Kapitel 1

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Die Sonne geht auf, Vögel zwitschern und mein Wecker klingelt welch erfüllendes Geräusch an einem Montag Morgen. Genervt drehe ich mich um und versuche irgendwie, ohne mich aus meiner gemütlichen Schlafposition zu entfernen, die "Snooze" Taste zu drücken. Geschafft, ich drehe mich noch einmal um, schließe die Augen und genieße die paar Minuten die mir noch bleiben bevor ich in den Alltag starte. "Guten Morgen Schätzchen" rief meine Mutter scheinbar gut gelaunt und kurz darauf erschien auch schon ihr Kopf in der Tür. Mit einem breiten Grinsen zog sie mir die Decke vom Leib und öffnete meine Jalousien.

"Was soll das? Ich bin siebzehn Jahre alt ich weiß mittlerweile wann ich aufstehen muss!" schnauzte ich sie genervt an und setzte einen Fuß auf den noch kühlen Holzboden. "Da wäre ich mir nicht so sicher immerhin hättest du fast verschlafen na los komm in die Gänge dein Frühstück steht schon unten."

Verdutzt blickte ich sie an. "Seit wann machst du an einem Montag Morgen den bitte Frühstück?"

"Für dich doch alles meine liebste Tochter" sülzte sie und drückte mir einen Kuss auf die Stirn bevor sie wieder aus meinem Zimmer verschwand.

Ich glaube ich bin wortwörtlich mit dem falschen Fuß aufgestanden meine Mutter ist am Morgen nämlich normalerweise nie gut gelaunt. Vielleicht träume ich auch noch wer weiß. Im Halbschlaf trotte ich also in die Küche wo tatsächlich schon Toastbrot, Wurst, Käse, Butter und so weiter auf dem Tisch standen. Ein Blick auf die Uhr verriet mir allerdings, dass ich wirklich schon viel zu spät dran war also schmierte ich mir schnell zwei Brote, packte sie in eine Dose und rannte hinauf ins Bad. Nach meiner täglichen Morgenroutine komme ich frisch geduscht mit dezentem Make up aus dem Bad und bewege mich direkt zu meinem Kleiderschrank. Nach langem Überlegen entscheide ich mich für einen grauen Pullover und eine schwarze high-waist Hose. Meine braunen circa brustlangen glatten Haare, fallen offen in mein ovales Gesicht. Ich bin mehr oder weniger zufrieden mit dem Gesamtbild, da ich ohnehin nicht die selbstbewussteste und selbstsicherste Person bin. Ich schnappe mir noch meine Ausgewaschene Jeansjacke, meine Tasche in welche ich die Brote stopfe und die Autoschlüssel.

"Ich bin dann mal weg wir sehen uns heute Abend",

Rief ich meiner Mutter zu. Dumpf hallte irgendwas zurück, was ich aber schon nicht mehr richtig verstand, da ich schon in der Garage stand bereit das Auto zu starten. Ich steckte die Autoschlüssel in die Zündkerze des weißen VW Golfs und startete vorsichtig den Motor. Nicht gerade mein Traumauto aber naja es fährt. Radio an und ein kurzer Blick auf die Uhr verrät mir das es schon viel zu spät ist.

Fuck.

Ich hasse es das zuzugeben aber hätte meine Mutter mich nicht geweckt hätte ich womöglich wirklich noch verschlafen.

Also drück ich aufs Gas um noch rechtzeitig bei meiner besten Freundin Lena vor der Tür zu stehen. Ich bin die einzige die ihren Führerschein mit siebzehn gemacht hat also darf ich meine zwei besten Freunde jetzt überall hin kutschieren. Lasst euch das eine Lehre sein. Nach circa fünf Minuten biege ich in ihre Einfahrt ein und sehe schon wie sie fröhlich auf mich zukommt. Dieses Mädchen ist einfach immer gut drauf keine Ahnung wie sie das macht aber das war schon immer so. Ich die schüchterne graue Maus und sie die Lebhaftigkeit in Person. Außerdem hat sie immer einen geilen Spruch auf den Lippen der alle zum Lachen bringt. Wäre sie nicht meine beste Freundin hätte ich sie wahrscheinlich schon längst geheiratet. Nein das war natürlich nicht ernst gemeint. Gott sei dank hatte ich das Privileg das ich das Lesben Cliche "verliebt in die beste Freundin" überwunden habe würde ich sagen.

"Hey Bitch schon wieder am Träumen oder wie?"

Riss mich eine hohe Stimme aus meinen Gedanken. Lena lehnte am Fenster der Beifahrertür und grinste mich schelmisch an.

Warum musste es ausgerechnet sie sein?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt