Kapitel 15.

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"Hurra, der letzte Patient ist weg! Paddy! Urlaub!", trällere ich und schalte den PC aus. Paddy bellt aufgeregt und springt herum. Endlich drei Wochen Urlaub! Das habe ich mir wirklich verdient, nach so vielen Patienten und Operationen! Schnell lasse ich die Rollläden runter und sause dann noch einmal durch alle Räume, dass auch alles abgeschlossen ist.

Als die Tür hinter uns zufällt, seufzte ich erleichtert auf und lasse mich von Paddy nach Hause ziehen. Doch als wir an dem Supermarkt vorbeikommen, bleibt er plötzlich wie angewurzelt stehen, sodass ich fast über ihn falle. "Sag mal Paddy spinnst du?", schimpfe ich, doch der stiert winselnd auf einem dürren, schwarzen Hund, der zusammengekauert vor dem Laden angebunden ist. "Sag mal! Was ist denn los mit dir!", fauche ich und will ihn weiterziehen, doch er hängt sich in die Leine und will zu dem Hund. Also gebe ich nach und plötzlich erkenne ich das Tier. "Luna!", flüstere ich und fühle mich, wie vor den Kopf gestoßen. Völlig bewegungsunfähig starre ich den dünnen Hund an, der jetzt langsam den Kopf hebt und uns entgegen blickt. Doch dann gibt er ein seltsam menschliches Geräusch von sich und springt auf. Ich stürze mit Paddy zu ihr und die beiden begrüßen sich überglücklich. Auch mir schießen Tränen in die Augen und ich gehe in die Hocke. Sofort stürzt sie zu mir und schleckt mein Gesicht ab. "Ist ja gut! Ist ja gut! Oh Luna!", schluchze ich und drücke den Hund fest an mich. Luna scheint sich unbändig zu freuen, doch mir kommt ein erschrockener Gedanke. Wenn der Besitzer uns hier sieht! Schnell sage ich:"Ganz ruhig, Luna. Wir kommen dich holen. Paddy vermisst dich." Bei dem Namen, spitzt sie die Ohren und bellt leise. Dann stehe ich auf und ziehe Paddy von ihr weg. Luna macht ein Schritt auf uns zu, doch die Leine hindert sie. Sie beginnt unglücklich zu winseln, als wolle die sagen: Erst kommt ihr her und jetzt lasst ihr mich zurück? Nehmt mich mit!

Doch ich drehe ihr den Rücken zu und zerre Paddy hinter mir her. Unterwegs hole ich mein Handy hervor und rufe Paddy an.

"Hallo, Leslie." Seine Stimme klingt schläfrig. "Paddy! Ich hab Luna gesehen!", stammele ich aufgeregt ins Telefon. Am anderen Ende der Leitung kommt ein Schrei. "Was! Luna? Wo!", Patrick brüllt schon fast und hastig erkläre ich ihm, dass er nicht kommen kann. Ich will sie und den Besitzer ein paar Tage beoachten, damit ich den Typ einschätzen kann. Nach einigen Minuten brummt Patrick geschlagen. Liebend gerne, würde er sofort zu dem Laden rennen, den Typ verprügeln und Luna mitnehmen.

"Wo...wo ist sie! " Keuchend springt Patrick um die Ecke und erschreckt mich halb zu Tode. "Wahnsinniger! Willst du mich umbringen? ", schimpfe ich, aber ihm scheint nicht zum Spaßen zumute zu sein, denn er runzelt nur die Stirn. Ich seufze und nehme seine Hand. Dann ziehe ich ihn hinter mir her zu dem Supermarkt, wo Luna schon wieder angebunden liegt. "Luna ", flüstert Patrick tonlos und schluckt kräftig. Noch sind wir zu weit weg, als das Luna uns hören könnte, als ein schlaksiger Mann aus dem Laden heraus kommt und die Leine löst. Patrick spannt sich an und seine Augen nehmen etwas mörderisches an. Noch bevor ich ihn stoppen kann, ist er losgerannt. "Ey! ", brüllt er und packt den Mann am Kragen. Obwohl Patrick ein ganzes Stück kleiner als der Mann ist, hat er ihn schnell zu Boden gestoßen zischt etwas. Ich bi sofort ihm hinterher gerannt und versuche mit hämmerndem Herzen, Patrick von dem Mann und runter zu ziehen. "Patrick, beruhige dich! " Der Mann liegt auf dem Boden und versucht verzweifelt sein Gesicht zu schützen, in das Patrick's Fäuste immer wieder prügeln wollen. So böse habe ich ihn noch nie erlebt. "Was hast du Arsch mit meinem Hund gemacht! ", brüllt Patrick, während nun mehrere Leute aus dem Supermarkt gestürzt kommen und es mit vereinten Kräften schaffen, die beiden Männer zu trennen. Patrick wird festgehalten, in seinen Augen brodelt der Hass. Der andere wird ebenfalls festgehalten und er stottert:"Ich weiß nicht, was Sie meinen. " Sofort will Patrick sich wieder auf ihn stürzen, wird aber gehindert. Also deutet er keuchend mit dem Kopf zu der völlig verstörten Luna. "Das ist mein Hund! Seit über einem halben Jahr suche ich sie! " Ich mustere den Mann mit den strähnigen blonden Haaren. In seinen Augen ist Unsicherheit und Angst zu erkennen. "Der Hund gehört mir nicht! Ich führe ihn mir aus! ", verteidigt er sich.

So, auch hier geht es weiter. Was denkt ihr? Was ist mit Luna passiert?🙊

Ein Ziemlich Berühmter "Hundetrainer" Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt