Zögernd stand ich wieder vor der Tür, hinter der der Joker zu leben schien. Jetzt wo ich hier stand, war ich mir nicht mehr so sicher ob es eine gute Idee war. Was, wenn er mich wieder wegschicken würde? Wenn er mich auslachte, wegen meiner Naivität und der falschen Hoffnung, die ich hegte. Doch zurückgehen war keine Option für mich. Daher drehte ich den Türknauf und war froh, dass sie nicht verschlossen war. Ich ging die Treppenstufen hoch und immer mehr Zweifel kamen mir dabei auf. Doch ich versuchte es mir schön zu reden - ich würde meine Familie so in Sicherheit wissen und ich könnte bei ihm sein, täglich seine Nähe genießen.
Ich konnte erneut Männerstimmen hören, doch dieses Mal klangen sie eher gedämpft. Ich stellte meine Tasche auf den Boden ab und war mir nicht sicher wo genau ich jetzt hinsollte. Vielleicht wäre es schlau, wenn ich noch mal im Arbeitszimmer nachschauen würde, ob Joker dort war. Doch bevor ich auch nur einen weiteren Schritt machen konnte, kam aus der hinteren linken Tür ein Mann raus. Er war ziemlich groß und hatte braune, wellige Haare, welche ihm im Gesicht hingen.
Als er mich erblickte blieb er abrupt stehen und musterte mich mit einer hochgezogenen Braue, ehe sein Blick auf meine Tasche fiel. Ich bewegte mich keinen Zentimeter und betrachtete ihn ebenfalls. Diese Situation war mehr als nur seltsam und unangenehm.
"Ähm, kann ich dir vielleicht irgendwie weiterhelfen?", unterbrach der Mann diese vollkommen bizarre Stille.
"Ich bin hier um den Joker zu sehen", sagte ich und er runzelte seine Stirn und gab mir einen verwirrten Blick.
"Ah, also das ist etwas, was man nicht jeden Tag sieht", meinte er schmunzelnd und ich konnte mir gut vorstellen, dass sie hier nicht wirklich oft Besuch bekamen - erst recht nicht von Frauen.
"Boss!", rief er aus und wandte seinen Blick nicht einmal von mir ab, was ich ihm nur gleichtat.
Von der oberen Etage konnte man ein leichtes Poltern hören und kurz darauf ein Knurren. Mein Herz verschnellerte sich mit einem Mal und am liebsten würde ich wieder die Treppen runter rennen und einfach von hier verschwinden. Was sollte ich denn tun, wenn er mich wirklich nicht hier haben wollte? Wie peinlich und gedemütigt ich mich fühlen würde. Und doch schossen mir seine Worte von vor zwei Tagen durch den Kopf - ich sollte mir doch keine Sorgen darüber machen, dass er mich nur benutzte, oder? Er hatte es mir zumindest gesagt und es mir auch mehr als deutlich gezeigt.
"Blake, was ist an 'ich will nicht gestört werden' so schwer zu verstehen, hm?", Joker stand nun an der Treppe und als ich sein wütendes Gesicht sah, schluckte ich schwer. Doch dieses verließ schnell wieder sein Gesicht als er mich sah und als er neben mich auf den Boden schaute und meine Tasche erblickte, bildete sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht und er lehnte sich gegen die Wand.
"Eigentlich hab ich es nur als Spaß gemeint, Doll", kicherte er und ich merkte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss.
Es war eine verdammt bescheuerte Idee gewesen..."Blake", der Joker machte eine Kopfbewegung, die diesem Blake deutlich machen sollte, dass er verschwinden sollte, was dieser auch ohne zu zögern tat und mich noch einmal angrinste, bevor er in das Zimmer ging, wo die anderen Männer auch drinsaßen.
Joker kam die Treppe langsam runter und auf mich zu. "Du hast dir meine Worte also zu Herzen genommen."
"Es war das Beste alles hinter mir zu lassen", meinte ich und versuchte meine Stimme fest klingen zu lassen, was alles andere als leicht war. Immerhin gab ich hier gerade mein ganzes Leben auf.
"Und ein Leben als, äh, Kriminelle zu beginnen? Du weißt was das mit sich bringt", er sprach so ruhig und gelassen und bei jedem einzelnen Wort wurde sein Lächeln nur noch breiter, wenn das überhaupt möglich war und mir war klar, dass er das hier gerade sehr genoss.
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Love is Madness || Joker x OC
FanficLustig wie sich das Leben mit nur einem schlechten Tag ändern kann. Tara hat den schlimmsten Tag ihres Lebens bereits erlebt, welcher sie schon an den Rand des Wahnsinns trieb. Was passiert also, wenn eine bestimmte Person vorbeikommt und es schafft...