Kapitel 1

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"Entschuldigen Sie, Miss Evans, aber Sie müssen ihren Sitz gerade richten. Denn wir beginnen in wenigen Minuten den Landeanflug."

Das ist die nette Stewardess, die mir schon den ganzen Flug beiseite steht. Die unnahbare und starke Eliana hat Angst vor einem Flug? Ich bin zwar noch nie geflogen, aber ich hätte nie in meinem Leben gedacht, dass ich solche Angst haben könnte. Jetzt bin ich natürlich aber auch froh, wenn der elfstündige Flug vorbei ist. Also stelle ich den Sitz gerade und lasse meinen Blick noch einmal aus das Fenster über die Wolken schweifen. 

Ich bin gerade auf den Weg in ein neues Leben. Das letzte Jahr war das bisher schlimmste in meinem Leben. Ich habe schon viel miterlebt und bin nun aber wirklich froh, dass ich einen kompletten Neuanfang wagen kann. Einen Neuanfang in einer Stadt die niemals schläft, New York. Meine Mutter hätte gesagt ich bin komplett verrückt. Allein in New York. Ohne irgendjemanden zu kennen, ohne Job und Wohnung. Ohne das auch irgendjemand aus meiner alten Heimat nur weiß, dass ich jetzt hier hinziehe. Aber das habe ich einfach gebraucht. Weg von allen und jeden. 

Diese endgültige Entscheidung habe ich getroffen als ich auf der Beerdigung meiner Mutter war und dabei mir und ihr das versprechen gab, nicht mehr zurück zu blicken, sondern nach vorne. Also beschloss ich kurzerhand einen Flug nach New York zu buchen, unser Haus zu verkaufen, meinen Job zu kündigen und Adieu zu diesen Drecksloch in einer kleinen Stadt ca. 1 Stunde entfernt von England zu sagen. Nun sitze ich hier und sehe zum ersten mal die Skyline von New York. Es sieht wirklich atemberaubend aus.

Als wir dann endlich gelandet sind, verabschiede und bedanke ich mich noch einmal bei der netten Stewardess und begebe mich Richtung Zoll. Als ich dann endlich aus dem Flughafen bin will ich erst einmal kurze Zeit die Hektik und den Lärm des New Yorker Verkehr genießen. Auch wenn es komisch klingt aber ich mag den Verkehr. 

Also stehe ich einfach nur da und genieße, dass mich niemand kennt. Bis plötzlich ein Mann gegen mich rennt.

"Mann! Können Sie nicht aufpassen? Sehen Sie nicht, dass ich hier stehe?"

"Ich soll aufpassen? Wieso stehen sie überhaupt hier? Gehen sie doch schnell weiter oder wo anders hin, aber bleiben sie nicht hier stehen"

Ich will gerade noch etwas erwidern, doch in dem Moment klingelt sein Handy und der Mann geht mit seinem kleinen Trolley einfach weiter. Er sieht aus wie ein viel beschäftigter Geschäftsmann. 

Nach dieser ungemütlichen Begegnung begebe auch ich mich dann in das erstbeste Taxi und lasse mich in mein Hotel bringen. Für die erste Woche habe ich ein Hotel gebucht, danach möchte ich schon einen Job und bestenfalls auch eine Wohnung gefunden haben. Es wird mit Sicherheit eine sehr anstrengende Woche für mich werden. Aber ich finde es total spannend einen solchen Neuanfang gewagt zu haben. 

Es ist einfach so unbeschreiblich wenn man in einer Stadt wie New York fährt. die Häuser sind so riesengroß und hoch und es sind so viele Menschen unterwegs. Daran werde ich mich noch gewöhnen müssen. Aber ich glaube auch dies werde ich überleben. 

"So das wären dann 20$ für die Fahrt! Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Aufenthalt in New York!"

Der Taxifahrer hat mir die ganze zeit über etwas über New York erzählt, wo ich am besten Einkauf, essen oder auch Sport mache. Sport ist ein wichtiger Teil in meinem Leben da ich bis ich 16 war eigentlich immer etwas stärker war und deswegen auch gemobbt wurde, daher gehe ich jetzt mindestens drei Mal die Woche joggen oder ins Fittnessstudio. Am meisten Freue ich mich jetzt daher, wenn ich im Central Park laufen gehen kann und deswegen such ich auch eine Wohnung ganz in der Nähe. Es wird wahrscheinlich nur eine Ein-Zimmer-Wohnung werden, da diese generell in New York schweinisch teuer sind, aber ich gebe mich damit gerne zufrieden.

Der Fahrer hilft mir noch schnell meine Koffer ins Hotel zu tragen und dann checke ich schnell im Hotel ein und sogleich merke ich auch schon, dass ich sehr müde werden. Immerhin ist der Zeitunterschied 12 Stunden und es ist auch hier in New York schon elf Uhr am Abend. 

Also fahre ich mit dem Aufzug in das 20. Stockwerk wo mein kleines Hotelzimmer ist. Es ist sehr geräumig mit einem Kingsize Bett und einer Badewanne. Normalerweise würde ich mir jetzt eine Wanne einlassen, doch ich bin so müde, dass ich es gerade noch so schaffe mich zu Waschen und meinen Pyjama anzuziehen, ehe ich in das Bett falle und in einen unruhigen Schlaf falle.


...bis in alle EwigkeitWhere stories live. Discover now