Kapitel 42 Lucius

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She lets me down
Then gets me high
Oh I don't know why
She just my type
She's my device
I don't think twice
Oh I don't know why she's just what I like

~ Just my Type by The Vamps

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Lucius Cantarini

Albuquerque

Sandia Peak Tramway

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„Mannaggia", stieß ich hervor und griff nach meinem Telefon. Mist! Kein Empfang! Hätte ich mir auch denken können, schließlich hatte ich Raevyn genau deshalb hierhin gebracht. Die freundliche Dame in der Station hatte ich mit etwas Geld bestochen und dem Vorwand, dass ich meiner langjährigen Freundin hier in der Gondel einen Heiratsantrag machen möchte. Das hat sie ohne weiteres geschluckt und mir viel Glück gewünscht und gesagt, dass sie wartet, bis wir wieder zurück sind. Aber wieso stehen wir jetzt?

„Alles tot", sagte Raevyn, als sie ebenfalls auf ihr Telefon geschaut hatte und es zurück in ihre Tasche schob. „Ich schätze wir müssen hier warten." Sie setzte sich auf den Boden und sah mich abwartend an. „Wusstest du, dass lange bevor der Tramway gebaut wurde, dort hinten ein Passagierflugzeug gegen den Berg geflogen ist? Die Trümmer konnten nicht komplett weggeräumt werden, so dass man sie immer noch sehen kann, wenn man weiß wo man hingucken muss. Leider sind wir nicht an der richtigen Stelle stehen geblieben, um sie zu sehen." Ich zog meine Augenbrauen hoch und musterte das Mädchen, welche neben mir auf dem Boden saß. Ihre rotbraunen Haare lockten sich leicht über ihrer Schulter und ihre blauen Augen zogen mich immer wieder neu in ihren Bann.

„Hast du mir überhaupt zugehört?", fragte sie mich jetzt. Ich drehte mich von ihr weg und Blickte nach draußen.

„So war das nicht geplant", murmelte ich vor mich hin, aber die Kleine hatte es anscheinend doch gehört, denn sie stand plötzlich neben mir und bohrte mir einen Finger in die Brust.

„Was war so nicht geplant, Lucius?!" Raevyn schien ziemlich wütend zu sein. Das amüsierte mich, da sie so süß aussah, wenn sie versuchte mich so zornig anzufunkeln.

„Mit dir hier fest zu sitzen, während die Sonne untergeht. Eigentlich wollte ich da schon längst oben auf dem Berg sein." Raevyn kniff die Augen zusammen und studierte meine Gesichtszüge genau.

„Wieso glaube ich dir das nicht?", fragte sie und ich stieß ihren Finger von meiner Brust.

„Tja, das kann ich dir auch nicht verraten." Ich sah ihr fest in die Augen und hoffte einfach, dass sie sich nicht zusammenreimt, dass sie hier nur die Ablenkung spielt.

„Lucius?", fragte sie leise und bedrohlich.

„Mhh?", machte ich und baute mich vor ihr auf.

„Mir kam das von Anfang an komisch vor. Erst tauchst du in der Schule auf. Dann müssen wir dieses Projekt zusammen machen, bei dem du nicht mal schaffst das Buch alleine zu besorgen."

„Ich kannte das Buch schon vorher. Es steht in unserer Bibliothek."

„Dann küsst du mich", fuhr sie einfach fort. „Warte! Was? Du hast das bescheuerte Buch schon längst gehabt? Wieso sind wir dann zu dem Haus gefahren?"

„Weil ich mehr Zeit mit dir verbringen wollte."

„Lügner!"

„Wirklich", antwortete ich matt und starrte nach draußen.

„Du bist ein absolut widerlicher Lügner und Betrüger!" Die Augen der Principessa verengten sich noch mehr und sie starrte mich an wie ein hungriger Löwe seine Beute. Nur dass ich nicht ganz so hilflos war, wie so eine Beute. Ganz im Gegenteil.

„Sag das nochmal!" Ich machte einen Schritt auf sie zu und sie einen weiter nach hinten.

„Ich wusste nicht, dass du auch noch etwas an den Ohren hast." Raevyn machte noch einen Schritt weiter nach hinten, bis sie an die Fensterscheibe der Gondel stieß. „Du bist ein widerlicher Lügner und Betrüger, Lucius Cantarini."

„Also wirklich. Betrüger? Vielleicht. Aber Lügner?"

„Du kannst mir jetzt nicht erzählen, dass das stimmt, dass du mit mir bei Sonnenuntergang auf dem Berg sein wolltest." Raevyn verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Da..."

Doch bevor Raevyn noch etwas sagen konnte setzte sich die Bahn wieder in Bewegung. Doch dieses mal in die andere Richtung.

„Ich schätze den Berg werden wir heute nicht mehr sehen", stellte Raevyn erleichtert fest.

„Nein, dass denke ich auch", murmelte ich vor mich hin und zog meine Pistole aus meiner Lederjacke und überprüfte, ob sie ausreichend geladen war. „Wenn wir unten ankommen, bleibst du schön hinter mir, Stellina. Ist das klar?" Beim Anblick meiner Pistole breitete sich entsetzten auf Raevyns Gesicht aus.

„Wieso sollte ich?", versuchte sie trotzdem ihre Angst zu überspielen.

„Weil du hilflos bist. Mach einfach einmal was ich dir sagen, ja?"

„Also über ersteres reden wir später nochmal. Und zu zweiterem: Du machst auch nie, was ich sage!" Raevyn wollte einfach immer ihren Willen durchbekommen, doch da war sie bei mir an der falschen Adresse.

„Verdammt, wie lange wollen wir noch Diskutieren? Wir sind gleich wieder unten," fluchte ich, als ich das Stationsgebäude wieder sehen konnte. Die Sonne war mittlerweile fast ganz unter gegangen, aber in der Station brannte kein Licht. Ein kalter Schauer lief mir den Rücken herunter, der mir sagte, dass irgendetwas nicht stimmte. Ganz und gar nicht stimmte. „Bitte, Raevyn."

„Wow wow wow! Das ich das mal von dir höre." Raevyn grinste gewinnend. „Okay schön. Du hast gewonnen. Beschütze mich, mein Prinz." Ihre Stimme triefte vor Sarkasmus, aber ich beschloss, es dieses mal zu ignorieren. Vermutlich hatte ich ein größeres Problem, als die Principessa.



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Na,

Ich hoffe ihr lest auch gerne mal ein paar Zeilen aus der Sicht von Lucius?!

Und wow! Platz 153 habe ich gerade gesehen! Das freut mich wahnsinnig. :)

Liebst Troian

Nur Über Meine Leiche, MafiosiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt