Teil 106
2 Jahre später
Mit großen Augen starrte ich den schmalen Schwangerschaftstest an, bevor mein verzweifelter Blick zu Jenny ging, die neben mir auf der Couch saß. Schwanger. Marco und ich werden ein Kind kriegen. Irgendwie wollte das nicht in meinen Kopf rein. Ich und schwanger. Natürlich wollte ich irgendwann Kinder haben mit Marco. Aber doch noch nicht jetzt! Ich bin doch gerade mal 20. Wie soll ich das Marco beibringen? Klar haben wir da auch schon drüber gesprochen, aber wir waren uns einig, dass wir mit dem Kinderkriegen noch ein paar Jahre warten wollen, schließlich ist er sehr viel unterwegs mit dem BVB und der Natio und ich war gerade dabei mir mein eigenes Café aufzubauen. Außerdem hatte ich mit dem mittlerweile 2 Jahre jungen Luca genug um die Ohren und jetzt noch ein Zweites Baby?
„Heyy.... Das wird schon alles. Marco wird sich freuen und zusammen packt ihr das“ unterbrach Jenny meine Gedankengänge.
„Marco ist nicht das Problem“ nuschelte ich und legte den Test auf den Tisch, bevor ich mich zurück lehnte.
„Was dann?“ fragte sie.
„Die Gesamtsituation. Es ist einfach ein verdammt ungünstiger Zeitpunkt.“
„Gibt es denn den richtigen Zeitpunkt für eine Schwangerschaft?“
„So war das nicht gemeint. Aber schau doch mal... Ich bin gerade damit beschäftigt mein eigenes Café zu eröffnen und Marco ist viel mit seinen Mannschaften unterwegs. Noch dazu ist Luca gerade mal 2, dass heißt es dauert noch ein Jahr bis er in den Kindergarten geht. Ich bin 20. Ich kann doch nicht jetzt schon auf 2 Kinder aufpassen, sie großziehen und nebenbei noch arbeiten gehen. Und ich werde mich mit Sicherheit nicht hier Zuhause hinsetzen und Hausfrau spielen“ erklärte ich ihr meine Sorgen.Sie nickte verständnisvoll, bis sie mich plötzlich geschockt ansah: „Aber du willst doch nicht abtreiben?“
„Nein!“ stritt ich diesen Gedanken direkt ab: „Eine Abtreibung würde für mich nie in Frage kommen. Und ich werde ihn oder sie auch mit Sicherheit nicht zur Adoption freigeben. Hier wächst mein eigenes Fleisch und Blut und auch wenn es schwer wird, liebe ich doch mein Kind.“Ein Lächeln umspielte ihre Lippen: „Und mit genau dieser Einstellung werdet ihr das meistern. Am Besten erzählst du Marco heute noch davon und zusammen schafft ihr das. Außerdem habt ihr die Unterstützung von der kompletten Mannschaft und bei euch wohnen ja noch Mo und Leo.“
„Du hast Recht. Ich werde es ihm sagen, direkt wenn er vom Training kommt.“
Und kaum hatte ich ausgesprochen kamen auch schon Marco, Mo und Leo durch die Tür und begrüßten uns freudig.
„Ich geh dann auch mal“ verabschiedete sie sich und ich begleitete sie noch zur Tür.
„Viel Glück“ murmelte sie noch, als wir uns umarmten.
„Werd ich brauchen.“
„Ach was“ winkte sie ab: „Er wird sich freuen.“„Ich hoffs. Ich schreib dir später.“
Damit schloss ich die Haustür und ging hoch in mein Zimmer. Da ich aber keine Lust hatte nochmal runter zu laufen um Marco zu holen, rief ich einfach nach ihm und wenig später stand er auch schon in der Tür und schaute mich erwartungsvoll an.„Setz dich mal bitte. Ich muss dir was sagen“ bat ich ihn und er tat wie ihm geheißen.
„Ist was passiert?“ fragte er und schaute mich geschockt an.
„Nein. Ja. Nein.“
„Was denn jetzt?“
„Also es ist nichts Schlimmes.“
„Was ist denn jetzt?“ Langsam aber sicher wurde er ungeduldig.
„Ich weiß nicht wie ich dir das sagen soll.“
„Am Besten einfach gerade raus. Nicht lange drumherum reden.“
Er nahm meine Hand, drückte sie leicht und streichelte sanft mit seinem Daumen über meine Handfläche.„Sophie!?“ erklang eine leicht verärgerte Stimme von unten. Mo. Ganz eindeutig Mo. Entschuldigend schaute ich Marco an und lief schnell zur Tür.
„Was ist denn?“ rief ich zurück.
„Hast du uns zufällig was zu sagen?“ schrie er wieder hoch und ich dachte nach. Eigentlich ja, aber woher sollte er das wissen. In dem Moment traf es mich wie der Schlag. Ich hatte den Schwangerschaftstest auf dem Wohnzimmertisch liegengelassen. Scheisse! Sophie Leitner, du bist hiermit die wohl dümmste Person auf Erden.
„Ich komm gleich!“ rief ich zurück.
„Nein du kommst JETZT und zwar SOFORT!“ schrie Mo ziemlich verärgert von unten.„Lass mich nur kurz mit Marco reden, dann komme ich!“
Ich schloss die Tür und setzte mich wieder neben Marco aufs Bett.
„Worüber will er denn mit dir reden?“ fragte er direkt nach.
„Vermutlich über genau das Gleiche wie wir“ seufzte ich.
„Und wie kommt er darauf?“
„Weil er schätze ich mal den Beweis zu dem gefunden hat, was ich dir jetzt sagen muss.“
„Man Sophie!“ stöhnte er genervt auf: „Red doch mal Klartext jetzt. Was ist los?“„Ich bin schwanger.“
„Was?“ fragte er geschockt.
„Ich bin schwanger“ wiederholte ich daraufhin meine Worte.
„Oh.“
„Oh?“ fragte ich nach: „Ist oh alles was du dazu zu sagen hast?“
„Schwanger? So richtig?“ fragte er sinnloser Weise nach.
„Nee, nur halb“ antwortete ich sarkastisch. Und so langsam verblich sein geschocktes Gesicht und wechselte in ein breites Lächeln.
„Ich werde Vater“ grinste er mich an. Ich nickte bestätigend. Zugegebenermaßen verwirrte mich seine Reaktion etwas. Erst war er total geschockt und jetzt hatte er ein Dauergrinsen im Gesicht. Komischer Mensch.
„Ich werde wirklich Vater“ murmelte er vor sich hin, bevor er mir um den Hals fiel: „Ich freu mich so!“ Begeistert küsste er mich und strahlte vor sich hin.
„Ich glaub ich sollte dann mal zu Mo“ murmelte ich weniger begeistert. Ich hatte Angst vor seiner Reaktion. Ich weiß nicht ob er sonderlich glücklich sein wird, wenn seine Schwester mit 20 ein Kind bekommt. Aber es war ja auch keine Absicht. Ich bin ungewollt schwanger, aber ich freue mich trotzdem unheimlich auf das Kind. Auf mein Kind. Auf unser Kind.
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So Leid es mir tut, aber so langsam aber sicher nähern wir uns dem Ende dieser Geschichte. :/ <3
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Raus aus der Hölle...
FanfictionSophie zieht nach verschiedenen Zwischenfällen in ihrer Heimat zu ihrem Bruder nach Dortmund. Dort findet sie schnell neue Freunde und vielleicht auch die große Liebe?