Love is Madness || Joker x OC

ҡαρเƭεℓ 7 | Abschied

Den ganzen Weg über sagte keiner von uns irgendwas - wir gingen nur schweigend nebeneinander her, während ich noch nicht einmal darauf achtete, wo wir überhaupt hingingen. Ich konnte nur noch daran denken, was ich gesehen hatte. Was meine größten Ängste waren...
Dass ich meinen Vater gesehen hatte, war logisch, auch wenn ich das Bild von ihm als verweste Leiche von Mal zu Mal immer wieder vor meinen Augen aufblitzen sah und mir übel dabei wurde. Aber Joker? Es war ja nicht einmal die Angst vor ihm oder davor von ihm umgebracht zu werden, nein, es schien ganz so als ob eine meiner größten Ängste die geworden ist, von Joker als ein Nichts dargestellt zu werden und er einfach nur mit mir spielte und nichts anderes von mir wollte. So als hätte ich Angst davor, dass er mein Herz brechen und ich nie wieder bei ihm sein könnte. Und das war doch komplett krank. Wie konnte man so schnell eine so innige Beziehung führen? Und vor allem wie konnte die Angst jemanden zu verlieren, den man gerade mal erst etwa eine Woche kannte so groß sein? Ich wäre eher davon ausgegangen, dass sich dieses Gas meine Höhenangst zu nutzen machte, denn ich hatte wirklich große Angst vor Höhen. Egal wie klein die Höhe auch nur war, ich bekam immer schwitzige Hände und meine Beine fingen an sich wie Wackelpudding anzufühlen. Aber anscheinend hatte sich dies geändert, wie auch immer das passiert war.

Als es auf einmal dunkel wurde, begann ich erstmals meine Umgebung wirklich wahrzunehmen und sah, dass wir gerade in eine Gasse abgebogen waren. Weiter geradeaus konnten wir nicht mehr gehen, da sich vor uns eine riesige Mauer erstreckte, aber Joker blieb an der linken Wand stehen und öffnete eine Tür, die ich erst jetzt sah. Der Joker ging durch die Tür, doch ich blieb draußen stehen, unsicher was genau ich jetzt machen sollte, ehe ich ihn nach mir rufen hörte und langsam ebenfalls durch die Tür ging, welche sofort zu einer kleinen Treppe führte, die ich hinaufstieg und wo er schon ungeduldig auf mich wartete.

Oben angekommen hörte ich viele Männerstimmen, die miteinander redeten, doch Joker schien dies zu ignorieren und öffnete die erste Tür links von uns beiden. Es war ein kleines, nur spärlich eingerichtetes Badezimmer, das aber wenigstens seinen Zweck erfüllte. Er nahm sich aus dem Spiegelschrank, der über dem Waschbecken hing, eine Mullbinde heraus und setzte sich damit auf den Rand der Badewanne. Dann zog er seinen lila Mantel aus und ich sah geschockt wie eine klaffende Wunde seinen Oberarm zierte.

"Du bist verletzt", sprach ich das Offensichtliche aus und konnte nicht glauben, dass er bei so einer tiefen Wunde so ruhig bleiben konnte.

"Nichts worüber man sich Sorgen machen müsste", erwiderte er nur leise und riss sich seinen Ärmel ab um anzufangen die Mullbinde um seinen Arm zu wickeln.

Ich staunte wie gut er seinen Arm mit nur einer Hand bandagieren konnte, allerdings hatte er mit Sicherheit schon viele Verletzungen während dem Kämpfen mit Batman davongetragen und war so geübt darin. Als er damit fertig war sah er zu mir und musterte mich. Ich wand mich etwas unter seinem eindringlichen Blick, konnte meine Augen aber selber nicht von seinen tief dunklen nehmen. Nach, was mir vorkam, einigen Minuten, die aber auch nur ein paar Sekunden gewesen sein könnten, erhob er sich langsam von der Badewanne und kam mit hochgezogenen Schultern und einem leicht gesenkten Kopf auf mich zu. Mein Herz verschnellerte sich mit einem Mal und obwohl mir mein Verstand wieder sagte, dass er gefährlich war und ich besser weglaufen sollte, so argumentierte mein Herz damit, dass er mich vor Cranes 'Untersuchungen' gerettet hatte.

"Alsoo, du hast noch nie mit einer Pistole geschossen, nicht wahr?"

Etwas irritiert von seiner Frage schüttelte ich leicht meinen Kopf. "Nein", war das Einzige was ich herausbringen konnte und hatte das Gefühl ich würde keine Luft mehr bekommen von seiner Nähe.

"Nun, sieht so aus als ob ich es dir dann beibringen müsste. Vielleicht auch wie man am besten mit Messern umgeht. Wer weiß, wann sich das als nützlich erweisen kann", murmelte er eher zu sich selbst.