens probierten sie es. Also machte Frodo es ihnen nach und fing an seine Sachen einzupacken.
Wieder stand Nara nebendran und sah ihnen ungeduldig zu. Sie hatte ihre Sachen bei ihrer Gefährtin und Freundin. Nur das nötigste trug sie bei sich. Sie mussten sich beeilen. Sie mussten morgen abend an der Wetterspitze sein. Als sie merkte, dass es zu lange dauerte, trieb sie ihre Gefährten zur Eile. Endlich konnten sie Bree verlassen. Die Sachen, die sie nicht mehr tragen konnten, luden sie auf ein Pony.
Sie hatten Bree noch nicht lange verlassen, als Nara und Streicher, die vorne weg liefen und leise miteinander redeten, plötzlich in den Wald abbogen. Die vier Hobitte waren ein klein wenig verwirrt, doch waren sie klug genug um nicht nachzufragen.
Sie liefen schon eine Weile durch den stillen Wald, selbst die Führer, an der Spitze der Gruppe hatten aufgehört zu reden. Aber es war keine peinliche Stille. Jeder genoss die wenigen Augenblicke der Stille, hing seinen Gedanken nach oder schwelgte in Erinnerungen. Besonders Merry und Pippin dachten daran, wie sie in Beutelsend immer Schabernack getrieben haben.
Doch die Stille hielt nicht lang. Schon bald wurde sie durch ein Rascheln gestört. Es war ein Rascheln, dass sich anhörte, als wenn etwas großes rasch näher kam. Immer näher. Die vier Hobbite wurden unruhig. Sie bekamen Angst, dass die Ringgeister sie schon wieder eingeholt hatten. Oder das sie nun den das erste mal den Orks begegnen.
Schnell stellten sie sich zusammen. Doch als sie zu Streicher und Nara sahen, erblickten sie zwei völlig entspannende Menschen. Wobei Nara noch ein Stück entspannter war. Anscheinend wussten die Beiden, was auf sie zu kam. Kannten es schon. Die Hobbits sahen sie verdutzt und überrascht an. Was hatten sie noch alles zu verbergen.
Das Rascheln kam immer näher, bis aus dem Strauch neben ihnen eine riesige große, graue Wölfin sprang. Dieser blieb hechelnd vor Nara stehen und stupste sie zärtlich an. Nara fing an zu lachen und fiel der Wölfin um den Hals. Lange hielt sie sie fest in ihren Armen.
Dann wandte sich Nara den Hobbits zu und fing an ihnen zu erklären: " Also ihr tapferen Hobbits. Ab hier trennen sich unsere Wege. Ihr werdet von Streicher den Weg weitergeführt werden. Haltet euch an ihn und ihr werdet euer Zeil erreichen. Ich warte dort auf euch und wer weiß, vielleicht werden euch ein paar Fragen beantwortet werden. " Dabei zuckte sie kurz mit ihren Schultern und lächelte leicht. Jetzt schauten die Hobbite noch verdutzer. Sie verstanden die Welt nicht mehr. Sie riefen ihr noch viele Fragen hinterher, doch sie schwang sich auf den Rücken der Wölfin und schon waren sie verschwunden.
Nara blickte kurz zurück und schaute in verwirrte Gesichter. Lächelnd drehte sie sich wieder um. "Mala(Schwester), zu den Sebin(Elben)! So schnell wie möglich!", flüsterte sie ihrer Wölfin ins Ohr. Wenn es möglich war, wurde sie noch schneller. Und bald flog sie förmlich über den Waldboden.
Es dauerte nicht lang und bald schon hatten sie Bruchtal erreicht.
Schon von weitem sah sie ein nur all zu bekanntes Gesicht. Einen alten Freund. Elrond.

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1385 Wörter
Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen.

Tschöledö

LACRIMAWo Geschichten leben. Entdecke jetzt