32. Kapitel

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Ich bin mir nicht so sicher, wie ich es Laurenz sagen sollte.

Ein ,Hey, ich möchte das du mir deine Mutter überlässt, damit wir sie ausquetschen können. Warum? Naja sie tötet Mädchen aus der Zukunft und hat mich vergewaltigten lassen'
wird denke ich nicht funktionieren

Auch wenn ich wusste, dass Laurenz genauso ein Problem mit seiner Mutter hat wie Frederik, glaube ich nicht, dass das so einfach wird.
Denn er war bestimmt selber scharf drauf, seiner Mutter ihre Grausamkeiten heimzuzahlen.

Lady Arista hatte es gut. Sie muss nun die Beine hochlegen und warten.

Nach dem Gespräch mit Frederik kam sie auch noch mal persönlich zu mir.
Wieder einmal sagte sie mir, dass ich nichts in dieser Welt ändern sollte und siehe da, nun war ich eine Geliebte des zukünftigen König und könnte an meiner Zukunft, wo ich lebe einiges geändert haben.
Ich bezweifelte dies zwar, denn wie sollte ein einfaches Mädchen wie ich das schaffen? Nur weil ich eine Liebschaft hatte? Pfft.

Lady Arista sah das ganze nicht so locker und wenn es nach ihr ginge, sollte ich Laurenz schnell den Rückenzukehren.
Ich sagte ihr ebenfalls das ich darüber nachgedacht hatte von ihr wegzugehen, doch irgendwie wollte mein Herz das nicht zulassen.
Der Gedanke daran brach mir das Herz und ich liebe ja Laurenz.
Jedoch machte mir das alles sehr zu schaffen.

Einerseits wäre es sicherer für die Zukunft und mein Leben hier zu gehen, solange die Königin noch hier war.
Doch andererseits würde sie verstoßen werden und weit weg gebracht werden.
Was soll dann noch mein Leben gefährden?
Außerdem lebe ich nun mal jetzt in dieser Zeit und ich weiß nicht ob ich je zurück kehren werden.

,,Lady Arista, wissen sie was passiert wenn man hier .. stirbt? Kommt man in seine alte Zeit zurück?", fragte ich sie.
Die Frage hatte ich schon eine Weile in meinem Kopf umherfliegen. Sie sollte mich nur leider nicht in Ruhe lassen und immer wieder machte ich mir Gedanken darum.

,,Ich weiß es nicht mein Kind. Ich kann dir jedoch anvertrauen,  dass alle vorherigen Mädchen in ihrer Zeit gestorben sind. Selbstmord, Mord, Krankheit. Jedes der Kinder hatte keine schöne Zeit gehabt.", sie lächelte mich aufmunternd an.

Ehrlich gesagt, seit dem Moment wo ich hier bin, habe ich größtenteils alles aus meinem vorherigen Leben verdrängt.
Ich habe nicht mal darüber nachgedacht, wie es den Leuten geht, die mich groß gezogen haben? Trauern sie um mich ?
Wie würde sich nun meine Mutter fühlen? Würde sie Reue zeigen ? Oder wäre ich ihr immer noch nach den Jahren vollkommen egal?

Lady Arista sah das mich etwas bedrückte und legte mir ihre Hand auf dem Arm.
,,Egal was los ist, du kannst immer mit mir reden."
,,Ich weiß.", sagte ich
,,Es tut mir leid, dass dir hier sowas widerfahren ist."
Ich lenkte mit einer Handbewegung ab.
Darüber reden lag jetzt nicht in meinem Interesse.
Ich habe mich noch nie jemanden offenbart, was mir passiert ist.
Das möchte ich gerne so beibehalten.

Auf einmal hörten wir ein Klopfen an der Tür.
Frederik zögerte einen Moment, doch öffnete diese dann.
Eine Bedienstete kam hinein gestürmt und begann zu erzählen.

,,Verbrechen.. in unserem Palast. Eine Dame soll hingerichtet werden."

,,Eine Hinrichtung? Der König ist noch nicht lange tot.. Wenn will ihre Majestät Sir Laurenz denn hinrichten, Helga ?", fragte Lady Arista.

Frederik blickte sie ebenfalls verwundert an.

,,Kannte mein Bruder die Dame denn?", fragte er sie.

Sie schüttelte den Kopf und verbeugte sich dabei.
,,Nein ihre Hoheit. Beide haben nie einen Wort gemeinsam gesprochen.
Ich dachte, sie wäre auch schon weg von hier,  doch sie blieb in der Stadt.
Und als ihre Majestät verstarb, wollte Sir Laurenz  das man sie sucht. Ich weiß nicht warum..."

,,Hm, dass ist merkwürdig. Ich hätte nicht gedacht, dass mein Bruder solch etwas zu früh einleiten würde.. Ich wundere mich, was ihn so aufbrausen lässt.", flüsterte Frederik vor sich hin.

,,Wann ist die Krönung?", fragte Lady Arista. Da sie ja gerade erst zurück gekommen ist, war sie noch nicht Informiert worden.

,,Übermorgen. Die Hochzeit wird ebenfalls am selben Tag nach der Krönung dazu erfolgen.", antwortete Frederik.

Das känkte mich. Ich habe Laurenz die letzten Tage kaum gesprochen. Außerdem sprach er mit mir nie über seine Ehe und seine Pflichten als neuer König.
Er wollte mir aber Bescheid sagen, wenn es so weit ist.. mit der Hochzeit., scheinbar fand er es nicht als wichtig.

,,Ja, dann.", begann Fredi und stand auf.

,,Dann wollen wir mal uns eine Hinrichtung anschauen. Das hast du sicherlich noch nicht.", er schaute dabei zu mir.

Ich schüttelte jedoch den Kopf.
Will ich mir das wirklich anschauen?

Als wir gemeinsam zum Marktplatz in die Stadt gingen, bekam ich ein mulmiges Gefühl.
Ich hatte noch nie eine Hinrichtung gesehen.
War mir auch nicht sicher, ob ich das wollte.

Denn was ich darüber hörte versprach nichts gutes..

Es waren unzählige Menschen hier versammelt.
Jeder wollte sich wohl dies nicht entgehen lassen.
Einige tuschelten bereits.

,,Der glaubst du ist es?"
,,Ines vielleicht? Sie hatte letzten was unter ihren Rock verschwinden lassen.."
,,wirklich?"
,,Ja und sie kam dabei aus dem Haus eines Fremden. Es wurde auch keine Verlobung bekannt geben."
,,mhhhm."

Ich wand mich von diesen Frauen wieder ab, dabei zog ich mir die Haube die ich aktuell trug tiefer ins Gesicht.
Ich wollte nicht erkannt werden.
Wahrscheinlich sprach es sich schon rum, dass der zukünftige König eine Geliebte mit roten Haaren hatte.
Außerdem wollte ich nicht, dass Laurenz mich sah.

Ich ging von Lady Arista und Frederik weg und stellte mich ein wenig abseits, jedoch so das ich noch einen Blick auf das Geschehnis hatte.

Wahrscheinlich werde ich gleich eh weg schauen.
Doch ich wollte wissen, warum es passiere.
Warum Menschen in dieser Zeit grausam ermordet wurden.
Und warum Laurenz dies befahl.

Dann kamen Waffen vorbei. Eine Dame mit alten Lumpen und einen Sack auf dem Kopf im Schlepptau.
Das muss sie sein.

Sie brachten sie auf eine kleine Bühne und befahlen sie auf den Knien zu gehen.
Sie trug immer noch den Sack über den Kopf.

Die Menschen um uns herum schrieen gemeine Sachen an ihren Kopf.
Verbrecher hätten nur den Tod verdient, heißt es.

Dann entdeckte ich Laurenz, der zu ihr trat. Ich versteckte mich ein wenig mehr unter der Haube.
Dann lauschte ich seinen Worten.

,,Meine geliebten treuen Untertanen.
Ich, Laurenz Erstgeborener von unseren geliebten König Hans, werde in 2 Tagen euer neuer König sein.
Ich werde alles dafür tun, damit unser Volk gut Leben wird.
Es liegt mir an Herzen, wie es euch geht und ich möchte, mit euch zusammen arbeiten.
Doch leider gibt es Menschen, die leider nicht diese Dinge wertschätzen.
Sie begehen Verbrechen, die unserem Volk schadet. Die euch schadet.
Diese müssen bestraft werden."

Er zog sein Schwert heraus und hielt es der Frau an den Hals.

,,Diese Frau hat Hochverat begannen.
Sie betrog mehrfach ihren Ehemann, schlich sich in unser Palast rein und versuchte euere Königin, meine Mutter zu ermorden. Sie versuchte sich hier zu verstecken, doch ihre Schuld wird sie nun begleichen.", er zog ihr den Sack von Kopf.

Ich blickte nun wieder nach oben.
Und zwar in Augen, an die ich mich nur zu gut erinnern kann.

Eine Liebe aus einer anderen ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt