Da die Sonne anfing unterzugehen, entschied ich mich, mich langsam auf den Heimweg zu machen. "Auf wiedersehen und vielen Dank." verbeugte ich mich vor der alten Dame und lächelte sie dankbar an. "Auf wiedersehen." auch sie zeigte eine kleine Verbeugung an und lächelte mich warm an. Während ich mich langsam von ihr entfernte, blieb sie noch sitzen und fütterte immer noch die Vögel.
Nach dem Gespräch mit ihr fühlte ich mich um einiges besser. Meine Gedanken waren nicht mehr so durcheinander wie vorher, doch meine Schuldgefühle waren umso grösser.
Flashback
"Ich habe dich hier schon oft mit einem anderen Jungen gesehen." fing die alte Dame an und ich sah sie überrascht an. "Ja?" fragte ich. Sie nickte. "Er ist groß, schlank, hat dunkle Haare, mollige Lippen und ein warmes Herz." beschrieb sie ihn. Ich blickte auf meine Füsse und lächelte in mich hinein. "Du magst ihn sehr, nicht wahr?" fragte die alte Dame mich sanft. Ich nickte. "Wieso ist er heute nicht mir dir hier?" ich zuckte mit den Schultern. "Er.. ist beschäftigt." antwortete ich zögerlich. "Und wieso bringt dich dann ein anderer Junge zum weinen?" fragte sie weiter und ich knetete schuldig meine Hände. "Ist nicht so wichtig." antwortete ich leise. "Wenn es dich zum weinen bringt, muss es aber wichtig sein." konterte die alte Dame. Ein trauriges lächeln erschien auf meinem Lippen. "Er erzählt mir Lügen über den anderen Jungen und versucht mir zu beweisen, dass er nicht der ist, für den er sich ausgibt." erklärte ich und sah auf meine Hände hinunter. "Und das macht dich traurig?" fragte sie nach. Ich nickte. "So traurig, dass du weinen musst?" Wieder nickte ich. "Wieso bist du dir denn so sicher, dass es nur Lügen sind?" sie fütterte weitere die Vögel, währenddessen ich sie für eine Weile stumm ansah. "Weil ich weiß, wer er ist." sagte ich schließlich leise und blickte wieder auf meinen Schoss. "Und was macht dich so sicher?" "Ich kenne ihn und er würde so etwas nie tun.." "Menschen können aber auch täuschen." sagte sie ruhig. "Es passt aber einfach nicht zu ihm.!" schrie ich. "Er ist der liebevollste, hilfsbereiteste, netteste und fürsorglichste Mensch, den ich kenne. Er ist immer für mich da und muntert mich auf, wenn ich mich nicht gut fühle.. Ich liebe es Zeit mit ihm zu verbringen. Ich liebe sein lächeln, seine Stimme, seine Wärme... einfach alles an ihm. Er würde nie so etwas schlimmes tun.." fuhr ich fort und war schon wieder den Tränen nahe, weswegen ich meine Augen schloss. "Es ist alles so ungerecht.. Diese Leute verbreiten einfach irgendwelche absurden Lügen über ihn, obwohl sie ihn gar nicht richtig kennen.. Er verdient so etwas nicht. Er leidet darunter und sie machen nur weiter. Sie haben keine Ahnung wie er sich dabei fühlt.." ich kniff meine Augen zusammen und wurde gegen Ende wieder lauter. Als ich realisierte, dass ich die alte Dame gerade angeschrien habe, öffnete ich sofort meine Augen, stand von der Bank auf und verbeugte mich vor ihr. "Tut mir leid, ich wollte nicht laut werden! Tut mit wirklich leid.!" entschuldigte ich mich immer wieder. Als ich jedoch wieder aufsah, lächelte die alte Dame nur in sich hinein. "Du vermisst ihn sehr, nicht war?"
Flashback Ende
Meine Mutter war immer noch nicht Zuhause und Hunger hatte ich auch nicht wirklich, weswegen ich mich nur müde auf mein Bett fallen ließ. Ich muss ihn sehen. War das einzige, an was ich denken konnte. Ich muss ihn sehen und mich entschuldigen, doch diese Woche wird wohl nichts mehr daraus.. Sie sind die ganze Woche beschäftigt und ich will ihm nicht seine Freizeit stehlen. Er soll sich lieber ausruhen und erholen.. Ich musste auf einmal wieder an den Traum von letztens denken. Ein lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich sah weiterhin die weiße Decke an und dachte über den Traum und ihn nach...
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als die Klingel durchs Haus dröhnte. Wer kann das sein? Überlegte ich seufzend, als ich lustlos aus meinem Bett stieg und mich auf den Weg zur Haustür machte. Als ich sie öffnete, wurden meine Augen grösser. "M-Mina.." sagte ich leise und spürte plötzlich wieder, wie mir die Tränen kamen. "Ach Eunsu.." schmollte sie, doch gleichzeitig war auch ein entschuldigendes Lächeln war auf ihrem Gesicht zu sehen. Sie nahm mich in ihre Arme und ich weinte leise auf ihren Schultern. "Es tut mir s-so leid.." flüsterte ich schluchzend. "Für was entschuldigst du dich?" fragte sie. "Es ist okay." fügte sie sanft hinzu und klopfte mir beruhigend auf den Rücken. "Ist es nicht." widersprach ich. "Ich habe ihn einfach stehen gelassen.."
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𝙗𝙤𝙩𝙝 𝙨𝙞𝙙𝙚𝙙 𝙡𝙤𝙫𝙚 2 || hhj
أدب الهواة«i woke up wanting to kiss you» ❧ zweiter teil von 'both sided love' ❧ hwang hyunjin x female oc ❧ german fan fiction ❧ soft af, so you may cringe 20180813; #639 in fan fiction ❥ 20180819; #28 in kurzgeschichten ❥ started: 20180425 ended: 20180811 ...