Kapitel 3

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Tage, Stunden und Wochen vergingen. Ihr Zustand verschlimmerte sich nicht aber es wurde auch nicht besser. 7 Wochen waren nun vergangen und ich hoffte noch immer das sie aufwachte.

Nach der Unfallnacht gingen Hunter und ich 2 Wochen nicht in die Schule. Wir hatten keine Kraft dafür. Zach jedoch musste gehen denn er stand kurz vor seiner Prüfung.

Ich redete in der Zeit mit kaum jemanden, nicht einmal mit May sprach ich viel. Meine Übelkeits Attacken und das Erbrechen hörten immer noch nicht auf. Jeden Tag rannte ich mindestens einmal auf die Toilette und kotzte. Es lag aber nicht mehr am Alkohol. Ich konnte damit einfach nicht aufhören, mein Körper wollte es so und ich konnte es nicht ändern.

Neben dem Übelkeitsproblem wurden auch meine Noten schlechter. Ich schrieb keine 1 und 2 mehr. Jetzt zierten 4, 5 und 6 meine Arbeiten.
Ich hatte weder Motivation zu lernen, noch Bock überhaupt in der Schule aufzutauchen.

Mein äußeres hat sich auch stark verändert. Mir fehlte meine Lebensfreude, mein Lachen und meine Farbe im Gesicht. Ich hatte stark abgenommen, unter meinen Augen waren deutliche Augenringe zu erkennen und ich war blass. Trotzdem kämpfte ich weiter, für meine Mutter. Ich musste mein Leben schließlich weiterleben auch wenn solche schlimmen Schicksalsschläge es nicht leichter machten. Zum Volleyball ging ich auch nicht mehr, dafür hatte ich keine Kraft mehr.

Nach der Schule fragte mich May ob ich nicht Lust hätte auf eine Party am Wochenende mit zu kommen.

"Ich weiß nicht May. Bin ich bereit dafür?", sah ich sie fragend an.

"Savannah du brauchst Ablenkung. Du kannst nicht ständig im Zimmer hocken und vergammeln. Du musst das beste draus machen und anfangen zu leben.", munterte sie mich auf.

Ich denke es wäre eine Chance wert. May hat Recht ich kann ja nicht vergammeln. Mom will sicher das ich Spaß habe und mein Leben lebe, auch wenn es momentan nicht einfach ist.

"Okay, wann holst du mich ab"

"Ich komme morgen um 19 Uhr dann fahren wir zusammen um 21 Uhr los, geht das klar?", fragte sie mich.

"Geht klar, wir sehen uns May."

Ich umarmte sie und verabschiedete mich von ihr.

Während dem Nachhauseweg fiel mir auf wie sehr meine Persönlichkeit sich geändert hat. Ich war mal das lebensfrohe, immer lächelnde Mädchen und nun? Nun bin ich zerstört und habe Kotzprobleme.

Klasse gelaufen Savannah.

Als ich zuhause ankam war wie immer nur Hunter da.

"Ich gehe morgen auf eine Party. Wunder dich also nicht wenn ich nicht da bin.", sagte ich trocken während ich das Wohnzimmer betrat.

"Okay viel Spaß", antwortete er ohne Emotionen.

Er hatte genauso wenig Kraft wie ich. Seit dem Unfall war er ständig auf Partys und schleppte ein Mädchen nach dem nächsten ab. Und wenn er nicht gerade mit einem Mädchen rummachte war er im Fitnessstudio.

Er ließ dort seine ganze angestaute Wut und seinen Frust raus.

Zweimal in der Woche besuchten wir unsere Mutter im Krankenhaus aber jedes mal bekamen wir dieselbe Antwort.

"Wir wissen nicht ob oder wann sie aufwacht. Sie müssen Gedult haben."

[...]

Den gesamten Samstag verbrachte ich im Bett und ging um 18 Uhr duschen.

Meine Haare ließ ich Luft trocknen und zog mir einen schwarzen Rock und ein rotes Stricktop an. Ich hatte definitv keine Lust auf ein Kleid und fühlte mich ehrlich gesagt sogar wohl in dem was ich anhatte.

Absturz Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt